10.
2005
Frauen NLA: Dietlikon alleiniger Tabellenleader
Eine Woche nach dem Spitzenspiel gegen die Bern Capitals wartete auf den UHC Dietlikon die nächste Bewährungsprobe. Am Sonntag musste man zum bisher noch ungeschlagenen Tabellenzweiten, den Zuger Highlands. Die Innerschweizerinnen hatten gleich zu Beginn der Saison mit dem 6:3-Auswärtssieg bei Meister Red Ants für den grossen Paukenschlag gesorgt. Der UHCD war gewarnt und das Trainertrio forderte zu Beginn der Partie absolute Konzentration vom Team. Die Mannschaft antwortete dem Trainerstab mit dem wohl besten Drittel der Saison. Defensiv wie auch offensiv spielte der UHCD tadellos und führte nach 20 Minuten durch zwei Treffer von Aurelia Pescador absolut verdient mit 2:0. Man hatte den Gegner in dessen Halle bestens im Griff und kontrollierte die Partie im ersten Drittel souverän.
Zugs Rückkehr und Pescadors Verletzung
Im Mitteldrittel aber kamen die Zuger Highlands zurück ins Spiel. Der UHC
Dietlikon agierte nicht mehr so souverän und liess den Gastgeberinnen bei ihren
Kontern Platz, zuviel Platz. Der Anschlusstreffer der Highlands in der 28.
Minute durch Dana Bursova war eine logische Konsequenz. Dieses Gegentor wollte
der UHCD nicht einfach so hinnehmen. Nur 23 Sekunden nach Bursovas Treffer
stellte Sarah Schäfer den alten zwei Torevorsprung mit dem 3:1 wieder her. Die
Partie schien nun gelaufen. Doch in der 32. Minute ereignete sich eine der
Schlüsselszenen. Die bis dahin beste Dietlikerin auf dem Platz Aurelia Pescador
verletzte sich in einem Zweikampf mit Priska von Rickenbach am Knie und konnte
nicht weiter spielen. Der UHCD schien diesen Ausfall mehr getroffen zu haben als
zunächst angenommen. Zug verkürzte durch Tamara Huber auf 2:3 aus Sicht der
Highlands, Steffi Rüegg glich in der 38. Minute gar zum 3:3 aus. Weg war er der
Vorsprung des UHC Dietlikon. In der Pause war nun das Dietliker Trainertrio
gefragt. Es mussten wieder die richtigen Worte gefunden werden, um das Team
zurück ins Spiel zu bringen. Und diese Worte fanden Lars Viridén, Marco Moser
und Urs Gartmann.
Kuriose Tore und Vögelis Saisonpremiere
Kaum war das letzte Drittel angepfiffen musste Zugs Goalie Sonja Rust zum
vierten Mal hinter sich greifen. Daniela Morf schoss im Slot, der Ball wurde
noch entscheidend abgelenkt und kullerte zum 4:3 für den UHCD ins Tor. Das
schönste Tor des Spieles schoss in der 52. Minute eine der Weltmeisterinnen im
Team des UHC Dietlikon. Eine schönes direktes Passspiel sollte den Erfolg
bringen. Simone Berner zu Daniela Morf, diese sieht rechts Natalie Stadelmann -
Tor! Der UHCD führte nun mit 5:3. Und es kam noch besser. Nur 30 Sekunden nach
Stadelmanns Treffer war es die Neo-Nationalspielerin Violetta Vögeli, die das
6:3 erzielte. Es war Vögelis erstes Tor in der neuen Saison. Die Partie war nun
gelaufen. Zug verkürte zwar auf 6:4, Dietlikon zog aber wieder mit einem
kuriosen Treffer von Daniela Morf zum 7:4 davon. Morf hatte hinter dem Tor den
Pass in den Slot gespielt, der Ball landete aber irgendwie im Zuger Tor. Den
letzten Treffer der Partie markierten in der 57. Minute die Zugerinnen. Priska
von Rickenbach machte das 5:7 aus Sicht der Highlands. Der UHC Dietlikon gewann
am Ende die Partie verdient und ist nun nach vier Runden alleiniger
Tabellenführer. "Die Mannschaft hat zum Teil gutes Unihockey gezeigt", meinte
Trainer Lars Viridén. "Wir haben Zug im Mitteldrittel selber wieder ins Spiel
gebracht, das darf natürlich nicht passieren. Der Sieg geht aber in Ordnung",
meint Viridén. Und wie steht es um Aurelia Pescador? Die Freiburgerin im Team
des UHCD verfolgte die Partie im letzten Drittel mit einer dicken Bandage am
Knie von der Bank aus. Sie selber gab am Ende Entwarung: "Ich denke es ist
nichts schlimmes". Ihr Einsatz in zwei Wochen im Heimspiel gegen Gurmels sollte
nicht gefährdet sein.
Zuger Highlands - UHC Dietlikon 5:7 (0:2, 3:1, 2:4)
Schönenbühl, Unterägeri - 200 Zuschauer
SR: Bebié / Stäheli
Tore: 11. Pescador (Schäfer) 0:1, 18. Pescador (Schäfer) 0:2, 28. (27:27) Bursova (Rüegg) 1:2, 28. (27:50) Schäfer 1:3, 33. Huber (Rittmeyer) 2:3, 38. Rüegg (Bursova) 3:3, 41. Morf (Berner) 3:4, 52. Stadelmann (Morf) 3:5, 53. Vögeli 3:6, 54. Besmer (von Rickenbach) 4:6, 56. Morf 4:7, 57. von Rickenbach 5:7
Strafen: Zug 1x2', Dietlikon 1x2'
Dietlikon: Giezendanner (Schwendener); Berner, Bürgi; Walder, Heusser; Klein; Mesot, Morf, Stadelmann; Pescador, Schäfer, Vögeli; Vogt
Zug: Rust (Kompein); Limacher, Huber; Nadia Zacheo, Hämälainen; Besmer, Corinne Nussbaumer; Bänziger; von Rickenbach, Rüegg, Bursova; Rittmeyer, Raschle, Kiser; Rohrer, Rothenfluh, Buholzer
Bemerkungen: 8. Lattenschuss Pescador, 52:18 Time-out Zug, 59:01 und 59:45 Zug ohne Goalie dafür mit sechster Feldspielerin