02.
2008
Frauen NLA: In neuen Hosen kam die Wende
Dass die ersten zwanzig Minuten den Gästen gehört hätten, wäre übertrieben. Aber sie nahmen die für sie bezüglich Playoff-Qualifikation so wichtige „Sechs-Punkte-Partie" mit viel Einsatz und Biss in Angriff. Und sie gingen in der 15. Minute verdient in Führung, als die Red Ants Petra Niemenmaa frei zum Schuss kommen liessen und Irène Tschümperlin vom haltbaren Aufsetzer düpiert wurde. Den Winterthurerinnen gelang nur wenig. Man musste fürchten, dass die Riders, die in dieser Saison gegen die Red Ants noch nie verloren hatten, mit einem Sieg punktemässig aufschliessen könnten.
Neue Hosen
In der ersten Pause kamen die Unparteiischen gemeinsam mit den Teamverantwortlichen zum Schluss, dass die Farbkombinationen den Trikots (Red Ants ganz in Rot, Riders in Rot/Weiss) nicht optimal sei. Mangels Ersatztenüs beim Gastteam montierten die Red Ants kurzerhand neue, nun schwarze Hosen. Und in diesen klappte es besser. Andrea Hofstetter per Doppelschlag und Silvana Nötzli im Powerplay brachten ihr Team innert zehn Minuten 3:1 in Führung. „Da hatten wir einen bösen Durchhänger, der uns das Spiel gekostet hat", haderte Riders-Coach Thomas Zuppinger nach der Partie. Aber noch waren die Red Ants nicht durch, denn das Torfestival im Schlussdrittel stand erst noch bevor.
Antworten gefunden
Anstatt mit der Zweitoreführung im Rücken die Partie zu kontrollieren, liessen sich die Red Ants auf einen Schlagabtausch ein. Dies ist aber gerade die die Paradedisziplin der Liga-Topskorerin Niemenmaa. Die Finnin verkürzte auf 3:2 und 4:3, und auch nach dem 5:3 durch Nötzli gaben die Riders noch nicht auf. Sie verlangten ein Time-Out und glichen mit einem Doppelschlag innerhalb von 27 Sekunden aus. Vor dem 5:4 hatte Jolanda Möhl den Ball an Niemenmaa verloren, das 5:5 fiel wie schon ein Treffer zuvor nach einem Freischlag - solche Konzentrationslücken werden sich die Red Ants in den Playoffs nicht mehr erlauben können. Das 6:5 Julia Suters darf als Glückstreffer gewertet werden, und erst wenige Sekunden vor dem Ende machte Hofstetter mit ihrem dritten Treffer ins leere Gehäuse alles klar. „Wir haben zum Glück immer eine Antwort gefunden, wenn die Riders wieder heran gekommen sind", atmete die zweifache Torschützin Nötzli tief durch. Mit diesem Sieg liegen die Red Ants nun sechs Punkte vor dem fünften Platz, dies mit einem massiv besseren Torverhältnis und nur noch zwei zu absolvierenden Partien. In diesen geht es nun noch darum, vor Zug United zu bleiben, um im Playoff-Halbfinal Meister Dietlikon aus dem Weg zu gehen.
Red Ants Rychenberg - Floorball Riders 7:5 (0:1, 3:0, 4:4)
Oberseen, Winterthur - 220 Zuschauer - SR: Bebie/Stäheli.
Tore: 15. Niemenmaa 0:1; 21. Hofstetter (Kundert; Ausschlüsse Eberle / Luomaniemi) 1:1; 26. Hofstetter (Nötzli) 2:1; 31. Nötzli (Kundert; Ausschluss Heusser) 3:1; 42. Luomaniemi (S. Scherrer) 3:2; 44. Ordell (Suter) 4:2; 49. Niemenmaa (Luomaniemi) 4:3; 52. (51.07) Nötzli (Buri) 5:3; 52. (51.20) Eugster (Niemenmaa) 5:4; 52. (51.47) Büsser (Luomaniemi) 5:5; 56. Suter (Frick) 6:5; 60. Hofstetter (ins leere Tor) 7:5.
Strafen: Red Ants 2x2; Riders 3x2 plus 1x10 (Heusser).
Red Ants: Tschümperlin; Eberle, Möhl; Nötzli, Buri; Kundert, Hofstetter, Mayer; Ordell, Dirksen, Suter; Arpagaus, Frick.
Floorball Riders: Jud; B. Scherrer, Büsser ; Lischer, S. Scherrer; Erni; Niemenmaa, Denzler, Luomaniemi; Heusser, Benz, Müller; Eugster, Schmucki.
Bemerkungen: 51.07 Time-Out Riders.