03.
2003
Damen NLA: Piranha rettet Punkt gegen Red Ants
Noch kein einziges Meisterschaftsspiel hat Piranha Chur in dieser Saison verloren. Dieser Nimbus der Ungeschlagenheit bröckelte im ersten Drittel gegen die Red Ants gewaltig. Die Gäste kombinierten sich nach Lust und Laune durch die Abwehr der Bündnerinnen und erzielten gleich fünf zum Teil herrlich heraus gespielte Tore. Der neu formierte erste Block mit der Sturmreihe Gabi Breitenstein, Natalie Stadelmann und Linda Kristiansen sorgte für sämtliche Treffer – besonders Stadelmann schien ihre neue Position am linken Flügel zu gefallen, traf sie doch gleich drei Mal ins Schwarze. Alles, was in den letzten beiden Partien mit den unerwarteten Niederlagen versäumt worden war, schien man nun in einem einzigen Spielabschnitt nachholen zu wollen. Und das nicht gegen irgend eine Mannschaft, sondern gegen den unangefochtenen Leader der NLA. Nach 20 Minuten stand es also 1:5, und auch wenn die Partie noch lange dauerte, gab es wohl selbst im Lager Piranhas nur wenige Optimisten, die noch viel Geld auf das Heimteam gesetzt hätten.
Die Reaktion Piranhas
Doch die Bündnerinnen bewiesen sehr viel Moral. Sie packten schon früh die Brechstange aus und postierten häufig gleich zwei Angreiferinnen im Slot der Red Ants. Sie versuchten gar nicht erst, mit komplizierten Kombinationen vor das Tor der Winterthurerinnen zu kommen, sondern agierten einfach, schnörkellos und mit viel Kampfgeist. Dieser Druck und die Aggressivität setzten den Red Ants zu. Sie kamen zwar immer noch zu Torchancen, doch diese wurden von der Nati-Keeperin Laura Tomatis allesamt vereitelt. Und in der Verteidigung begingen die Red Ants nun eine Reihe von haarsträubenden Fehlern. Tor um Tor holten die Bündnerinnen auf, bis sie zwei Minuten vor dem Ende den kaum noch erwarteten Ausgleich geschafft hatten. In der Verlängerung hätten dann die Winterthurerinnen noch die grosse Chance auf den Siegtreffer gehabt, doch es blieb beim gesamthaft gesehen gerechten Remis. Assistenztrainer Mark van Roodens Kommentar zu der Partie: „Die Mannschaft war am Schluss enttäuscht, wie wenn wir verloren hätten. Doch wir haben heute gezeigt, dass wir es doch noch können. Das war nach den beiden letzten Partien nicht selbstverständlich. Uns fehlt einfach noch die Konstanz, wir sind unberechenbar – im positiven wie im negativen Sinn“. Die Frage, welches Gesicht der Red Ants denn nun das wahre ist, wird man wohl erst in den Playoffs beantworten können.
Der Gegner der Winterthurerinnen in den Halbfinals steht fest, es wird der letztjährige Finalgegner Dietlikon sein. Wer in dieser Serie das Heimrecht in Anspruch nehmen kann, wird sich am nächsten Wochenende entscheiden, wenn die beiden Teams in der Regular Season bereits noch einmal aufeinander treffen. Die Red Ants liegen zwei Punkte vor den Zürcherinnen und müssten zu Hause also mindestens einen Punkt holen.
Piranha Chur - Red Ants Rychenberg 5:5 n.V. (1:5, 1:0, 3:0)
Sporthalle Sand, Chur, 250 Zuschauer
SR: Widler, Widler
Tore: 6. Stadelmann (Breitenstein) 0:1; 7. (6.01) Stadelmann (Breitenstein) 0:2; 7. (6.14) Mätzener (Boner) 1:2; 12. Breitenstein (Stadelmann, Kristiansen) 1:3; 19. Kristiansen (Breitenstein) 1:4; 20. Stadelmann (Breitenstein) 1:5; 23. Anderegg (Dubacher, Ausschluss Kocher) 2:5; 45. Anderegg (Mätzener) 3:5; 56. Theus 4:5; 58. Kaufmann (Giger) 5:5.
Strafen: Piranha Chur keine, 1x2 Minuten gegen Red Ants.
Piranha Chur: Boner (ab 21. Tomatis); Frei, Dubacher; S.Arpagaus, Schuoler; Wegmann, Andergg, Mätzener; Gabathuler, Giger, Kaufmann; Hartmann, A.Arpagaus, Langhart, Bless.
Red Ants: Forster; Siegenthaler, Trachsel; Eberle, Kocher; Stadelmann, Breitenstein, Kristiansen; Kundert, Benz, Rieser; Füllemann.