04.
2005
Damen NLA: Red Ants in Führung
Nach zwei Dritteln führten die Red Ants 7:0 und hatten dreimal die Torumrandung getroffen. Eigentlich hätten die 400 Zuschauer zu diesem Zeitpunkt nach Hause gehen können, der letzte Abschnitt war nur noch ein Auslaufen im Hinblick auf das zweite Spiel am Tag danach. Der Meister schonte einige Titulare und kassierte mit der zweiten Garde auf dem Feld noch drei Treffer zum 7:3 Endresultat.
Aus der Bahn geworfen
Die ersten Minuten brachten den hart umkämpften Final, den man erwartet hatte.
Dann kassierte Bürgi die erste Strafe des Spiels, und 23 Sekunden später
jubelten die Red Ants das erste Mal. Kurz darauf wurde Aurelia Pescador, die
beste Gästespielerin des Abends, ebenfalls auf die Strafbank geschickt. Diesmal
dauerte es 24 Sekunden, ehe Tanya Ertürk das erste ihrer drei Tore erzielte.
Diese Strafen erzürnten die Blaugelben im Nachhinein – wer sich allerdings durch
vermeintliche Fehlentscheide für eine halbe Stunde aus der Bahn werfen lässt,
ist selber schuld.
Dietlikons Defense-Probleme
Die auf der Trainerbank stehende Simone Berner wird sich ob der Leistung ihrer
Verteidigerinnen die Haare gerauft haben. Beim 3:0 schlug erst Angi Klein über
einen harmlosen hohen Ball, dann kickte ihn Heusser in Fussballermanier ins
Lattenkreuz. Pech, sicher, aber sinnbildlich für die Probleme Dietlikons. Bei
der Auslösung und unter Druck produziert die Verteidigung des Vizemeisters
einfach zu viele Fehler. Und selbst wenn Kundert für einmal mehr Defensivarbeit
verrichtet und vorne nicht trifft, sind bei den Red Ants noch genügend
Internationale da, um diese Blackouts zu nutzen. Auch Nicole Giezendanner zog
einen schwächeren Abend ein – sie verliess ihren Kasten in der 31. Minute nach
dem 7:0. Ihre Nachfolgerin, Sarah Schwendener, feierte bis Spielende einen
Mini-Shutout. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass die Red Ants ihr Tagwerk
bereits vollendet hatten. Spielerinnen wie Ertürk, Kristiansen, Hofstetter,
Siegenthaler und Füllemann sassen im letzten Abschnitt auf der Bank – die zweite
Garde durfte noch 20 Minuten lang ran.
Stimmen
„Wir haben lange an das Aufholen geglaubt – wir haben schon öfters innert
kürzester Zeit mehrere Tore geschossen“ meinte Aurelia Pescador. „Das letzte
Drittel, das wir 3:0 gewonnen haben, gibt uns Zuversicht für den Sonntag. Wir
müssen einfacher spielen, mehr den Abschluss suchen und auf die Abpraller
gehen“.
„Es war wichtig für uns, das erste Spiel zu gewinnen“ sagte Red Ants
Assistenztrainer Christian Mariniello. „Man geht dann mental viel frischer in
die zweite Partie am Sonntag“.
Andrea Siegenthaler: „Wenn mir jemand vor dem Spiel gesagt hätte, dass wir nach
einer halben Stunde 7:0 führen, hätte ich ihn sicher ausgelacht. Es ist nur ein
Sieg, nichts weiter, die Höhe spielt keine Rolle – wir haben letztes Jahr
gesehen, als wir auch schon 8:0 verloren haben, dass hohe Resultate zwischen
diesen beiden Teams möglich sind, je nach Spielverlauf. Ein solcher Start ist
aber natürlich sehr positiv und motivierend.“
Red Ants Rychenberg – UHC Dietlikon 7:3 (3:0, 4:0, 0:3)
Oberseen, Winterthur - 400 Zuschauer
SR: Wunden / Grütter
Tore: 7. Benz (Kristiansen, Ausschluss Bürgi) 1:0, 8. Ertürk (Kristiansen, Ausschluss Pescador) 2:0, 13. Ertürk 3:0, 24. Hofstetter (Ertürk) 4:0, 30. Ertürk (Siegenthaler) 5:0, 31. (30.05) Kristiansen (Benz) 6:0, 31. (30.57) Breitenstein (Hofstetter) 7:0, 50. Schmidlin (Bürgi) 7:1, 54. Anderegg (Saukko) 7:2, 56. Stadelmann 7:3
Strafen: Red Ants 1x2', Dietlikon 3x2'
Red Ants: Forster; Breitenstein, Jud; Siegenthaler, Eberle; Kundert, Benz, Kristiansen; Hofstetter, Füllemann, Ertürk; Mazzarelli, Flückiger, Müller; Ott, Kocher
Dietlikon: Giezendanner (ab 31. Schwendener); Klein, Heusser; Walder, Bürgi; Mannonen, Schlatter; Stadelmann, Anderegg, Schmidlin; Vögeli, Pescador, Morf; Schäfer, Mesot, Saukko; Kohler
Bemerkungen: 12:08 Time-out Dietlikon, 20. Tor Mazzarelli aberkannt, 26. Pfostenschuss Siegenthaler, 30. Lattenschuss Morf, 35. Pfostenschuss Kundert, 40. Pfostenschuss Benz