09.
11.
2002
NLA Männer | Autor: Schweizerischer Unihockeyverband

5 Fragen an Nationalspielerin Marisa Mazzarelli - "Es fehlte der Mut zum Exploit"

Die Schweizer Damen-Unihockey-Nationalmannschaft war nach einem guten Spiel gegen Finnland in der zweiten Begegnung chancenlos. Die 3:8-Niederlage gegen Schweden war diskussionslos. Die Schwedinnen waren über 60 Minuten klar überlegen. Giovanni Marti hat sich nach diesem Spiel mit der in Schweden spielenden Schweizer Nationalspielerin Marisa Mazzarellli unterhalten.


Wechselte vom Schweizer Meister zum Schwedischen Meister - Marisa Mazzarelli
3:8-Niederlage gegen Schweden. Klare Sache könnte man meinen?
Ja ganz klar. Da gibt es auch nicht viel zu sagen. Wir sind enttäuscht. Sie waren klar die bessere Mannschaft. Wir haben es zugelassen, dass sie ins Spiel kamen und deshalb auch verdient verloren. Wir hatten uns viel vorgenommen gegen dieses Schweden. Wir konnten es nicht umsetzen.

Was waren die Gründe für diese doch deutliche Überlegenheit Schwedens?
Gründe gibt es viele. Ich habe fast ein bisschen das Gefühl , dass uns der Biss fehlte. Es fehlte und das Feuer, der Mut zum grossen Exploit. Wir spielen mit zuviel Respekt gegen Schweden. Ausserdem stimmte die Abstimmung in den Blöcken nicht immer. Schweden hat ständig Rotationen vorgenommen und das hat uns das Leben noch schwerer gemacht. Zu guter letzt würde ich auch von etwas Pech reden. 3 Eigentore und vor allem wie diese zustande kamen...na ja...aber das soll keine Ausrede für unsere Leistung sein. Bestimmt nicht.

Ist der Unterschied zu Schweden wirklich so gross?
Ja er ist gross und er wurde nach diesem Spiel deutlicher. Technisch und taktisch sind sie ein bis zwei Nummern grösser. Im Kopf sieht dies aber anders aus. Sie unterschätzen uns nie. Für Schweden sind wir die Schweiz, die es zunächst einmal zu schlagen gilt. Wir hingegen haben zuviel Respekt oder wie Trainer Thomas Rieben gesagt hat, fast schon Angst vor diesem Gegner. Das ist unser Fehler. Das Spiel beginnt für beide Teams bei 0:0. Auch Schweden wird nervös, wenn es nicht optimal läuft. Wenn man sie allerdings so spielen lässt wie heute, dann ist man einfach chancenlos.

Du spielst seit dieser Saison bei Balrog in Schweden. War dieses Spiel deshalb etwas besonderes für Dich?
Nein, es war ein Länderspiel wie jedes andere auch. Ich habe meine Mannschaftskolleginnen von Balrog im schwedischen Team genauso ernst genommen, wie alle anderen auch. Klar, wusste ich bei gewissen Standartsituationen, was sie machen würden. Aber heute habe ich für die Schweiz gespielt und versucht das Beste zu geben.

Was für eine Bilanz ziehst Du aus diesem Founders Cup?
Man muss schon etwas vorsichtig sein. Es waren zwei verschiedene Spiele. Gegen Finnland haben wir sicherlich eine gute Partie gemacht. Trotz der 2:3-Niederlage konnten wir Mut schöpfen und uns überzeugen, dass wir an ihnen dran sind. Vielleicht wäre es besser gewesen, wir hätten zuerst gegen Schweden gespielt und dann gegen die Finninen. Aber das ist vielleicht nur ein Detail. Wie gesagt diese 2 Niederlagen vom Wochenende bedeuten nicht, dass wir in Porvoo keine Ziele erreicht haben. Es gab auch Lichtblicke.

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