Nach einem spektakulären Spiel konnten sich die Kloten-Bülach Jets zum Abschluss der Qualifikation über einen Punkt freuen. Ein Dreitorevorsprung hatte dem UHC Dietlikon nicht über die Runden gereicht – zwei Tore von Christina Marquart brachten Kloten-Bülach ins Spiel zurück, und am Ende hiess es 5:5.
Sportlich war für die beiden Unterländer Teams in der
letzten Meisterschaftsrunde nicht mehr viel zu holen. Dietlikon beendet die
Qualifikation auf Platz 2, die Kloten-Bülach Jets haben die Playoffs verpasst –
soviel stand schon vor der Begegnung in der Ruebisbach-Halle fest. Ebenso klar
war allerdings, dass sich die beiden Teams nichts schenken würden. „Es geht
darum, wer im Unterland der Chef ist“, hatte Trainer Urs Gartmann treffend
erklärt.
Dietlikon startete, wie es sich für den Chef gehört. Bereits nach 46 Sekunden
schlug es hinter Jets-Goalie Natalie Häfelfinger ein – Torschützin war Suvi
Saukko. Die Jets allerdings erwiesen sich als zäh. Sie wollten die Stöcke
keinesfalls ins Korn werfen, denn auch sie spielten um die Ehre. „Wir haben noch
eine Rechnung offen aus dem Hinspiel“, hatte Cheftrainer Jürg Kihm zu Protokoll
gegeben. Im Herbst hatte sein Team in der Hüenerweid lange mitgehalten, nach
drei annullierten Toren aber knapp verloren.
Auch am Samstag tat sich Dietlikon nach dem geglückten Start schwer: Bis zur 16.
Minute musste Torhüterin Nicole Giezendanner zwei Bälle aus dem Netz holen. Das
schien die Tabellenzweiten dann allerdings aus der Reserve zu locken. Im
Rückstand liegend, entwickelten sie mehr Druck. Häfelfinger parierte gegen die
alleine anstürmende Violetta Vögeli, und gegen Saukko. Beim Schuss von
Elvira Schmidlin war sie zwei Minuten vor der Halbzeitpause aber machtlos – der
Ball passte genau ins weite hohe Eck.
Dietlikon konnte den Rhythmus ins zweite Drittel hinüberretten und begann mit
einer Druckphase. Die Stürmerinnen hatten beim Pausentee sichtlich an Effizienz
zugelegt; erneut Saukko, Sara Schäfer und Vögeli sorgten mit einer Tor-Triplette
innert 207 Sekunden für die vermeintliche Vorentscheidung. Die Jets reagierten
mit einem Time-out, Christina Marquart in ihrem letzten Spiel für Kloten-Bülach
mit zwei Toren innerhalb von drei Minuten. „Ich habe zuletzt einige Trainings
verpasst, und nun bin ich zufrieden, dass es mir so gut gelaufen ist“, meinte
sie. „Es sind solche Spiele, auf die ich mich immer besonders freuen, denn ich
mag, wenn etwas geht.“ Nach Marquarts Toren liess sich Dietlikon-Schlussfrau
Giezendanner – wie vor der Partie geplant – von Sarah Schwendener ersetzen, und
im Spiel kehrt wieder mehr Ruhe und Ordnung ein.
Allerdings hatten die Jets wieder Lunte gerochen. Sie zogen sich über weite
Strecken der Partie zwar in die eigene Platzhälfte zurück, mit Kontern blieben
sie indes gefährlich. Dominique Ammann traf in der 45. Minute die Latte und
scheiterte danach an Schwendener. Beim dritten Versuch blieb sie aber souverän.
Ammann konnte allein aufs gegnerische Tor laufen und liess die Torhüterin
aussteigen. Die Verlängerung brachte keine Entscheidung.
Bei Kloten-Bülach bahnen sich einige Änderungen an. Die Trainercrew bekommt ein
neues Gesicht; einzig Neil Anderes bleibt. Für René Jaunin und Jürg Kihm wird
Ersatz nach Kloten kommen. Kihm wandert nach Australien aus, Jaunin gönnt sich
ein Jahr ohne Unihockey. Von den Feldspielerinnen wurden neben Marquart auch
Andrea Bösch und Ines Weber verabschiedet. Die beiden letzteren hängen den
Unihockey-Stock an den Nagel. „Ich habe zehn Jahre lang Nationalliga A gespielt
– jetzt ist der Moment für eine Pause gekommen“, sagte Bösch. Ihr Palmarès
umfasst zwei Vizemeistertitel und einen Cupsieg. „Es ist aber nicht nur der
sportliche Erfolg, der zählt“, hielt sie fest. „Am Ende kommt es auf die Saison
als Gesamtpaket an.“ Das letzte dieser Pakete ist nun geschnürt und
abgeschlossen. Für Bösch zufrieden stellend. „Allerdings ist es auch schade,
denn beim Spiel gegen Dietlikon wurde ersichtlich, was für uns möglich gewesen
wäre.“ Auch Marquart kehrt der Ruebisbach-Halle mit einem weinenden Auge den
Rücken, wie sie sagt. Sie studiert in Bern. „Und darum wurde mir der Aufwand mit
Pendeln zu gross.“ In der nächsten Saison wird sie voraussichtlich nach Kloten
zurückkehren – mit den Bern Capitals.
Kloten-Bülach Jets – UHC Dietlikon 5:5 n.V. (2:2, 2:3,
1:0, 0:0)
Ruebisbach, Kloten - 150 Zuschauer
SR: Widler / Widler
Tore: 1.(0:46) Saukko (Heusser) 0:1,
9. Blaser 1:1, 16. Jaunin-Nydahl (Bösch) 2:1, 18. Schmidlin Klein) 2:2, 24.
(23:10) Saukko (Schäfer) 2:3, 25. (24:47) Schäfer (Saukko) 2:4, 26. (25:57) Vögeli (Pescador)
2:5, 27. (26:12) Marquart (Ammann) 3:5, 29. (28:54) Marquart
(Weber) 4:5, 57. Ammann (Jaunin-Nydahl) 5:5
Strafen: Jets keine, Dietlikon
1x2'
Jets: Häfelfinfinger; Furrer, Weber; Timmel, Schäpper; Bösch,
Marquart, Möhl; Collenberg, Jaunin-Nydahl, Ammann; Kathriner, Alder, Blaser
Dietlikon: Giezendanner (ab 31. Schwendener); Mannonen, Bürgi; Heusser, Klein;
Schäfer, 23, Saukko; Vögeli, Pescador, Morf; Anderegg, Stadelmann, Schmidlin
Bemerkungen: 26. Time-out Jets, 28. Time-out Dietlikon