Wieder keine Finalteilnahme im eigenen Land: Die Schweizer Studenten verlieren gegen Finnland mit 4:6. Im zweiten Halbfinale gewann Schweden in der Verlängerung gegen Tschechien mit 5:4.

Torhüter Martin Hitz mutierte in den Schlussminuten zum Dauerläufer – bereits in der 58. Minute versuchten die Schweizer den Zwei-Tore Rückstand mit einem zusätzlichen Spieler aufzuholen. 6:4 führten die Finnen nach einem Doppelschlag in der 54. und 55. Minute. Zuvor war die Partie äusserst ausgeglichen. Die Schweizer führten viermal, jedoch glichen die Finnen meist umgehend wieder aus. Trotzdem hinterliessen die Eidgenossen den dominanteren Eindruck während 40 Minuten, was auch die Schussstatistik von 13:11 zeigt. Erst im Schlussdrittel liessen die Kräfte immer mehr nach, zwingende Chancen auf beiden Seiten blieben Mangelware. Für Trainer Daniel Brunner war die mangelnde Kreativität einer der Hauptgründe der Niederlage, der andere das Auslassen der vielen Torchancen: „Die Finnen waren einfach kaltblütiger.“ Besonders bedauert Brunner, dass sie trotz zwei guten Spielen den Final verpasst haben: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie stolz auf ihre Leistung sein können. Das Ziel eine Medaille zu holen, liegt immer noch drin. Wir werden gegen Tschechien nochmals Vollgas geben.“

Eine grosse Überraschung bahnte sich im ersten Halbfinale an. Das tschechische Team präsentierte sich auch gegen Schweden als kompaktes Kollektiv und liess sich auch durch das harte Spiel der Nordländer nicht aus dem Konzept bringen. Dieses hiess auch heute wieder, starker Torhüter, sichere Abwehr und schnelle Konter fahren. Wie gegen Finnland führten sie mit 4:1 in der 52. Minute – aber wie gestern brachten sie den Vorsprung nicht über die Zeit. Stefan Edberg nahm nach dem Treffer sein Time-Out und forderte seine Spieler auf, einfacher und geradliniger zu spielen. Konsequent wurde dies umgesetzt. Plötzlich waren die Schüssen nicht mehr neben, sondern auf dem Tor. Erst Peter Runnestig mit einem Zorro-Tor (54.), danach Daniel Dalbjer und Mikael Anderson innert 20 Sekunden (57.). Eine Strafe gegen Dalbjer in der 59. Minute konnten die Tschechen nicht nutzen. Mit einem Torhüterwechsel vor der Verlängerung – Tomas Kafka für David Rytych – versuchten die sie den Final doch noch zu erreichen. Kaum waren die Schweden wieder komplett, traf aber Captain Anderson zur Entscheidung.
Schweiz – Finnland 4:6 (2:1, 1:2, 0:2)
Wankdorfhalle Bern. – 350 Zuschauer. – SR: Bengtsson/Polverari.
Tore: 5. Roger Gerber (Bill/Ausschluss Tuhkanen) 1:0, 16. Keller 2:0, 19. Moilanen (Kuusela) 2:1, 23. Helanen (Kekkonen) 2:2, 26. Albrecht 3:2, 29. Strömsten (Raitala) 3:3, 35. Kissling (Albrecht) 4:3, 38. Raitala (Helanen) 4:4, 54. (53.41) Tahvanainen (Kuusela) 4:5, 55. (54.39) Wardi (Strömsten) 4:6.
Strafen: Schweiz 1x 2’ Finnland 3x 2’
Schweiz: Hitz; Zimmermann; Gerber; Bill, Adank; Künzler, Schweizer; Hofbauer, Zingg, Keller; Kissling, Albrecht, Balmer; Antener, Kaufmann, Wanner.