01.
2020
Red Ants schlagen Piranha
Erstmals gewannen die Red Ants diese Saison gegen ein Spitzenteam - ausgerechnet mit einem 5:4-Erfolg gegen Leader Piranha Chur. Carola Kuhn stellte mit drei Treffern ihre aktuelle Hochform eindrücklich unter Beweis.
In den letzten Sekunden brannte es noch einige Male lichterloh vor dem Kasten Nicole Heers, als Piranha mit seinen besten Kräften auf den Ausgleich drückte - doch dann erklang die erlösende Schlusssirene und die Red Ants jubelten ausgelassen. „Das war er", bemerkte Cheftrainer Lukas Eggli auf den Sieg gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte angesprochen - einen Sieg, den er schon früher in der Saison mehrmals für möglich erklärt hatte. Diesmal ging alles auf. Géraldine Rossier nach einer herrlichen Kombination über mehrere Stationen und Carola Kuhn im zweiten erfolgreichen Powerplay des Tages sorgten im Schlussdrittel für die Wende, nachdem die Bündnerinnen noch mit einer knappen Führung in die zweite Pause gegangen waren. „Ich war bis zuletzt nicht sicher, ob es reichen würde", gestand Carola Kuhn, „aber einmal in Führung, konnten wir befreiter aufspielen und die drei Punkte nach Hause bringen." Es war gewiss kein gestohlener Sieg. Schon im ersten Drittel agierten die Winterthurerinnen mit dem Tabellenführer auf Augenhöhe und lagen nur aufgrund der individuellen Klasse der Piranha-Internationalen Katrin Zwinggi und Flurina Marti 1:2 im Rückstand. Abschütteln liessen sich die Red Ants jedoch nie. Die nur im Powerplay eingesetzte Melea Brunner glich in der 22. Minute mit einem wuchtigen Abschluss unter die Latte aus. Den nächsten Führungstreffer Piranhas egalisierte Kuhn aus spitzem Winkel zum 3:3 und das 3:4 in der 39. Minute wurde mit den beiden Toren im Schlussdrittel beantwortet. „Der Teamgeist und die Unterstützung von der Bank sowie der Tribüne haben den Sieg möglich gemacht", strahlte Kuhn nach Spielschluss.
Signal an die Spitzenteams
Die 20-jährige Thurgauerin hatte schon das frühe 1:0 markiert und ist nun mit sieben Treffern aus zwei Partien ins neue Jahr gestartet. „Ich profitiere davon, endlich einmal über längere Zeit ein sauberes Aufbautraining bewältigt zu haben", sagte die in der Vergangenheit lange von Verletzungen geplagte Stürmerin. Die Red Ants haben sich aber auch als Team spielerisch gesteigert, selbst wenn gegen Piranha noch der eine oder andere technische Fehler zu viel gezeigt wurde. Mit dem Sieg wurde in der Tabelle zumindest temporär Laupen vom 6. Rang verdrängt, wichtiger war aber das Signal an die Teams an der Tabellenspitze, die schon bald ihre Playoff-Viertelfinalgegner wählen können. „Unser Ziel ist, dass uns niemand freiwillig wählt", formuliert es Kuhn schmunzelnd. Mit dem Erfolg gegen Piranha wurde ein beachtliches Zeichen in diese Richtung gesetzt, bevor es am kommenden Wochende zum Meister Kloten-Dietlikon Jets geht. Dort gilt es, leistungsmässig an die Vorstellung gegen Piranha anzuknüpfen.
Red Ants Rychenberg - Piranha Chur 5:4 (1:2, 2:2, 2:0)
Oberseen, Winterthur. 253 Zuschauer. SR Begré/Birbaum.
Tore: 4. Kuhn (Rossier) 1:0. 16. Zwinggi (Schneller) 1:1. 18. Marti (Rensch) 1:2. 22. Brunner (Ausschluss Klapitova) 2:2. 23. Zwinggi (Gredig) 2:3. 34. Kuhn (Tanner) 3:3. 39. Ulber (Rüttimann) 3:4. 42. Rossier (Jeyabalasingam) 4:4. 49. Kuhn (Mattle; Ausschluss Marti) 5:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Red Ants. 3mal 2 Minuten gegen Piranha.
Red Ants: Heer; Frick, Schmuki; Jael Koller, Tanner; Scheidegger, Mattle, Larsson; Jeyabalasingam, Kuhn, Rossier; Brolund, Kühne, Krausz; Brunner.
Piranha: Angehrn; Marti, Klapitova; Gredig, Luana Rensch; Danuser, Putzi; Koch; Ulber, Rüttimann, Wick; Zwinggi, Aanerud, Schneller; Chiara Rensch, Ediz, Dellagiovanna.
Bemerkungen: 55:37 Timeout Piranha.