26.
08.
2003
NLA Männer | Autor: Keller Damian

Der neue Natitrainer

Der neue Nati-Coach nach der WM 2004 im eigenen Land heisst bekanntlich Markus Wolf. Der Bündner löst Urban Karlsson ab. AST-Chef Thomas Gilardi äussert sich zu den Beweggründen und dem Schweizer Trainerwesen.


Setzt auf Schweizer Qualität hinter der Nati-Bande
Thomas Gilardi
Thomas "Gila" Gilardi, weshalb hat man sich für Markus Wolf entschieden?
Zunächst habe ich vom Zentralvorstand (ZV) den Auftrag erhalten, verschiedene Kandidaten aus dem In- und Ausland zu präsentieren. Diese Liste umfasste vier Namen, zwei Schweden und zwei Schweizer. Mir war aber da schon klar, dass wir zunächst einen Grundsatzentscheid fällen müssen.

Was für einen Grundsatzentscheid?
Denjenigen, ob wir uns für eine ausländische oder schweizerische Lösung entschliessen. Bei Ausländern ist es einfach so, dass das erste Jahr immer für die Integration verwendet wird, das ist verlorene Zeit. Zudem war es mir ein Anliegen, das Schweizer Trainerwesen höher zu gewichten, dass wir mit den Ressourcen im eigenen Land arbeiten. Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von den Skandinaviern befreien.

Das bedeutet also, dass nach dem Ausscheiden der beiden Schweden noch Markus Wolf und René Berliat übrig geblieben sind, richtig?
Ja, die beiden standen zur Auswahl. Also eigentlich wäre auch Thomas Berger ein interessanter Mann gewesen, er wollte aber auf seine Tätigkeit als Vereinstrainer auf keinen Fall verzichten, und die Zeit der Doppelmandate muss endgültig vorbei sein. Der ZV und das Nationalligakommitee haben sich aus verschiedenen Gründen für Markus Wolf ausgesprochen.

Welches waren denn die Gründe?
Gemäss unserem Kriterienkatalog schnitt Markus Wolf einfach besser ab. Mitentscheidend war sicher auch die neue Ausrichtung des Jobs des Nationaltrainers - wir wollten keine Vollzeitanstellung mehr. Und Markus Wolf stand ohnehin nur für ein Teilzeitpensum zur Verfügung, während Berliat den Job von Urban Karlsson im gleichen Umfang, also Full-Time, hätte antreten wollen.

Warum wollte man keinen vollamtlichen Nati-Trainer mehr?
Den finanziellen Aspekt darf man sicher nicht vergessen, ist aber nicht der entscheidende Faktor. Mir ist es wichtig, im gesamten technischen Bereich die Jobs zu entflechten. Wenn ich einen Nati-Trainer suchen muss, will ich einen Nati-Trainer suchen. Und nicht einen, der auch noch im administrativen Bereich stark ist oder im Ausbildungsbereich. Dafür soll man andere Leute suchen. Einfach ausgedrückt: Die anstehenden Arbeiten sollen auf mehr Schultern verteilt werden.

Markus Wolf ist bei Rot-Weiss Chur als Meistertrainer zurück getreten, weil der Job als Leiter des Sportamtes Graubünden keine Zeit für ein solches Mandat mehr liess. Reicht die Zeit, um sich um die Schweizer Nati zu kümmern?
Bestimmt. Er hat dies mit den kantonalen Behörden abgeklärt, er kann auch eine gewisse Anzahl an unbezahlten zusätzlichen Ferientagen beziehen. Das ist also kein Problem.

Und was passiert mit dem Pensum Karlssons im administrativen und ausbildnerischen Bereich?
Da werde ich dem ZV Vorschläge präsentieren, wie wir dies in Zukunft handhaben werden. Sicher ist, dass ich den finanziellen Teil, den ich in den Jahren zuvor für diese Arbeiten erkämpft habe, sicher beibehalten möchte. Aufgrund des unfallbedingten Ausfalls von Urban (schwerer Skating Unfall, momentan kaum arbeitsfähig) können wir schon mal üben, wie es ohne ihn sein wird...

Wie steht es mit dem Posten des Assistenten - ist dieser auch schon besetzt?
Nein, da werden wir uns zu gegebener Zeit darüber unterhalten. Mit Beat Moser, dem jetzigen Assistenten, aber auch mit Markus Wolf, der da ein wichtiges Wort mitzureden haben wird. Alleine entscheiden kann er aber nicht.

Du hast dich vor Jahren schon darüber beklagt, dass in Schweden Trainerkurse fast überrannt werden, die Kurse in der Schweiz aber nur sehr dürftig besucht werden. Hat sich diese Situation verbessert?
Teilweise schon. Zum Beispiel hatten wir letzte Woche einen Super-Lehrgang mit 38 Trainern aus der Nationalliga in Kloten, zusammen mit dem Unihockey-Zug der Sportler-RS. Weitere Module werden folgen, und ich hoffe, dass diese Zusammenkünfte ähnlich erfolg- und lehrreich sein werden.

Noch ein Wort zum Trainer der Damen-Nati, Thomas Rieben. Nach dem Final in Bern äusserte sich Renato Orlando dahingehend, dass man das Gespräch suchen werde, was eine künftige Zusammenarbeit betrifft. Hat dieses Gespräch mittlerweile statt gefunden?
Ja. Rieben hat einen Vertrag, wie alle Auswahltrainer des SUHV, welcher besagt, dass er sich automatisch um 2 Jahre verlängert, wenn er nicht gekündigt wird. Der Erfolg an der WM war da, warum hätte man ihn also kündigen sollen? Thomas Rieben bleibt Verantwortlicher der Damen-Nati, kein Thema. Ob Zamboni Assistent bleibt, ist noch unklar.

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