09.
2019
Red Ants schlagen Zug United
Mit einer spielerisch ansprechenden Leistung gewannen die Red Ants auch ihr zweites Heimspiel der Saison. Der 5:1-Erfolg über Zug United bildet das Geschehen korrekt ab, wurde aber erst spät sichergestellt.
Als Margrit Scheidegger in der 14. Minute ein druckvolles Powerplay zum 1:0 abschloss, belohnten sich die Red Ants für einen konzentrierten, weitgehend fehlerfreien Start. Zugs Paradeformation hatten die Winterthurerinnen nicht nur in defensiver Hinsicht im Griff - zwei Minuten nach dem Führungstreffer wurde der zu weit aufgerückte erste Block der Zentralschweizerinnen sogar fein ausgekontert. Nicole Mattle schloss eine 2-gegen-1-Situation souverän selber ab. „Letzte Saison hätte ich in so einem Moment noch den Pass gesucht", sagt die aktuelle Trägerin des Topskorer-Trikots und unterstrich mit dem Treffer ihr Selbstvertrauen. Den Start ins zweite Drittel verschliefen die Red Ants jedoch, was den schnellen Anschlusstreffer zur Folge hatte. Und auch die gradlinigen Abschlüsse wurden nun seltener - zu oft resultierte aus guten Abschlusspositionen nichts Zählbares, weil eine noch bessere Option gesucht wurde. „Da waren wir noch etwas zu kompliziert unterwegs, wir sollten öfters die einfachen Abschlüsse nehmen", zeigt sich Mattle selbstkritisch. Umso schöner war dafür der einzige Winterthurer Treffer des Mitteldrittels, als Vivien Kühne ein schnelles Direktspiel der dritten Linie zum 3:1 abschloss. Die definitive Entscheidung fiel erst vier Minuten vor dem Ende auf kuriose Weise. Ein hoher Ball segelte Richtung Zuger Gehäuse und wurde im Torraum mit hohem Stock geklärt - die Unparteiischen entschieden direkt auf Tor. Nach diesem offiziellen Eigentor sorgte Esther Jeyabalasingam mit einem Hammer in den Netzhimmel für den sehenswerten Schlusspunkt zum 5:1.
Jetzt das Kontrastprogramm
Es war eine anständige Partie, in der beide Teams den Erfolg mit spielerischen Mitteln suchten, wobei die Red Ants diese Aufgabe insgesamt besser und konstanter lösten. „Wir wollten uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn Zug hektisch agierte. Sobald wir den Ball laufen liessen, besassen wir Vorteile", bestätigt Nicole Mattle. Während die Gäste nur mit einem Block Druck zu erzeugen vermochten, erspielten sich bei den Red Ants alle Formationen Gelegenheiten. Melea Brunner zum Beispiel traf zum bereits zweiten Mal in dieser Saison nur die Torumrandung. Die erste Phase der Meisterschaft mit drei Partien gegen die auf dem Papier schwächsten Teams der Liga ist somit absolviert. Der schwache Auftritt zum Auftakt in Frauenfeld kostete zwar die aktuelle Tabellenführung, ist jetzt aber korrigiert und kann abgehakt werden. Nun warten als Kontrastprogramm die drei nominell stärksten Gegner der NLA - den Auftakt macht am kommenden Wochenende das Auswärtsspiel bei Piranha Chur, ehe der Meister Kloten-Dietlikon Jets nach Oberseen kommt. „Ich bin gespannt, wie wir mit dem höheren Tempo in diesen Partien zurecht kommen werden. Die Favoritenrolle aus den ersten drei Begegnunen werden wir in den nächsten Wochen sicher los sein", sagt Nicole Mattle schmunzelnd.
Red Ants Rychenberg - Zug United 5:1 (2:0, 1:1, 2:0)
Oberseen, Winterthur. 152 Zuschauer. SR Crivelli/Rampoldi.
Tore: 14. Scheidegger (Kühne; Ausschluss Ott) 1:0. 16. Mattle (Frick) 2:0. 22. Kuster (Brolund) 2:1. 36. Kühne (Krausz) 3:1. 56. Eigentor 4:1. 57. Jeyabalasingam (Mäkelä) 5:1.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Red Ants. 1mal 2 Minuten gegen Zug United.
Red Ants: Angehrn; Frick, Tanner; Jael Koller, Tabitha Koller; Mäkelä, Lehmusvuori; Mattle, Rossier, Scheidegger; Brunner, Büchi, Larsson; Kühne, Jeyabalasingam, Krausz.
Zug United: Liechti; Kistler, Noga; Krähenbühl, Kivirand; Burkhardt, Ramona Bichsel; Kuster, Brolund, Ronja Bichsel; Ott, Städler, Herzog; Suikka, Felder, Bösch.
Bemerkungen: 20. Pfostenschuss Brunner. Red Ants ohne Heer, Kuhn und Rüegger (verletzt).