10.
2006
Damen NLA: Kanterniederlage gegen Dietlikon
Caps im Tiefschlaf
Die Bern Capitals starteten gelinde gesagt verhalten in den Spitzenkampf gegen den Schweizermeister und konnten zu Beginn der Partie mit dem hohen Tempo Dietlikons nicht mithalten. Der Gast liess den Ball gut laufen und kam so immer wieder zu gefährlichen Torchancen. Die Bernerinnen kamen nur mit Mühe aus der eigenen Verteidigung heraus und so nur selten zu Chancen. In der 9. Minute gelang den Stadtbernerinnen der sehr glückliche Ausgleich zum 1:1. Wer nun glaubte, dass dieses Tor die harmlosen Caps wecken würde, sah sich getäuscht. Dietlikon konnte weiterhin viel Druck machen und es war Torhüterin Koller zu verdanken, dass es zur Pause “nur” 1:3 stand.
Mit einem Auge wach geworden
Auch im zweiten Drittel sahen die Zuschauer anfangs ein sehr zurückhaltendes, weitgehend harmloses und verunsichertes Heimteam. Nach nur 29 Sekunden gelang Dietlikon ein weiteres Tor. Der Treffer durch Vögeli schien für die Caps nun doch endlich ein Weckruf gewesen zu sein. Ab sofort nahmen die Spielerinnen die Zweikämpfe vermehrt an und kamen somit auch wieder selber zu Chancen. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt geprägt durch viele Fouls, welche den Spielfluss bei beiden Teams unterbrach. Obwohl es auf beiden Seiten Chancen gab, blieb es bis zum Pausenpfiff beim 1:4 für Dietlikon.
Erneut frühes Gegentor
Wieder gelang Dietlikon bereits nach 53 Sekunden ein frühes Tor zum vorentscheidenden 1:5. Trainer Krebs sieht in den frühen Gegentoren eine gewisse Verkrampftheit: „Die Motivation in der Kabine war gut, wir wollten es dann aber wohl zu gut machen und es gab individuelle Fehler“. Die Hauptstädterinnen kamen nach dem Gegentreffer zwar immer besser ins Spiel, der Ball wollte aber den Weg ins von Schwenderer gehütete Tor einfach nicht finden. Viele Abschlüsse gingen über das Gehäuse oder wurden von den Gegenspielerinnen geblockt. In der 51. Spielminute bekamen die Bern Capitals einen Penalty zugesprochen, welchen Denise Krähenbühl souverän verwandelte. Auch danach kamen die Bernerinnen weiterhin gefährlich vor das Tor, Dietlikon blieb aber mit schnellen Kontern gefährlich und kam so noch zu weiteren drei Treffern, wobei der letzte Treffer den Weg ins verwaiste Berner Tor fand.
An diesem Sonntag wurden das Feuer und der Wille, die drei Punkte nach Hause zu bringen, kläglich vermisst. Die Bern Capitals müssen sich klar steigern und aus Ihren Fehler lernen - in der nächsten Runde wartet mit den Red Ants aus Winterthur bereits wieder ein Meisterschaftsfavorit auf die Bernerinnen. „Wir müssen wieder selbstbewusster auftreten, da muss jede an sich arbeiten“ analysierte Krebs die dürftige Leistung seines Teams. Es wird nötig sein, dass sich die Leaderinnen im Berner Team ihrer Aufgabe wieder bewusst werden und die nötige Verantwortung übernehmen. Denn nur so können die Caps wieder auf die Siegesstrasse zurück kehren.
Bern Capitals - UHC Dietlikon 2:7 (1:3, 0:1, 1:3)
Mooshalle, Gümligen – 144 Zuschauer
SR: Widler/Widler
Tore: 3. Stadelmann (Oversveen) 0:1, 10. Eigentor 1:1, 14. Morf (Anderegg) 1:2, 17. Anderegg (Morf) 1:3, 21. Vögeli (Anderegg) 1:4, 41. Schäfer (Oversveen) 1:5, 44. Oversveen (Schäfer) 1:6, 52. Krähenbühl (Penalty) 2:6, 60. Anderegg (Strässle) 2:7
Strafen: Bern Capitals keine, Dietlikon 1 x 2’
Bern Capitals: Koller; Krähenbühl, K. Stettler; Schmid, Pfister; Meier, Müller; Burkhalter, Juker, D. Stettler; Schüpbach, Fahrni, Schällibaum; R. Schori, Hofer, R. Schori; Spycher.
Dietlikon: Schwendener; Berner, Pescador; Heusser, Klein; Anderegg, Morf, Vögeli; Stadelmann, Oversveen, Schäfer; Zollinger, Burkhard; Mesot, Vogt, Benzinger; Strässle.
Bemerkungen: 58:06 Time-Out Bern Capitals. Bern Capitals ohne Wiktorsson, Meyer, Siegfried (verletzt), Dunkel (rekonvaleszent), Weibel, Bertolotti und Roux (nicht eingesetzt); Dietlikon ohne Bürgi (verletzt) und Suomalainen (Finnland)
Best Players: Schäfer Sara / Stettler Daniela