Beim 8:2 gegen Unihockey Sense erfüllten die Red Ants ihre Pflicht. Einziger Höhepunkt war das Comeback von Marisa Mazzarelli.
Im Schlussdrittel sass ein kompletter Nati-Block auf der
Bank der Red Ants. Verletzt oder geschont nach den Strapazen der letzten Wochen
sahen die Internationalen zu, wie die Winterthurerinnen trotzdem Powerplay
spielten – bei nominellem Gleichstand wohlgemerkt.
Klassenunterschied
Es war eines jeder Spiele, die eigentlich niemand braucht. Der Sieger stand zum
vornherein fest, die Red Ants monopolisierten den Ball und liessen sich einzig
mit dem Toreschiessen Zeit. Erst in den letzten 20 Minuten sorgte man mit fünf
Treffern für den standesgemässen 8:2 Erfolg – Tanya Ertürk, Gabi Breitenstein
und Diana Füllemann konnten mit je drei Skorerpunkten etwas für ihre persönliche
Statistik tun. Unihockey Sense war in jeder Hinsicht überfordert und komplett
chancenlos. Auch von der Tschechischen Topskorerin Dana Bursova war nichts zu
sehen.
Notnagel Mazzarelli
Zu sehen war dafür Marisa Mazzarelli. Die ehemalige Internationale, nach zwei
erfolgreichen Jahren in Schweden bei Balrog eigentlich zurückgetreten, stieg
aufgrund der Verletztenliste bei den Red Ants wieder in die Hosen. Mit Andrea
Siegenthaler, Carmen Jud und Rahel Kocher fielen drei Verteidigerinnen aus –
Mazzarelli half deshalb als linke Verteidigerin neben Andrea Eberle aus.
Ballsicher wie früher und mit dem Treffer zum 7:1 führte sie sich glänzend ein,
will aber von einem eigentlichen Comeback nichts wissen. „Ich bin wirklich nur
eingesprungen, weil eine Notlage herrscht – längerfristige Pläne habe ich nicht,
auch wenn das Spiel heute Spass gemacht hat“.
Stimmungstief
Nach der Partie herrschte im Umfeld der Garderobe eine Stimmung, also ob man
gerade verloren hätte. Nach den Höhepunkten mit dem Europacup-Sieg und den zwei
Erfolgen gegen Dietlikon befinden sich die Red Ants in einem stimmungsmässigen
Zwischentief. „Ich bin froh, dass wir jetzt einfach mal zwei Wochen ohne
Meisterschaftsbelastung trainieren können“ verriet Trainer Mark van Rooden.
Angesichts der Tabellenführung und der Verletzen kann man sich ein mentales
Time-out auch einmal erlauben – bis zum Cupfinal sollte es aber wieder
überwunden werden.
Red Ants – Unihockey Sense 8:2 (1:0, 2:1,
5:1)
Oberseen, Winterthur – 100 Zuschauer
Tore: 4. Kundert (Füllemann) 1:0, 27. (26.48) Füllemann 2:0, 27. (26.55)
Poffet (Bursova) 2:1, 32. Füllemann (Eberle) 3:1, 44. Ertürk (Eberle) 4:1, 45.
Breitenstein (Mazzarelli) 5:1, 49. Ertürk (Breitenstein) 6:1, 50. Mazzarelli
(Breitenstein) 7:1, 54. Ertürk (Benz) 8:1, 57. Salzmann (Schüpbach) 8:2
Strafen: keine
Red Ants: Tschümperlin; Eberle, Mazzarelli; Breitenstein, Flückiger;
Kundert, Füllemann, Benz; Müller, Ertürk, Ott.
Sense: Hauzenberger; Vonlanthen, Calderari; Baeriswyl, Stauffiger;
Schüpbach, M. Tschannen; Hirschi, Poffet, Bursova; Aerni, R. Tschannen,
Salzmann; Meer, Molinari, Heine
Bemerkungen: Red Ants ohne Siegenthaler, Kocher, Hofstetter (verletzt)
und Jud (geschont), Comeback von Marisa Mazzarelli