04.
2006
Frauen NLA: Red Ants erzwingen fünftes Finalspiel
Es hatte nach zwei Niederlagen nicht so weitergehen können. Die Red Ants disponierten für das vierte Finalspiel um. Forster zurück ins Tor, Siegenthaler zurück in die Verteidigung, dafür Breitenstein an die Seite von Petra Kundert in den Sturm der ersten Linie. Sämtliche Massnahmen sollten sich auszahlen. Während Forster (wie auch ihr Gegenüber Nicole Giezendanner) glänzend hielt, lieferte Siegenthaler in der Verteidigung eine gute und vor allem bessere Leistung als zuvor im Sturm ab. Und Gaby Breitenstein brachte mit ihrer Übersicht und Technik die Ruhe ins Angriffsspiel, die zuvor vermisst worden war.
Schnell, hart, unterhaltsam
Von Beginn weg drückten beide Teams kräftig aufs Gas – zur Gaudi der Zuschauer,
auch wenn im ersten Drittel noch keine Tore fielen. Im zweiten Drittel musste
man sich aber nur zwölf Sekunden bis zum ersten Treffer gedulden – ein
Schubserchen Breitensteins hatte den Weg unter Giezendanners Oberkörper ins Tor
zur Führung der Gäste gefunden. Knapp eine halbe Minute später tankte sich die
sehr agile Petra Kundert durch alles hindurch, was sich ihr in den Weg stellte –
bis sie im Slot kurz vor der Schussabgabe regelrecht umgenietet wurde und
kurzzeitig verletzt liegen blieb. Zwei Meter von einer Schiedsrichterin
entfernt, die weiterspielen liess – ein kolossaler Fehlentscheid. Vielleicht
wurde deshalb eine Viertelstunde später auf Penalty entschieden, als sich
Kundert erneut durchgesetzt hatte und von Heusser behindert (?) wurde.
Breitenstein verwertete den Penalty jedenfalls souverän und sorgte für erneute
Führung der Red Ants, nachdem zuvor Natalie Stadelmann per Abstauber-Tor den
Ausgleich erzielt hatte. In diesem zweiten Drittel hatte vor allem die erste
Linie der Winterthurerinnen Dampf gemacht und auch die Paradeformation der
Dietlikerinnen dominiert wie noch nie in dieser Serie. Die Führung zwar
zweifellos verdient, sogar eher zu knapp.
So kurz davor…
Im Schlussdrittel fing sich Dietlikon, das zuvor zeitweise die Ordnung etwas
verloren hatte, wieder auf. Begünstigt durch den schnellen Ausgleich, erzielt
durch die schon in der ganzen Serie glänzend aufgelegten Daniela Morf, strebte
man den Siegtreffer an, der den Meistertitel bedeutet hätte. Aber entweder hatte
Sabine Forster etwas dagegen, oder die Schussversuche wurden von der
vielbeinigen Abwehr geblockt. Auf der anderen Seite versuchte es immer wieder
Petra Kundert mit Schüssen – diesmal kamen die Abschlussversuche auch fast alle
aufs Tor, aber der stete Tropfen hölt den Stein, bzw. Giezendanner, eben nicht
immer – Kundert blieb an diesem Abend ohne Treffer. Dafür traf in der
Verlängerung ausgerechnet Andrea Benz, die zuvor in der ersten Linie eher ein
Fremdkörper gewesen war. Sie verwandelte ein geniales Zuspiel Breitensteins aus
der Drehung zum 2:3. Nach 1.48 der Verlängerung war der Dietliker Meistertraum
vorerst ausgeträumt, es kommt zum grossen Showdown in Winterthur (15 Uhr).
Dietlikon – Red Ants 2:3 n.V. (0:0, 1:2, 1:0)
Ruebisbachhalle Kloten – 521 Zuschauer.
SR: Widler/Widler.
Tore: 21. Breitenstein (Kundert) 0:1; 30. Stadelmann (Schäfer) 1:1; 37. Breitenstein (Penalty) 1:2; 42. Morf (Berner) 2:2; 62. Benz (Breitenstein) 2:3.
Strafen: je 1x2 Minuten.
Dietlikon: Giezendanner; Berner, Bürgi; Heusser, Klein; Schäfer, Stadelmann, Morf; Vögeli, Mesot, Anderegg; Gass, Walder, Vogt.
Red Ants: Forster; Siegenthaler, Jud; Eberle, Ott; Breitenstein, Benz, Kundert; Füllemann, L. Mayer, Hofstetter; Flückiger, Arpagaus.
Bemerkungen: 55. Time-out Red Ants; 60. Time-out Dietlikon