Mit 5:2 entschieden die Red Ants das vierte Finalspiel bei Dietlikon für sich. Der 17. Meistertitel und das Triple sind somit perfekt.
Dietlikon hatte im dritten Spiel am letzten Mittwoch
Selbstvertrauen tanken können, als es bewies, dass die Red Ants doch nicht
unschlagbar sind. Ein Führungstreffer in der vierten Finalpartie hätte die
Hoffnungen wohl noch weiter genährt – aber Sara Schäfer und Mirca Anderegg
vergaben in den Startminuten gute Gelegenheiten. Und so nahm das Schicksal
seinen Lauf. Ein satter Weitschuss Carmen Juds fand den Weg an Freund und Feind
vorbei zum 0:1, und im zweiten Abschnitt erhöhte Andrea Benz nach einem feinen
Zuspiel Andrea Hofstetters auf 0:2. Dietlikon vermochte zwar durch Anderegg zu
verkürzen, aber die Winterthurerinnen gingen mit der wichtigen Führung in das
letzte Drittel der Saison.
Kunderts Endspurt
Dietlikon war spritzig, aggressiv, suchte den Ausgleich mit Vehemenz – fand
in der gut gestaffelten Verteidigung der Red Ants aber keine echten Chancen. Und
dann trat die Spielerin in Erscheinung, die in dieser Saison schon so oft den
Unterschied ausgemacht hatte. Petra Kundert lief in der 53. Minute los, fand
keine Anspielstation, schoss daher aus grosser Entfernung – und traf zum 1:3.
„Wenn du nicht weisst, was du mit dem Ball anfangen sollst, schiess ein Tor“ –
dieses Motto hatte sich wieder einmal bewährt. Der Treffer veranlasste Dietlikon
zu einem Time-out, das aber wirkungslos verpuffte, denn weniger als eine Minute
später war es wiederum Kundert, die Eberles Freistoss-Lupfer technisch perfekt
zum 1:4 ins Netz lenkte. Der zahlreich aufmarschierte Winterthurer Anhang konnte
von diesem Moment an die Champagner-Korken knallen lassen. Dietlikon erzwang
zwar noch einen zweiten Treffer, aber Andrea Benz sorgte mit dem 2:5 ins leere
Tor für den Schlusspunkt.
Verdienter Titel
„Wir haben uns zu spät gesteigert“ blickte Dietlikon Trainer Urs Gartmann
bedauernd auf die ersten beiden Spielen der Serie zurück. „Insgesamt waren die
Red Ants ausgeglichener, sie sind einfach ein Top-Team und verdient Meister
geworden“. Die zweifache Torschützin Andrea Benz übte sich nach der
Pokalübergabe in Bescheidenheit. „Ich habe heute nur das gemacht, was ich kann
und muss. Jetzt bin ich unendlich müde – aber sehr glücklich“. Das gilt auch für
Petra Kundert. „Am Mittwoch haben wir es etwas zu locker genommen – wenn man
Meister werden will, muss man in solchen Spielen alles geben. Das haben wir
diesmal getan. Jetzt bin ich froh, dass wir richtig feiern können und morgen mal
kein Spiel stattfindet“. Eine Woche Pause hat Kundert und ihre
Nationalmannschaftskolleginnen nun – dann beginnt bereits die Vorbereitung auf
die WM in Singapur. Nach dem Europacup-Sieg, dem Cuptitel und der gewonnenen
Meisterschaft streben die Winterthurerinnen auch in Asien Edelmetall ein.
Definitiv nicht dabei sein wird leider Diana Füllemann – ihre im ersten
Finalspiel erlittene Verletzung stellte sich als Kreuzbandriss heraus.
UHC Dietlikon – Red Ants Rychenberg 2:5
(0:1, 1:1, 1:3)
Rübisbach, Kloten - 480 Zuschauer
SR: Grütter / Wunden
Tore: 10. Jud (Benz) 0:1, 23. Benz (Hofstetter) 0:2, 38. Anderegg
(Schäfer) 1:2, 53. Kundert 1:3, 54. Kundert (Eberle) 1:4, 58. Saukko
(Stadelmann) 2:4, 60. Benz (ins leere Tor) 2:5
Strafen: Dietlikon 1x2', Red Ants 2x2'
Dietlikon: Giezendanner; Saukko, Bürgi; Stadelmann, Walder; Morf,
Pescador, Vögeli; Schäfer, Schmidlin, Anderegg
Red Ants: Forster; Breitenstein, Eberle; Siegenthaler, Jud; Ertürk,
Kristiansen, Kundert; Benz, Hofstetter, Mazzarelli
Bemerkungen: Red Ants ohne Füllemann (verletzt; muss am Kreuzband
operiert werden); 52:31 Time-out Dietlikon, 58:11 Time-out Red Ants