10.
2019
Piranhas vier Tore in fünf Minuten
Trotz ansprechender Leistung holten die Red Ants beim Gastspiel gegen Piranha keine Punkte. Vier der fünf Gegentreffer handelten sich die Winterthurerinnen innert fünf Minuten ein.
Nach drei Partien in der Favoritenrolle reisten die Red Ants als Aussenseiter zum Titelkandidaten Piranha nach Chur. Die Umstellung bezüglich Tempo erwies sich dabei weniger gross als erwartet - in Sachen individueller Klasse hatte der Tabellenführer aber mehr zu bieten als alle bisherigen Gegnerinnen, was sich etwa beim 1:0 durch die Internationale Corin Rüttimann zeigte. Trotzdem hielten die Red Ants im Startdrittel gut dagegen, sie stellten die beliebtesten Passwege der Bündnerinnen meistens zu und konnten sich zudem mit Livia Angehrn auf einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten verlassen. Für die Anstrengungen in der Offensive wurden die Gäste gleich zu Beginn des Mitteldrittels belohnt, als ein etwas glückhaft abgelenkter Bogenball Margrit Scheideggers den Weg zum Ausgleich ins Gehäuse fand. Weitere aussichtsreiche Abschlussmöglichkeiten blieben in der Folge ungenutzt, ehe das Unheil ab Spielmitte seinen Lauf nahm. Nach einem Lattenschuss gelangen Piranha zwischen der 33. und 38. Minute vier Treffer in fünf Minuten. Ein Konter, eine Verkettung von mehreren Fehlern in der Winterthur Abwehr - schon war der Tabellenführer weit enteilt. Diese hohe Hypothek war nicht mehr zu tilgen. Immerhin gelang Melea Brunner in der 58. Minute mit einem schön herausgespielten Treffer auf Zuspiel von Ester Jeyabalasingam noch der Schlusspunkt zum 5:2. Es war der erste Saisontreffer der 18-Jährigen.
Noch frecher werden
„Die Leistung fühlte sich insgesamt gut an und man könnte so ein Spiel auch einmal gewinnen", meinte Red-Ants-Coach Lukas Eggli nach der Partie mit Blick auf den Auftritt seines Teams, mit der er sich weitgehend zufrieden zeigte. Zum gleichen Zeitpunkt in der letzten Saison hatte es in Chur noch eine 2:11-Kanterniederlage abgesetzt, die Fortschritte sind offensichtlich. Diesmal hielten die Winterthurerinnen - abgesehen von den fatalen Minuten im Mitteldrittel - über weite Strecken gut mit, liessen sich auch vom Rückstand nicht entmutigen und suchten bis zum Schluss weiter ihre Chancen. Nach wie vor wird aber im Abschluss zu wenig frech und direkt aufgespielt. „Gerade gegen Teams wie Piranha, die nicht unendlich viele Möglichkeiten zulassen, müssen wir uns vor dem gegnerischen Tor mutiger präsentieren", fordert Eggli. In der nun folgenden zweiwöchigen Pause zugunsten des Nationalteams können die Red Ants weiter an diesem Manko arbeiten, ehe mit den Kloten-Dietlikon Jets der mit zwei Weltmeisterinnen bestückte Titelverteidiger nach Winterthur kommen wird. Das wird die nächste Gelegenheit bieten, um einem Favoriten ein Bein zu stellen.
Piranha Chur - Red Ants Rychenberg 5:2 (1:0, 4:1, 0:1)
Gewerbliche Berufsschule, Chur. 304 Zuschauer. SR Keel/Siegfried.
Tore: 14. Rüttimann 1:0. 22. Scheidegger (Rossier) 1:1. 33. Wick (Marti) 2:1. 34. Dellagiovanna (Kormann) 3:1. 37. Wick (Marti) 4:1. 38. Schneller 5:1. 58. Brunner (Jeyabalasingam) 5:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Piranha. 2mal 2 Minuten gegen Red Ants.
Red Ants: Angehrn; Frick, Tanner; Mäkelä, Lehmusvuori; Jael Koller, Leone; Schmuki; Mattle, Rossier, Scheidegger; Krausz, Jeyabalasingam, Kühne; Larsson, Büchi, Brunner.
Bemerkungen: 30. Lattenschuss Rensch. Red Ants ohne Heer, Kühne, Rüegger (alle verletzt).