09.
2012
Champy-Cup neu in Maienfeld
Der Champy-Cup, das traditionelle Unihockey-Saison -Vorbereitungsturnier, findet nicht weiter in Chur statt. «Wir zügeln nach Maienfeld», sagt OK-Präsident Hermann Eggler. «Und wir werden garantiert nicht zurückkommen.»
«Wir haben die Schnauze voll. Das machen wir nicht mehr mit», schnaubt Hermann Eggler. Grund für den Zorn des Champy-Cup-Chefs erster Stunde ist der alljährliche Knatsch mit der Stadt Chur wegen derer seiner Ansicht nach übertriebenen Sicherheitsbestimmungen bei grösseren Anlässen wie seinem Champy-Cup. Dass die Preise für die dreitätige Miete der Gewerblichen Berufsschule (GBC) während der letzten Augustwoche in den letzten sieben Jahren förmlich explodiert sind und die Stadt mit immer strengeren Vorschriften nach Egglers Empfinden keine Gelegenheit auslässt, der reibungslosen Durchführung des renommierten Unihockey-Saisonvorbereitungsturniers in Chur Steine in den Weg zu legen, bringt den OK-Präsidenten in Rage. Als Konsequenz zieht der Champy-Cup nun aus Chur weg. Im August nächsten Jahres wird erstmals in der Turnhalle Lust in Maienfeld gespielt.
Im Zusammenhang mit den hohen Mietkosten spricht Eggler von einer Verdoppelung seit 2005 - und fügt an: «Allein im letzten August waren die Preise auf einen Schlag 30 Prozent höher.» Die Stadt fordere immer mehr und biete gleichzeitig immer weniger, sagt er in Anspielung darauf, dass dem Champy-Cup während des Turniers immer weniger Räume in der GBC zur Verfügung stehen.
Vorschriften «total übertrieben»
Die Vorschriften, die nach Egglers Empfinden ans Lächerliche grenzen, sieht der 54-jährige Zizerser als Schikanen: «Sicherheit ist mir auch wichtig, aber was die Feuerpolizei fordert, ist total übertrieben. Das ist eine Unverhältnismässigkeit sondergleichen.» Mit kleinlichen Bussen für Falschparkierer würde die Polizei zudem die Besucher vergraulen. Eggler spricht dabei von fehlendem Willen der Stadt: «Ich habe das Gefühl, dass die Stadt Anlässe wie den Champy-Cup gar nicht will. Ich spüre null Bereitschaft.» Das Fass zum Überlaufen brachte das jüngste Mail der Stadtverwaltung, das Beschwerden enthielt, die sich Egglers Ansicht nach auf Bagatellvorkommnisse beziehen, die sich bei grösseren Menschenansammlungen nicht verhindern lassen. «Es ist jedes Jahr dasselbe: Nach dem Turnier räumen wir auf, erhalten vom Abwart das ‘Okay', und später folgt ein Mail der Stadtverwaltung mit Dingen, die sie nicht in Ordnung findet.» Aufgrund des immer wiederkehrenden Ärgers hätten sie schon mehrmals über Konsequenzen nachgedacht, sagt Eggler. «Uns fehlte aber der Mut. Jetzt nicht mehr.» Der Entscheid, das internationale Turnier nach Maienfeld in die Turnhalle Lust umzusiedeln, ist - trotz höherer Mietkosten - unumstösslich. «Die Halle ist für die nächsten paar Jahre reserviert. Wir werden auch garantiert nicht zurückkommen.»
In Maienfeld willkommen
In Maienfeld habe man den Champy-Cup mit offenen Armen empfangen, sagt Eggler. Ausserdem fänden er und sein Team «eine viel bessere Infrastruktur» vor als in der GBC. «Schade ist nur, dass das Turnier nicht mehr in der Kantonshauptstadt stattfindet. Ich war lange der Meinung, dass dies so sein muss.» Für Eggler eignet sich die Heimstätte des SML-Klubs Alligator Malans in Maienfeld sogar besser für sein Turnier als die GBC in Chur. «Die Halle liegt gleich am Bahnhof, es hat genügend Parkplätze, eine perfekt ausgestatte Küche, es sind - anders als in Chur - problemlos Unterkünfte für alle Teams und Schiedsrichter verfügbar, und nicht zuletzt müssen wir den VIP-Bereich nicht separat aufbauen, weil es ihn schon gibt. Die einzige Frage ist, ob die Zuschauer auch in Maienfeld so zahlreich kommen.» Dass es zum Umzug kommen musste, findet Eggler «eine Schande ». Der OK-Präsident wird den Eindruck nicht los, dass «Chur zu einer Geisterstadt mutieren will». Alle grösseren Anlässe hätten mit denselben Problemen zu kämpfen wie der Champy-Cup, sagt er. «Die Schlagerparade, das Jodlerfest, das Bündner-Glarner der Schwinger, die deshalb einen Exodus nach Felsberg in Erwägung zogen - alle ärgern sich», so Eggler. Den Umzug bezeichnet Eggler als «Neuanfang». Er sagt aber auch: «Das Turnier bleibt das gleiche, nur der Ort ist neu.»
Zeitungsartikel "Die Südostschweiz"
Churer 10.152.225.90
25. 09. 2012
simon 31.164.77.46
24. 09. 2012
Voneschen Reto
24. 09. 2012
franky 194.6.185.77
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