Mit der 3:6 Heimniederlage gegen die Zuger Highlands ist Red Ants Rychenberg ungewohnt schwach in die neue Saison gestartet. Der Meister hat Probleme.
In der gesamten letzten Saison hatten die Red Ants – inklusive Europacup - nur ein einziges Spiel verloren (im Playoff-Final gegen Dietlikon). Und um eine Heimniederlage gegen einen anderen Gegner als Dietlikon zu finden, muss man fast vier Jahre zurück blicken. „Gegen Burgdorf, in einem klassischen Europacup-Loch, hat es uns letztmals erwischt“ vermag sich Mark van Rooden zu erinnern. Der Sieg der Zuger Highlands darf also durchaus als einer mit historischen Dimensionen bezeichnet werden.
Dünnes Kader
Auch wenn man nach nur einer Partie nicht schon alles in Frage stellen kann, was
letzte Saison noch so fantastisch funktioniert hat – die Red Ants haben
Probleme. Andrea Hofstetter (Ausbildung) und Diana Füllemann (nach Kreuzbandriss
noch einen Monat ausser Gefecht) wurden schmerzlich vermisst. Auf der Bank
sassen keine Alternativen für die zehn Feldspielerinnen, von denen sich manch
eine mit ihrer Leistung für eine Auswechslung aufgedrängt hatte. Die junge
Céline Ebert etwa war weitgehend überfordert und verschuldete das 0:2. Aber auch
Andrea Eberle (liess Rittmeyer beim 2:4 laufen) oder Gaby Breitenstein
produzierten Fehler, die man von den Winterthurerinnen sonst nicht sieht. „Auf
diesem Niveau gewinnt das Team, das weniger Fehler macht. Das waren heute
eindeutig die Highlands“ bilanzierte van Rooden.
Müllers Freude
Sein Trainerkollege bei den Zugerinnen, der Winterthurer Patrick Müller (letzte
Saison noch bei Winterthur United), zeigte sich verständlicherweise in
aufgeräumter Stimmung. „Wir wussten, dass die Red Ants noch nicht voll im Schuss
sind und mit Problemen zu kämpfen haben. Und nach unserer starken Vorbereitung
war ich zuversichtlich, dass wir gewinnen würden. Für mich ist dieser Sieg in
meiner alten Heimhalle natürlich besonders schön. Mich stört nur, dass wir den
Sack nicht früher zugemacht haben“. In der Tat hätten die Highlands schon nach
dem ersten Drittel höher als nur 1:0 führen müssen, zweimal wurde das leere Tor
verfehlt. Andererseits hätte die Partie im torreichen Mitteldrittel – innert
sieben Minuten waren fünf Treffer gefallen – auch kippen können. Dies zeigt,
dass die Red Ants selbst an einem schwachen Tag gegen sehr gut aufgelegte Gegner
immer noch ihre Chancen haben. Eine deutliche Leistungssteigerung ist jedoch
gefordert, um wieder auf den gewohnt erfolgreichen Pfad zurückkehren zu können.
Red Ants – Zuger Highlands 3:6 (0:1, 3:3,
0:2)
Oberseen, Winterthur – 150 Zuschauer
SR: Stähli / Bebie
Tore: 17. Rothenfluh 0:1; 21. Rothenfluh 0:2; 26. Kundert (D. Mayer) 1:2;
29. M. Nussbaumer (Rittmeyer) 1:3; 30. Breitenstein 2:3; 32. Raschle 2:4; 33. L.
Mayer 3:4; 53. Rittmeyer (Penalty) 3:5; 60. Bursova (ins leere Tor) 3:6
Strafen: Red Ants 1x2, Highlands keine
Red Ants: Tschümperlin; Siegenthaler, Eberle; Jud, Ebert; Benz,
Breitenstein, Flückiger; D. Mayer, L. Mayer, Kundert
Zuger Highlands: Rust; Limacher, Huber; M. Nussbaumer, Hämälainen;
Benzinger, Besmer; D. Zacheo; von Rickenbach, Kiser, Bursova; Rothenfluh,
Rittmeyer, Rüegg; Rohrer, C. Nussbaumer, Raschle
Bemerkungen: Red Ants ohne Hofstetter (Ausland), Kocher, Füllemann, Ott
(alle verletzt); 2. Pfostenschuss L. Mayer; 21. Tor Red Ants aberkannt; 53.42
Time-out Red Ants