03.
2008
Frauen NLA: Mit Ach und Krach in den Playoffs
Die Anspannung war den Spielerinnen von Zug United aus den Gesichtern zu lesen. Sie mussten darauf hoffen, gegen Winterthur zu punkten. Gleichzeitig hätte ein Sieg von Dürnten gegen Dietlikon möglicherweise das Ende aller Playoff-Träume bedeutet. Mit entsprechend zittrigen Händen agierte Zug United in den ersten 20 Minuten. Statt ein oder zwei Tore vorlegen zu können, lautete das Skore - bei einem Schussverhältnis von 17:7 - 1:3. Nur Hofer war es gelungen, mit dem zwischenzeitlichen 1:2 Anschlusstor Hoffnung in die gut gefüllte Halle zu bringen. Pikantes Detail: Das 1:3 erzielte ausgerechnet Steffi Rüegg, welche die Saison noch mit Zug United begonnen hatte.
Schnelle Entscheidung
"Nicht zum ersten Mal sind wir an unserer absolut mangelhaften Effizienz gescheitert", befand Assistent Andy Hubli nach dem Spiel. Wie Recht er hatte, zeigte die Szene aus der 21. Minute: Kaum wieder auf dem Feld, verwerteten die Red Ants gleich den ersten Angriff zum vorentscheidenden 1:4. Mit Hofstetter hatte abermals eine ehemalige Spielerin von Zug United getroffen. Im Mitteldrittel mussten sich die Gastgeberinnen zum Teil regelrecht vorführen lassen. Die Red Ants zeigten einige gefällige Kombinationen, ohne aber das Skore weiter in die Höhe schrauben zu können.
Ordentliches Schlussdrittel
Immerhin liess Zug United im Schlussdrittel wieder Hoffnung aufkeimen. Natürlich war das Spiel längst entschieden, doch mit vehementer Kampfkraft liessen die Zugerinnen erahnen, wozu sie fähig wären, wenn das ganze Team an sich glaubt. Für das Highlight im letzten Abschnitt war Petra Kundert besorgt. Wie sie sich beim 1:6 durch die gegnerischen Abwehrreihen tankte, war grosse Klasse.
Kopf lüften
Zum Ende überwogen die freudigen Gesichter dann doch noch: Die Kunde vom Sieg Dietlikons machte schnell die Runde. Der Halbfinalgegner von Zug United ermöglichte der von Känel-Truppe mit dem 5:3 gegen Dürnten den Einzug in die Playoffs. Geschenke dürften ab dem 15. März 2008 allerdings keine mehr zu erwarten sein. Alles andere als der Meistertitel wäre für den UHC Dietlikon eine herbe Enttäuschung. Für Zug United ist der Einzug unter die besten vier auf Grund der dünn gewordenen Personaldecke als Erfolg zu werden. Thomas von Känel verspricht denn auch, dass Zug United alles unternehmen wird, um den haushohen Favoriten ein Bein zu stellen. Er stellt klar, "dass wir nicht nach Dietlikon fahren werden, um uns abschlachten zu lassen". Ihm und seinem Team kommt sicher entgegen, dass die Meisterschaft wegen des Cupfinals nun zwei Wochen ruht, bevor mit den Playoffs gestartet wird.
Zug United : Red Ants Winterthur 3:6 (1:3, 0:1, 2:2)
Ehret, Hünenberg - 200 Zuschauer - SR: Chiapparini/Meyer
Tore: 6. Arpagaus (Ordell) 0:1, 12. Frick 0:2, 15. Hofer 1:2, 16. Rüegg (Ordell) 1:3, 21. Hofstetter (Frick) 1:4, 44. Frick (Buri) 1:5, 46. Kundert 1:6, 50. Rothenfluh (Künzli) 2:6, 58. Wüst 3:6.
Strafen: Keine Strafen gegen Zug United, 1mal 2 Minuten gegen die Red Ants.
Zug United: Koller; Cattaneo; Wüst, Limacher, Walder; Timmel, Hofer, Kiser, Künzli, Von Rickenbach, Arnold, Rothenfluh, C. Nussbaumer, Hadorn.
Red Ants Winterthur: Hofer, Tschümperlin; Eberle, Dirksen, Hofstetter, Nötzli, Buri; Ebert, Möhl, Schäpper, Suter, Frick, Kundert, Arpagaus, Mayer, Ordell, Rüegg.
Bemerkungen: Zug United ohne Mathis (verletzt). 32. (31:59) Time-Out Zug United. 57. (56:32) Time-Out Red Ants. 52. Lattenschuss Arpagaus. Red Ants ab 56:32 phasenweise ohne Torhüterin. 59. (58:03) Nötzli verschiesst Penalty.