01.
2009
Alligator verliert den Klassiker
Unter schlechten Vorzeichen stand der Klassiker zwischen Alligator Malans und Wiler-Ersigen für die Bündner. Noch 13 Feldspieler brachte der Malanser Coach Christer Bertilsson aufs Matchblatt. Angesichts der bevorstehenden Doppelrunde - heute um 16 Uhr spielen die Malanser in St. Gallen - liess der schwedische Trainer gegen die Manndeckung praktizierenden Berner vor allem auf Abwarten spielen. So entwickelte sich vor 540 Zuschauern in Maienfeld eine zwar intensive und mit vielen Zweikämpfen gespickte Partie, spielerische Glanzlichter blieben aber rar.
Drei Tore in einer Minute
Erst eine Zehn-Minuten Strafe gegen Wilers neuen Finnen Ilka Mäkipää in der 48. Minute beim Stand von 1:3 brachte Schwung in die Partie. Erst entwischte Wilers Joel Krähenbühl der Abwehr, danach brachten Johan Anderson (49.) und Daniel Pappi (50.) die Malanser bis auf 3:4 heran. Zu mehr reichte es aber nicht. Der finnische Weltmeister Lassi Vänttinen liess sich nach einem Abspielfehler in der 52. Minute nicht zweimal bitten und traf zum 5:3. Zu reagieren vermochten die Bündner - auch mit sechs Feldspielern in der Schlussphase - nicht mehr.
„Zu viele Fehler"
Drei Jahre ist es her, seit sich die beiden Equipen letztmals in Maienfeld gegen über standen. Damals gewannen die Malanser vierten Playoff-Final mit 12:5 und wurden am nächsten Tag zum dritten Mal Meister. Vom Titel kann die aktuelle Malanser Mannschaft nur bedingt träumen. „Wollen wir gegen Wiler-Ersigen gewinnen, dürfen wir nicht so viele Fehler machen wie heute", ist sich Assistenztrainer Thomas Hitz bewusst. Die angespannte Personalsituation - neben den Dauerverletzten Sandro Dominioni und Alain Wyder, fiel auch der Schwede Tony Eriksson krank aus, ebenso waren einige Spieler nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte - wollte Hitz nicht als Grund für die Niederlage vorgeben. „Aber etwas mehr Spritzigkeit hätte unserem Spiel vielleicht gut getan", mutmasste er trotzdem.
Vänttinen mit starker Vorstellung
Sein Antipode auf der Wiler-Bank, Thomas von Känel, war dagegen mit seiner Mannschaft sehr zufrieden. „Es war wichtig, dass wir nach dem 3:4 sofort reagieren konnten", stellte der ehemalige Malanser Akteur fest. Dass Lassi Vänttinen zwei wichtige Tore schoss, überraschte von Känel nicht. „Die Weltmeisterschaft hat ihm gut getan, seither befindet er sich in einer starken Form." Gefreut hatte ihn auch, wie die Mannschaft auf den Ausfall des erkrankten Roger Gerber reagiert hat. „Sofort sprangen andere Spieler in die Bresche", freute sich von Känel. Auf eine Prognose für das Spiel am Sonntag gegen die Tigers wollte er sich trotzdem nicht festlegen. „Es wird ein harter Fight", meinte er nur.
Alligator Malans - Wiler-Ersigen 3:6 (0:0, 1:2, 2:4)
Lust Maienfeld. - 540 Zuschauer. - SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 22. Zimmermann (Zürcher) 0:1. 24. Wittwer (Wallgren) 0:2. 26. Anderson (Ostransky) 1:2. 46. Vänttinen (Mäkipää) 1:3. 49. (48.20) Krähenbühl (Zürcher/Ausschluss Mäkipää!) 1:4. 49. (48.52) Anderson (Ostransky/Ausschluss Mäkipää) 2:4. 50. (49.49) Pappi (Capatt) 3:4. 52. Vänttinen (Jungo) 3:5. 60. Krähenbühl (Zürcher) 3:6.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans, 2-mal 2 plus 1-mal 10 Minuten (Mäkipää) gegen Wiler-Ersigen.
Alligator Malans: Tönz; Max Riederer, Joss; Eberhard, Pfiffner; Anderson, Ostransky, Pappi; Weber, Lüthi, Capatt; Ruof.
Wiler-Ersigen: Haab; Thorsell, Bichsel; Bieber, Wallgren; Jungo, Berger; Mendelin, Mäkipää, Vänttinen; Zimmermann, Wittwer, Zürcher; Mutti, Zeller, Krähenbühl.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Dominioni, Wyder (verletzt), Eriksson (krank), Wiler-Ersigen ohne Roger Gerber, Balmer (krank). - 7. Lattenschuss Zürcher. 20. Pfostenschuss Anderson. 58. Timeout Malans. Malans ab 57.33 bis 59.22 ohne Torhüter, dafür mit sechs Feldspielern.