Nach einer hart umkämpften Serie war Dietlikon im fünften und entscheidenden Spiel klar besser. Die Red Ants sind entthront, der Meisterpokal trägt mindestens ein Jahr lang gelb-blau.
Nichts war zu spüren von Verunsicherung, der vergebene Matchball war aus den Köpfen – Dietlikon steckte die Heimniederlage vom Vorabend weg und setzte die Red Ants von Beginn weg unter Druck. Stadelmann, Bürgi, Vögeli – sie hätten Dietlikon schon im ersten Drittel in Führung bringen können, noch aber hielt das Bollwerk Sabine Forster dem Ansturm stand. Forster parierte in der 22. Minute sogar einen Penalty von Simone Berner. Kurze Zeit später, die Winterthurerinnen hatten in Unterzahl die Ordnung in ihrer Box verloren, war aber auch sie machtlos, und Mirca Anderegg brachte den Gast mittels eines Hocheck-Schusses in Führung. Fünf Minuten und ein Abstaubertor später stand es schon 0:2 – und Dietlikon machte weiter Dampf, das 0:3 lag nicht nur in der Luft, es wäre auch verdient gewesen. Wie aus heiterem Himmel – Breitenstein und Kundert hatten einen Freistoss schnell ausgeführt – fiel jedoch der Anschlusstreffer. Und dieser gab dem Meister so etwas wie die zweite Luft. Miriam Flückiger mit einem „XL-Buebetrickli“, weit um das Tor herum, sorgte für den schmeichelhaften Ausgleich.
Keine Nerven gezeigt
In früheren Jahren hätten diese beiden Treffer Dietlikon wohl aus dem Konzept gebracht. Nicht so aber diesmal. Weiter ging das Spiel nach vorne – der Ball wurde immer wieder aufs Tor gebracht, wo unerbittlich nachgesetzt wurde.
Innerhalb von 43 Sekunden war die Zweitore-Führung wieder hergestellt – Forster
war vor allem beim 2:4 durch Vögeli, die den vierten Abpraller verwertete, von
ihren Vorderleuten schmälich im Stich gelassen worden. In diesen
Spielsituationen verpassten es die Winterthurerinnen mehrmals, vor ihrem Kasten
aufzuräumen.
Verdienter Erfolg
Die Schlussoffensive der Red Ants im Schlussdrittel kam nicht, auch der erste Block mit Petra Kundert und Gaby Breitenstein wirkte müde und ideenlos. Eher zufällig entstand das 3:4 durch Angela Arpagaus, die Partie blieb so zumindest resultatmässig spannend. Aber Dietlikon wollte den Sieg, wollte den Titel. Stadelmann (wieder ein Abpraller) erzielte in der 51. Minute das wichtige 3:5,
die Entscheidung nahte. Und als Daniela Morf, die beste Dietlikerin des Tages,
per Penalty auf 3:6 erhöhte, war der Kessel geflickt. Die weiteren Treffer waren
nur noch Zugabe. Es folgten die üblichen Champagner-Duschen und „We are the
Champions“-Chöre – die Frauen des UHCD haben sich diesen zweiten Meistertitel
der Vereinsgeschichte redlich verdient. Sie waren ganz einfach besser.
Red Ants – Dietlikon 4:8 (0:0, 2:4, 2:4)
Oberseen, Winterthur – 500 Zuschauer
SR: Grütter / Wunden
Tore: 24. Anderegg (Berner; Ausschluss Jud) 0:1; 29. Morf (Berner) 0:2;
32. Kundert (Breitenstein) 1:2; 37. Flückiger (L. Mayer) 2:2; 39. Schäfer (Morf)
2:3; 40. Vögeli (Mesot) 2:4; 49. Arpgagaus (Hofstetter) 3:4; 51. Stadelmann
(Schäfer) 3:5; 56. Morf (Penalty) 3:6; 59. Morf (Schäfer) 3:7; 59. Stadelmann
(Schäfer) 3:8; 59. Eberle (Breitenstein) 4:8
Strafen: Red Ants 1x2', Dietlikon keine
Red Ants: Forster; Siegenthaler, Jud; Eberle, Ott; Breitenstein, Benz, Kundert; Hofstetter, Mayer, Füllemann; Flückiger, Arpagaus
Dietlikon: Giezendanner; Berner, Bürgi; Klein, Heusser; Morf, Stadelmann, Schäfer; Vögeli, Anderegg, Mesot
Bemerkungen: 22. Forster hält Penalty von Berner, 57. Time-out Red Ants