Piranha Chur vor dem Aus

Der Titelfavorit Piranha Chur verliert das dritte Halbfinalspiel gegen die Red Ants Winterthur mit 4:5 und liegt in der Best-of-5-Serie 1:2 zurück.

Die Red Ants blieben auch im drittenSpiel der Play-off-Halbfinalserie eine Knacknuss für Piranha Chur. Die Entscheidung zugunsten der Winterthurerinnen fiel gestern in der Churer GBC 106 Sekunden vor Schluss, als Daniela Stettler in der letzten Minute den 5:4-Siegestreffer erzielte. Mit diesem sehenswerten Treffer sicherten sich die Red Ants den verdienten zweiten Sieg in der Best-of-5-Serie. Die Churerinnen um Trainer Fabian Disch müssen derweil im sonntäglichen Auswärtsspiel gewinnen, um weiterhin von der Titelverteidigung träumen zu können.

Ungefährdet war der Sieg der Gäste aus Winterthur nicht. Im Startdrittel waren es vor allem die Bündnerinnen, welche das Spielgeschehen diktierten und den Gästen keinen Raum in der Offensive liessen. Piranha Chur wirkte frischer und suchte den Führungstreffer konsequenter. Nach einem Fehlpass im eigenen Drittel bewies Mirca Anderegg Übersicht und lancierte Sonja Putzi. Deren Schuss ins verwaiste Tor brachte Piranha in der zehnten Minute die Führung. Nach Andereggs 2-Minuten-Strafe wegen überhartem Körpereinsatz demonstrierten die Red Ants den 263 Zuschauern zum ersten Mal ihre Offensivpower. Ein Befreiungsschlag Piranhas landete direkt auf dem Stock der Winterthurerin Laura Kokko, die den Ball auf die besser positionierte Claudia Kunz passte. Gegen deren Backhandschuss hatte Piranha-Torhüterin Tiltu Siltanen keine Chance. Das Spiel kippte in der 23. Minute, als Andrea Kern eine Unsicherheit in Piranhas Reihen schonungslos ausnutzte und die Gäste aus Winterthur mit 2:1 in Führung brachte. Die noch im ersten Drittel vermisste Aggressivität kehrte damit zurück. Die Heimmannschaft ihrerseits vergab 100-prozentige Torchancen. Auch die anschliessende Überzahl verhalf Chur nicht zum Ausgleich.

Das letzte Drittel avancierte zum Play-off-Krimi. Zuerst erzielte Alexandra Frick das 3:1 für die Gäste aus Winterthur. Danach zeigte Piranhas Umstellung auf zwei Linien Wirkung. Corin Rüttimann glich mit zwei wunderbaren Weitschüssen aus. Trotzdem reichte der Ausgleich Piranha Chur nicht mehr. «Wir müssen noch effizienter spielen und unsere Torchancen konsequent ausnutzen, um die Serie gegen die Red Ants für uns zu entscheiden», forderte Doppeltorschützin Rüttimann nach Spielende.

Piranha Chur - Red Ants Winterthur 4:5 (1:1, 0:1, 3:3)
GBC. - 263 Zuschauer. - SR Hohl/Keel.
Tore: 10. Putzi (Anderegg) 1:0. 19. Kunz (Kokko) 1:1. 23. Kern (Frick) 1:2. 46. Frick (Bühler) 1:3. 47. Ukkonen 2:3. 51. Rüttimann (Zwinggi) 3:3. 55. Dirksen (Daniela Stettler) 3:4. 58. Rüttimann 4:4. 59. Daniela Stettler (Kathriner) 4:5.
Strafen: Je 1-mal 2 Minuten.
Piranha Chur: Siltanen; Streiff, Marti; Ukkonen, Kornberger; Stadelmann, Putzi, Anderegg; Ulber, Rüttimann, Zwinggi; Walther, Dominioni, Russi.
Red Ants Winterthur: Mäkelä; Bühler, Kunz; Karin Stettler, Kokko; Kern, Frick, Scheidegger; Kathriner, Daniela Stettler, Dirksen; Leone, Kinnunen, Räss.
Bemerkungen: Piranha Chur komplett. Red Ants Winterthur ohne Müller, Koutaniemi und Schudel (alle verletzt). - 59. (58:14) Time-out Piranha Chur . - Ukkonen (Piranha Chur) und Mäkelä (Red Ants Winterthur) als beste Spielerinnen ausgezeichnet.

Zeitungsbericht "Die Schweiz am Sonntag"