03.
2021
Red Ants erarbeiten sich Matchball
Mit einem 3:2-Erfolg in Chur gelingt den Red Ants das nötige Break in der Viertelfinalserie gegen Piranha. Die defensive Stärke und ein Doppelschlag Melea Brunners sorgten für den Unterschied.
Während sich zwei Berner Teams auf den langen Weg nach Winterthur machten, um in der Axa-Arena gegeinander das TV-Spiel der Runde zu bestreiten, verliessen die Red Ants die Eulachstadt Richtung Chur - Playoff-Unihockey in Zeiten von Corona. Die Winterthurerinnen traten in der Bündner Hauptstadt von Beginn weg defensiv stabil auf, um aus einer kontrollierten Abwehr heraus regelmässig selber Torchancen zu kreieren. Melea Brunner und Vivien Kühne scheiterten vorerst noch an der Latte, aber kurz vor der ersten Pause war es soweit. Nach einem langen Zuspiel Evelina Garbares vernaschte die 20 Jahre junge Brunner die zehn Jahre ältere Internationale Flurina Marti nach allen Regeln der Kunst und sorgte für die Führung - und keine Minute später stand Brunner nach einer herausgespielten Aktion am langen Pfosten erneut goldrichtig. „Diese Tore fielen für uns zu einem sehr günstigen Zeitpunkt", bemerkte Cheftrainer Lukas Eggli nach der Partie. Piranha vermochte auf diesen Zweitorerückstand im Mitteldrittel nur im Powerplay zu reagieren. Den Anschlusstreffer Nela Jirakovas konterte in der 32. Minute Sina Krausz aber gleich wieder mit dem 1:3. Die Bündnerin in Reihen der Red Ants setzte vor dem Tor entschlossen nach und versenkte einen Abpraller. Wie eine Woche zuvor musste Piranha im Schlussabschnitt schon früh volles Risiko gehen und Torhüterin Jill Münger durch eine sechste Feldspielerin ersetzen. Diesmal liessen die Red Ants in den Schlussminuten nur einen Treffer zu und brachten - nach einem letzten Aufreger 20 Sekunden vor Schluss - den 3:2-Sieg über die Distanz. „Wir haben nach den drei Gegentoren letzte Woche die 6-gegen-5-Situation im Training thematisiert", sagte Eggli trocken.
Egglis Bauchgefühl
Gegen Piranha Chur auwärts bei numerischem Gleichstand ohne Gegentreffer geblieben zu sein, spricht für den Abwehrverbund der Winterthurerinnen vor Torhüterin Ronja Schmid. Die vor den Playoffs in die Verteidigung verschobene Topskorerin Magdalena Plaskova hat daran ebenso ihren Anteil wie die dritte Formation, die mit vier nominellen Verteidigerinnen vor allem wertvolle Defensivarbeit verrichtet. „Unsere dritte Linie verleiht uns eine Breite, über die Piranha aktuell nicht verfügt - und wie vor der Serie vermutet, sind die defensiven Skills entscheidend", freut ich Eggli über den Auftritt seiner Equipe. Ein Sonderlob verdiente sich aber auch die zweifache Torschützin Melea Brunner. „Sie hat ihre Rolle gefunden und zeigt sich im Playoff-Flow", so der Coach, der schon bei der Anfahrt Richtung Bündnerland ein gutes Gefühl hatte. „Ich hatte weder im Car noch in der Halle je das Gefühl, dass wir diese Partie verlieren könnten. Und das habe ich selten", gab Lukas Eggli zu Protokoll. Noch aber ist nichts gewonnen, die Red Ants führen in der Serie nun aber 2:1 und können am kommenden Samstag im Heimspiel den Sack zumachen. Gelingt dies nicht, kommt es eine Woche später in Chur zum Showdown um den Einzug in den Halbfinal.
Piranha Chur - Red Ants Rychenberg 2:3 (0:2, 1:1, 1:0)
Gewerbliche Berufsschule, Chur. SR Studer/Ziörjen.
Tore: 19. Brunner (Garbare) 0:1. 20. Brunner (Kühne) 0:2. 27. Jirakova (Repkova; Ausschluss Konickova) 1:2. 32. Krausz (Jeyabalasingam) 1:3. 57. Repkova (Gredig) 2:3.
Strafen: keine Strafen gegen Piranha. 2mal 2 Minuten gegen Red Ants.
Red Ants: Schmid; Plaskova, Garbare; Rüegger, Konickova; Wieland, Schmuki; Brunner, Mattle, Kühne; Jeyabalasingam, Krausz, Kuhn; Hohl, Krähenbühl, Zenger.
Bemerkungen: 55.44 Timeout Piranha