03.
2003
5 Fragen an SF DRS
Am letzten Samtag fand in Bern der Unihockeycupfinal
statt. SF DRS war mit keiner Kamera vor Ort. Auf Anfrage zahlreicher erzürnter
Unihockeyfans wird erläutert, Unihockey werde in der Öffentlichkeit als
Randsportart wahr genommen. Unihockey zählt über 23'000 Lizenzierte und über
2'000 Zuschauer waren beim Cup-/PlayOff-Final. Wo zieht SF DRS die Grenze zu
Randsportarten?
Martin Zinser - Redaktionsleiter Aktualität SF DRS
Eine klare Abgrenzung zu finden ist natürlich schwierig. Sicherlich kann die
Anzahl Lizenzierten kein Hauptkriterium sein, sonst müsste die Formel 1 als
Randsportart dastehen. Für uns sind in erster Linie die bei Live-Übertragungen
relativ genau messbaren Publikumsinteressen massgebend. Da schneidet Ski Alpin
seit Jahren auf Rang 1 ab, dahinter folgen Formel 1, Fussball und Eishockey. Zu
den Hauptsportarten zählen für SF DRS auch Tennis und der Radsport. Dass alles
konjunkturabhängig sein kann, zeigt das jüngste Beispiel Alinghi, als wir den
Segelsport plötzlich und während mehreren Monaten wie eine Hauptsportart
behandelten.
Bei vergleichbaren Sportarten wie Volleyball und
Handball wird regelmässig von Cup und Meisterschaftsentscheidungen berichtet,
Erfolge im Europacup werden mit zusätzlichen Beiträgen belohnt. Sowohl die
Damen als auch die Herren holen regelmässig Europacupmedaillen, was
unterscheidet Unihockey von Volleyball/Handball?
Ich versichere Ihnen, die Unterschiede sind minim. Dennoch räume ich
ein, dass Volleyball und Handball - weil es sich hier um olympische Sportarten
handelt - bei uns einen etwas höheren Stellenwert geniessen. Beim Unihockey ist
eine qualitativ gute Fernsehproduktion zudem ungemein schwieriger. Der
Unihockeyball ist sehr klein und ungemein schnell, also mit der Kamera fast
nicht sichtbar zu machen. Ich weiss, dass das finnische TV im letzten Jahr die
WM exzellent produziert hat - wir haben ja auch einen Beitrag realisiert. Diesen
Aufwand können wir aus finanziellen Gründen nicht treiben.
Wie informiert sich SF DRS über die Entwicklung des
Unihockey? Wird von aussen (Verband, Vereine, Sponsoren) aktiv an der
Verbesserung des Images gearbeitet, oder ist der Mangel an Infos ein Grund für
den medialen Rückstand?
Wir haben sporadischen Kontakt mit Geschäftsführer Patrick Falk, zudem
beliefert uns der Verband mit allerlei Informationen. Der Informationsfluss ist
sicher nicht das Problem. Unsere Abstinenz am Cupfinal hat damit sicherlich
nichts zu tun. Wenn Sie von medialem Rückstand sprechen, dann ist der ja auch
in den drei bedeutesten Deutschschweizer Tageszeitungen NZZ, Tagesanzeiger und
Blick abzulesen. Es gab neben SF DRS auch andere Abwesende am Cupfinal.
Mit der Damen WM in diesem Jahr und der Herren WM
2004 finden in den nächsten Monaten 2 Unihockeygrossanlässe in der Schweiz
statt. Hat SF DRS irgendwelche Pläne für diese Events, und wie sehen diese
aus?
Wir hatten bereits im letzten Jahr Besuch einer Delegation des
Unihockeyverbandes, der uns die beiden WM-Projekte vorstellte. Sicherlich sind
wir daran interessiert, in den aktuellen Sportsendungen darüber zu berichten.
In welchem Umfang, Häufigkeit und in welcher Form steht allerdings noch nicht
fest.
Zum Abschluss noch eine persönliche Frage. Haben
Sie schon je ein Unihockeyspiel live verfolgt?
Ich habe schon selber zum Plausch gespielt, viele Tore geschossen...
wurde aber leider nicht entdeckt. In diesen Playoffs werde ich mir - da ich aus
der Region Winterthur komme - sicherlich ein Heimspiel von Rychenberg anschauen.
Vielen Dank für dieses Interview.