12.
2011
Red Ants zeigen gegen Riders Spielfreude
„Es hat Spass gemacht, wieder im Sturm zu spielen", sagte Andrea Hofstetter nach Spielende über ihre drei Tore. Im Nationalteam hatte sie letzte Woche an der WM in der Verteidigung spielen müssen, entgegen ihrer üblichen Position im Verein. Von WM-Frust war nach der verpassten Medaille im letzten Heimspiel des Jahres gegen die Floorball Riders aber nichts zu spüren. Hofstetter und ihre Teamkolleginnen übernahmen ab der ersten Minute das Spieldiktat, gewannen fast alle Zweikämpfe und spielten sich die Chancen mit viel Spielfreude im Multipack heraus. „Die Red Ants waren in jeder Beziehung besser als wir", musste auch Gäste-Trainer Jürg Kihm neidlos anerkennen. Wenn ein Haar in der Suppe gesucht werden soll: Zwei Drittel lang verpassten die Red Ants viele der schön herausgespielten Chancen und schossen eher „hässliche" Tore. Aber die zählen ja bekanntlich auch. So etwa Michi Kathriners 2:0, das einem Nachsetzen vor dem Tor entsprang oder Daniela Stettlers klassischer Abstauber zum 4:0. Beim 5:0 hingegen liess Hofstetter die Riders-Hüterin Faby Hofer - Nationalhüterin Heidi Jud sass nach einer trainingslosen Woche nur auf der Tribüne - gekonnt aussteigen.
Beine hochlegen
Nach einigen vor der WM-Pause eher faden Auftritten, auch zurückzuführen auf verletzungsbedingte Absenzen, zeigten sich die Red Ants voller Energie. Der Geschwindigkeit einer Margrit Scheidegger etwa hatten die Riders nichts entgegen zu setzen, vor allem dann nicht, wenn sie die eins-gegen-eins-Situationen suchten. Immerhin muss den Gästen positiv angerechnet werden, dass sie sich nicht einigelten, sondern mitzuspielen versuchten. Für die längerfristige Entwicklung des Teams ist das wertvoll, und an guten Tagen - wie beim 6:1 über Dietlikon etwa - kann das bereits jetzt zu Punkten reichen. Gegen die konzentriert aufspielenden Winterthurerinnen reichte es hingegen nicht, das Resultat hätte durchaus zweistellig ausfällen können oder gar müssen.
Die Red Ants können sich nach dem hektischen Herbst mit vielen Unterbrüchen durch internationale Termine, was einen geordneten Trainingsbetrieb verunmöglichte, nun voll auf das nationale Geschehen fokussieren. Angefangen mit dem Cup-Halbfinal gegen Piranha Chur am 8. Januar. Unter Umständen ist dann eine prominente Verstärkung mit an Bord. Die schwedische Weltmeisterin Ina Rhöös (ex-Dietlikon) ist im Gespräch, unterschrieben ist allerdings noch nichts. Vorerst geniessen jedoch alle Spielerinnen, besonders die sechs WM-Teilnehmerinnen, die wohlverdiente Pause. „Ein paar trainingsfreie Tage lang die Beine hochlegen zu können, wird allen gut tun", freute sich Andrea Hofstetter auf die Festtage.
Red Ants Rychenberg - Floorball Riders 8:0 (2:0, 3:0, 3:0)
Oberseen - 150 Zuschauer.
SR: Elmer / Schellenberg.
Tore: 8. Hofstetter (Scheidegger) 1:0. 13. Kathriner 2:0. 30. Hofstetter (Scheidegger) 3:0. 34. Stettler (Hofstetter) 4:0. 37. Hofstetter (Kokko) 5:0. 44. Kathriner (Frick) 6:0. 54. Bernhardsgrütter (Räss) 7:0. 58. Scheidegger (Karin Stettler) 8:0.
Strafen: keine.
Red Ants: Mäkelä; Kokko, Bühler; Kunz, Meienhofer; Karin Stettler; Scheidegger, Hofstetter, Daniela Stettler; Frick, Dirksen, Kathriner; Bernhardsgrütter, Räss.
Floorball Riders: Hofer; Altwegg, Buchs; Lischer, Widmer; Gerber, Röder; Timmel; Benz, Timonen, Muuri; Knecht, Keogh, Schmucki; Schudel, Thoma, Pfister.
Bemerkungen: Red Ants ohne Möglichova (krank). Riders ohne Jud, Gerdes (geschont). 32.40 Time-Out Riders.