02.
2005
Damen NLA: Sieg im Spitzenkampf
Da die beiden besten Teams des Landes bisher erst beim Unentschieden in der Vorrunde Punkte abgegeben hatten, war die Ausgangslage klar – der Sieger würde die Qualifikation auf dem ersten Rang abschliessen und in den Playoffs den Heimvorteil für sich beanspruchen können. Dietlikon wusste das entweder nicht oder schien sich nicht gross darum zu kümmern. Schon nach wenigen Minuten wurden die Gäste noch und noch von den Red Ants ausgespielt, in jeder Beziehung war ein Klassenunterschied erkennbar. „Wir waren einfach nicht bereit“ gab Dietlikons Coach Urs Gartmann nach der Partie zu. Eine Erklärung, warum das so war, hatte er nicht.
Giezendanners Glanztaten
Zweimal Petra Kundert und einmal die wiederum aus Norwegen eingeflogene Linda
Kristiansen brachten die Red Ants bis zur 17. Minute bereits entscheidend 3:0 in
Führung. Und es waren herrlich herausgespielte Treffer, Kristiansens
Direktabnahme nach dem öffnenden Querpass Gabi Breitensteins zum 2:0 verdiente
sich sogar das Prädikat Weltklasse. Die Gäste wurden schwindlig gespielt, einzig
Torhüterin Nicole Giezendanner vermochte mit Glanztaten einen grösseren Schaden
im ersten Drittel zu verhindern. Gewiss, Dietlikon musste auf die finnische
Topskorerin Suvi Saukko (Mittelohrenentzündung) verzichten, doch dies alleine
kann nicht der Grund für den matten Auftritt in Oberseen gewesen sein. „Wir
hatten es gegen Dietlikon schon schwerer“ zeigte sich Captain Gabi Breitenstein
schon fast verlegen. Dabei waren auch die Red Ants nicht komplett angetreten –
nebst Rahel Kocher fehlte auch die Internationale Andrea Hofstetter, die mit
einem Bänderanriss noch rund vier Wochen ausfallen dürfte.
Nachlassen nicht bestraft
Im Schlussabschnitt nahmen die Red Ants das Tempo aus dem Spiel, vermochten aber
auf die Anschlusstreffer (Kristiansen zum 4:1, Andrea Benz ins leere Tor zum
5:2) sofort zu reagieren. Dietlikon rannte kopflos an und ermöglichte dem
Meister eine grosse Konterchance nach der anderen. Der Sieg der
Winterthurerinnen war nie in Gefahr, zumal auch Torhüterin Sabine Forster sehr
viel Ruhe ausstrahlte. „Wir haben mit Fortdauer des Spiels etwas nachgelassen,
was man sich normalerweise gegen Dietlikon nicht leisten kann. Aber wir haben
uns auf die Tricks der gegnerischen Stürmerinnen gut eingestellt und sie nie ihr
offensives Potenzial entfalten lassen“ bilanzierte der zufriedene Mark van
Rooden.
300 Franken Torprämie
Einen weiteren Auftritt gab die bereits mehrfach verabschiedete Linda
Kristiansen. Am liebsten würde sie jedes Wochenende zu den Spielen in die
Schweiz fliegen, doch aus finanziellen Gründen liegt dies für den Verein nicht
drin. Immerhin, bei 600 Franken pro Flug und zwei Treffern pro Spiel wäre die
„Torprämie“ rein rechnerisch nicht so hoch... Der nächste Einsatz der Norwegerin
wird trotzdem erst am Cupfinal vom 19. März in Bern sein.
Red Ants Rychenberg – Dietlikon 5:2 (3:0, 0:0, 2:2)
Oberseen, Winterthur – 210 Zuschauer
SR: Moser / Brugg
Tore: 11. Kundert (Kristiansen) 1:0, 12. Kristiansen (Breitenstein) 2:0, 17. Kundert (Ott) 3:0, 54. Pescador 3:1, 58. Kristiansen (Breitenstein) 4:1, 59. (58.28) Stadelmann (Vögeli) 4:2, 59. (58.47) Ertürk (Eberle, Dietlikon ohne Torhüterin) 5:2
Strafen: Red Ants 2x2', Dietlikon keine
Red Ants: Forster; Breitenstein, Jud; Siegenthaler, Eberle; Kundert, Kristiansen, Ott; Ertürk, Benz, Füllemann; Flückiger, Müller
Dietlikon: Giezendanner; Pescador, Hess; Bürgi, Walder; Klein; Schäfer, Mesot, Anderegg; Morf, Stadelmann, Vögeli; Schmidlin
Bemerkungen: Red Ants ohne Hofstetter (Bänderanriss) und Kocher (rekonvaleszent); Dietlikon ohne Saukko (krank); 2. Pfostenschuss Kristiansen, 34. Pfostenschuss Benz, 46. Pfostenschuss Siegenthaler, 53. Time-out Dietlikon