GC hat sich als einziger NLA-Verein bei den Herren, gegen
eine Weiterführung der momentanen Ausländerregelung bis Ende Saison
ausgesprochen. Warum war GC nicht bereit einen Kompromiss
einzugehen? GC hat sich seit jeher für eine Öffnung
eingesetzt. GC hat bereits im Sommer die Situation in rechtlicher,
sportlicher und verbandspolitischer Hinsicht analysiert und wiederholt
darauf aufmerksam gemacht, dass noch im Verlaufe dieses Jahres (!) mit
diesem Urteil aus Bern zu rechnen ist. Gerade deshalb haben wir bis
zuletzt im Sommer die NL aufgefordert, ein GMA abzuschliessen um für
Rechtssicherheit zu sorgen und allen zu ermöglichen, ihre Ausländerplanung
rechtzeitig vorzunehmen. GC hat aufgrund der eigenen Analyse (Vorteile in
sportlicher, marketingmässiger und vereinsinterner Hinsicht) das
Engagement von Mattias Steinholtz als (lizenzierter) Assistenztrainer
beschlossen. Dieses Engagement ist mit viel Aufwand (finanziell,
Infrastruktur, Manpower) verbunden. Nachdem nun die Rechtslage
offiziell geklärt ist, sehen wir keinen Anlass, unsere sorgfältige,
professionelle Planung, unser grosses Engagement nicht endlich zum Tragen
bringen zu können, nur weil die anderen Vereine die nötige Weitsicht haben
vermissen lassen. Im übrigen haben wir in dieser Frage die volle
Unterstützung der anderen Sektionen des Grasshopper-Club Zürich,
insbesondere der Handballer.
Die Änderung während der laufenden Meisterschaft wird von
vielen Leuten als Verfälschung der Meisterschaft angesehen. Hat GC keine
Angst vor einem Imageverlust wie ihn Basel Magic erfahren
hat? Nein, weil wir von der Richtigkeit unserer Ansicht
und der Korrektheit unseres Vorgehens überzeugt sind. Noch einmal: Dieser
Schritt ist der seit langem kommunizierte und logische Schritt aufgrund
der Entwicklung dieser Angelegenheit. Im übrigen setzt sich GC mit sehr
sehr viel Engagement für das CH-Unihockey ein (All-Star Game, WM,
Europacup, Unterstützung Nati mit Infrastruktur, Schülerturniere für die
Stadt Zürich, etc.).Darum sind wir überzeugt, dass die Öffentlichkeit, der
Verband und die anderen NL-Vereine mit etwas Abstand erkennen werden, dass
wir jeden Tag für das Unihockey arbeiten und GC durchaus nicht nur
egoistisch eigene Interessen verfolgt.
Denkt ihr die anderen Verein werden trotz eures Entscheides
weiterhin mit einem Ausländer agieren, oder hat man euch einfach die
Winkelriedrolle zugeschoben und zieht nun nach? Dazu kann
ich nur sagen, dass wir wissen, dass diverse Vereine seit Wochen (!)
versuchen, kurzfristig Schweden zu engagieren (es ist auch in dieser
Hinsicht von Vorteil, einen Niklas Jihde bei GC zu haben). Und genau dies
erachte ich als „problematisch“: Im Vordergrund wird GC eine Verfälschung
der Meisterschaft vorgeworfen und im Hintergrund wird hektisch an
Schweden-Transfers gearbeitet.
GC hat bereits vor der Konferenz den Einsatz von Jihde und
Steinholtz gegen Wiler angedeutet. Kommt es nun am Sonntag zum Einsatz
beider Ausländer? Dieser Entscheid liegt alleine in der
sportlichen Entscheidungskompetenz von Cheftrainer Peter Düggeli. Das
Anliegen von GC war (und ist es jeden Tag), dem Cheftrainer das
bestmögliche Umfeld zu schaffen um mit der Mannschaft zum Erfolg zu
kommen. Der gestrige Entscheid ist ein Teil dieses Umfeldes. Düggeli wird
Steinholtz aber nur dann einsetzen, wenn er der Ansicht ist, dass es aus
sportlicher Sicht Sinn macht. Ob das bereits gegen Wiler oder erst gegen
Malans der Fall sein wird, werden wir am Sonntag sehen. Es gibt von Seiten
GC keinerlei Druck, den Entscheid nun aus Prinzip sofort umzusetzen.
Wird GC die Saison mit 2 Ausländer beenden oder sind über
die Weihnachtspause noch weitere Verstärkungen
geplant? Wir sind der vollen Überzeugung, dass wir mit
der heutigen Mannschaft, die Woche für Woche sehr hart arbeitet, die
intern gesteckten Ziele (Finalrunde) erreichen werden. Die Spieler und die
integrierten Ausländer Jihde / Steinholtz haben unser Vertrauen, so dass
wir keinen Anlass sehen, dieses Gefüge nun mit neuen Ausländern aus dem
Gleichgewicht zu bringen. Es müsste sich also um einen absoluten Top-Zuzug
handeln, um uns von dieser Linie abzubringen.
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An der Präsidentenkonferenz von Donnerstagabend kam es in
der Ausländerfrage zu keiner Einigung und folglich zu keinem
Gentleman-Agreement. Wie war die Haltung des SV Wiler-Ersigen in der
Ausländerfrage? Wir hätten uns einem Agreement
angeschlossen, auf der Basis von 2-3 Ausländern für nächste Saison. Aus
Gründen der Meisterschaftsverfälschung hätten wir die jetzige Saison auch
am liebsten mit einem Ausländer zu Ende gespielt.
GC hat bereits vor der Konferenz angedeutet, dass man am
Sonntag mit beiden Ausländern spielen wird. Auch Wiler verfügt mit
Trnavsky ebenfalls über einen zweiten Ausländer. Werdet Ihr Trnavsky am
Sonntag einsetzen? Ja, Tomas Trnavsky wird am Sonntag
spielen. Ab 13 Uhr im 1.Liga-Spiel.
Denkt Ihr die anderen NLA-Vereine werden sich für den Rest
der Saison mit einem Ausländer begnügen oder hat man einfach GC die
undankbare Rolle des Spielverderbes spielen lassen und zieht nun nach? Wie
sieht die Planung von Wiler aus? Nach dem Entscheid an
der Präsidentenkonferenz halten wir uns verschiedene Optionen offen.
Schnellschüsse wird es aber keine geben, wir wollen - jetzt wo es im Team
gut läuft - nicht Unruhe von aussen hineintragen.
Wird die Öffnung den weiteren Verlauf der Meisterschaft
verändern, oder werden die starken Teams de Vorrunde letztlich in den
PlayOffs stehen? Ich bin kein Prophet, aber mit der
Drei-Punkteregelung ist tatsächlich vieles möglich. Ein starker Ausländer
könnte da schon beim einen oder andern Klub noch einen Schub auslösen.
Mit dem Einsatz von Gavrilenko durch Malans hat Wiler
bereits in der Vergangenheit schmerzlich mit Lücken im Reglement
Bekanntschaft gemacht. Wie gross ist die Angst erneut um die Früchte
seiner Arbeit gebracht zu werden? Angst ist immer ein
schlechter Ratgeber, vielmehr würde ich eine veränderte Ausländersituation
als Herausforderung betrachten. Die Schweizer Spieler müssen lernen,
noch härter an sich zu arbeiten und auch mehr Vertrauen in die eigenen
Möglichkeiten zu entwickeln. |