04.
2006
Frauen NLA: Feuerwerk der Red Ants
Nach zehn Minuten des Abtastens zündeten die Red Ants ein Feuerwerk, das man so nicht hatte erwarten können. Mit schnellem und präzisem Spiel nahmen sie die Bernerinnen auseinander. Lea Mayer eröffnete in der 11. Minute das Skore. Kurz darauf verlor Juker den Ball an die immer aufsässige Hofstetter, Pass zu Kundert, 2:0. Weitere zwei Minuten später erhöhte Hofstetter bereits auf 3:0, die Caps nahmen bereits ihr Time-Out. Dieses zeigte insofern Wirkung, als dass Denise Krähenbühl mit einem Freistoss auf 3:1 verkürzen konnte. Doch der Red Ants Express liess sich davon nicht bremsen. Benz und Kundert (innert 11 Sekunden) und Siegenthaler, die als Stürmerin eingesetzt wurde, erzielten die Treffer zum 6:1 Drittelsresultat. Dazwischen hatte Hofstetter per Halbvolley sogar noch einen weiteren Treffer erzielt – aber die Unparteiischen waren vom Tempo der Winterthurerinnen offenbar ähnlich überfordert wie die Caps und übersahen das Tor. Caps-Trainer Sandro Gerber analysierte die Leistung seines Teams so: „Wir haben alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Wir konnten keine Zweikämpfe gewinnen, da wir sie gar nicht erst angenommen haben. Dazu haben wir weder die Passwege noch die Schusswege geblockt“.
Fortsetzung im Mitteldrittel
Die Machtdemonstration des Meisters ging im Mitteldrittel weiter. Schon nach
wenigen Sekunden traf Kundert, und innert acht Minuten zogen die Red Ants bis
auf 11:1 weg. Caps-Hüterin Andreia Koller, die beste Bernerin an diesem Abend,
hatte ihren Kasten schon nach dem 8:1 geräumt. „Diese ersten 40 Minuten waren
ein echtes Highlight – so konzentriert haben wir in dieser Saison noch nie
gespielt“ freute sich Andrea Hofstetter, die aus dem überlegenen Kollektiv der
Red Ants mit ihrer Aggressivität noch heraus stach.
Abhaken
Das letzte Drittel lief auf beiden Seiten bereits unter dem Motto Kräfte
schonen. Bei den Caps schauten nun die zuvor völlig abgemeldeten Daniela
Stettler und Eliane Juker zu. Bei den Red Ants taten Kundert und Siegenthaler
das selbe, die dritten und gar vierten Linien durften ran. Caps Verteidigerin
Fabienne Pfister: „Wir brauchen über dieses Spiel gar nicht mehr zu diskutieren.
Wir hatten uns gut vorbereitet, konnten aber unser Spiel zu keiner Zeit
durchsetzen. Jetzt müssen wir im Heimspiel reagieren, mehr Körpereinsatz zeigen.
Ob wir hier hoch oder im Penalty-Schiessen verloren haben, spielt ab sofort
keine Rolle mehr. Die Red Ants führen 1:0 und das wollen wir im nächsten Spiel
ändern“. In der Tat spielt die Höhe von Siegen in den Playoffs keine Rolle –
aber falls die Red Ants ihre Playoff-Form bereits gefunden haben, wird es für
die Capitals ganz schwer, in dieser Serie ein Wörtchen mitreden zu können.
Red Ants Rychenberg – Bern Capitals 13:1 (6:1, 5:0, 2:0)
Oberseen, Winterthur – 157 Zuschauer
SR: Bösch / Schwarz
Tore: 11. L. Mayer (Kundert) 1:0; 13. Kundert (Hofstetter) 2:0; 15. Hofstetter 3:0; 16. Krähenbühl (K. Stettler) 3:1; 17. Benz (Breitenstein) 4:1; 17. Kundert (Siegenthaler) 5:1; 20. Siegenthaler (L. Mayer) 6:1; 21. Kundert (Siegenthaler) 7:1; 27. Arpagaus (Breitenstein) 8:1; 32. Eberle (L. Mayer) 9:1; 34. L. Mayer (Kundert) 10:1; 35. Kundert 11:1; 47. Zizkova (Breitenstein) 12:1; 60. Füllemann (Hofstetter) 13:1
Strafen: Red Ants 1x2'; Caps keine
Red Ants: Tschümperlin; Breitenstein, Eberle; Jud, Ott; D. Mayer; Benz, Arpagaus, Hofstetter; L. Mayer, Kundert, Siegenthaler; Flückiger, Füllmann, Ausderau; Zizkova, Ebert
Caps: Koller (ab 27. Roux); Pfister, Schmid; K. Stettler, Krähenbühl; Juker, D. Stettler, Schällibaum; Fahrni, Siegfried, Müller; Elsinger, S. Schori, D. Schori; Spycher
Bemerkungen: 15. Time-out Caps; 18. Tor Hofstetter von Schiedsrichtern nicht gesehen; 60. Tor Red Ants und Caps aberkannt