11.
09.
2020
NLA Männer | Autor: Güngerich Etienne

Auf dem Transfermarkt zugeschlagen

Im vierten und letzten Teil unserer Saisonvorschau erklären wir euch, warum Köniz in diesem Jahr stark an die Meistermannschaft 2018 erinnert, wie Winterthurs Künstler Patrik Doza das Spiel dominieren kann und warum das junge Team von Chur Unihockey die Playoffs verpassen wird.

Auf dem Transfermarkt zugeschlagen Manuel Engel hat sich nach fünf Jahren in der SSL für ein Engagement bei Floorball Köniz entschieden. (Bild: Dieter Meierhans)

Floorball Köniz

Kader: Erstmals spielen bei Köniz zwei ausländische Verteidiger. Damit ist die Abwehr so gut besetzt, wie schon lange nicht mehr. Holopainen und Kisugite sorgen für mehr Druck von hinten, Cedric Haldemann verfügt über viel Potential und Techniker Yann Ruh findet sich auf seiner Position immer besser zu Recht. Dazu kann Korsman auch Jonas Ledergerber und Oliver Schmocker in die Verteidigung befördern. Die Achsen Hutzli/Jirebeck und Engel/Maurer sorgen dafür, dass Köniz zwei sehr gute Linien hat. Korsman muss nur noch die idealen dritten Männer zu den Pärchen finden. Durch die Verbreiterung des Kaders wird die dritte Linie automatisch mehr Qualität haben.
Taktik: Köniz wird nicht von seinem gewohnten W-Steuersystem abweichen. Es basiert darauf, in den vorgebebenen Druckzonen die Bälle zu gewinnen und dann schnell umzuschalten. Mit den erwähnten Ausländern hat Köniz jetzt die Spieler, die einen schnellen ersten Pass auf die konterstarken Stürmer spielen können. Engel passt in dieses Schema und macht FBK bei Kontern noch gefährlicher. Auch das 1-2-2-Pressing dürfte wieder vermehrt zum Zug kommen.
Keyplayers: Manuel Maurer fehlte praktisch die ganze letzte Saison. Bleibt der Flügel verletzungsfrei, wird er mit Engel und einem guten Rechtsausleger (Michel, Saner, Jirebek?) eine der gefährlichsten Sturmreihen der Liga bilden. Einmal in Höchstform, kann man den Waberer eigentlich gar nie richtig kontrollieren - er kann auch Tore aus dem Nichts erzielen. 
Newcomer: Pascal Michel hat sein Potential schon angedeutet, beim Supercup hat er es ausgeschöpft. Bei den Rechtsauslegern ist Köniz nicht übermässig besetzt, weshalb seine gefährlichen Abschlüsse noch wichtiger sein werden. Raul Willfratt ist technisch überragend, wird aber in dieser Saison wohl noch nicht eine entscheidende Rolle haben.
Aussichten: Köniz hat den Transfermarkt aufgemischt. Die Teamstruktur erinnert stark an diejenige vom Meisterteam 2018, womit die Berner Vorstädter wieder ein ernsthafter Titelkandidat sein werden. In der Qualifikation wird es aber noch an Abstimmung, Cleverness, Abgebrühtheit und Konstanz feheln, um Wiler-Ersigen den Sieg wegzuschnappen.
Tipp: Rang 2.


HC Rychenberg Winterthur

Kader: Zwei gute Linie bringt der HCR hin. Es bleibt aber die Frage, ob Trainer Philipp Krebs lieber zwei gute und eine, die ums Überleben kämpft oder eher drei ausgeglichene - dafür ohne Top-Linie - zusammenstellt. Schaub, Nussbächer, Gutknecht und Nils Conrad sind die Top-4-Verteidiger, im Sturm sind Doza, Manninen, Püntener und Studer sicher in den Top-10. Dem zuweilen eigenwilligen Doza sollte Krebs möglichst zwei abschlussstarke Flügel hinstellen, die seine Pässe verwerten können. Da Manninen im Gegensatz zu Iiskola (zurück nach Finnland) ein Linksausleger ist, könnte Tobias Studer in die erste Reihe vorrücken.
Taktik: Noch vor zwei Jahren herrschte unter Jukka-Pekka Kinnunen in der Winterthurer Defensive das reinste Chaos. Für Aussenstehende war nur schwer zu erkennen, welches System genau angewendet wird. Philipp Krebs gelang es in nur einer Saison, wieder Ordnung und Struktur in die Abwehr zu bringen. Es ging zurück zum W-System, das schon unter Vorvorgänger Rolf Kern angewandt wurde. Die versetzten Positionen erschweren es dem Gegner, viele Querpässe zu spielen.
Keyplayers: Patrik Doza ist ein Künstler und kann an guten Tagen das Spiel gegen jeden Gegner dominieren. Er entscheidet aber - ganz im Sinne eines Künstler - selber, wann er einen guten Tag und ob er die richtigen Mitspieler hat oder nicht. Passt für ihn alles zusammen, ist er einer der besten Spieler der Liga. Nils Conrad ist der Wortführer in der Kabine.
Newcomer: Tim Aeschimann verfügt über eine einwandfreie Arbeitseinstellung. Nachdem er im Sommer den Cut nicht schaffte, kämpfte er sich im Februar in die NLA-Mannschaft zurück. Der gelernte Flügel kann auch auf der Verteidiger- oder Centerposition eingesetzt werden.
Aussichten: Der HCR spielte letztes Jahr lange unter seinem Wert und verlor zu Beginn viele enge Spiele. Diesmal sollte der Start gelingen und nicht bis am Ende um die Playoffs gezittert werden.
Tipp: Rang 7


Chur Unihockey

Kader: Chur Unihockey stellt eine der jüngsten Mannschaften der Liga. Den Verteidigern fehlt es bisweilen noch etwas an Mut bei den Spielauslösungen, auch weil ihnen wahrscheinlich noch die Erfahrung fehlt. Marcel Stucki verfügt über einen enorm harten Abschluss aus der Drehung und bringt viel Druck von hinten. Sandro Cavelti ist nun 30 Jahre alt, hat aber nichts von seiner Produktivität und Leaderqualitäten eingebüsst. Wenn es ans Eingemachte geht, liegt es an ihnen, Verantwortung zu übernehmen und die Jungen zu führen. Das Powerplay könnte mit den Beiden und den drei Ausländern zu einer gefährlichen Waffe werden.
System: So ganz hat Chur seine Spielidendität noch immer nicht gefunden. Bei den Auslösungen des Gegners bleibt der Fünferblock manchmal passiv, manchmal kommt der Steuerflügel aber auch hoch. Die Verteidiger sind auf Manndeckung ausgerichtet, eine explizite Druckzone mit einem Doppelpressing ist nicht wirklich ersichtlich. Der Schwachpunkt ist, wenn sich der Gegner festsetzen kann und hinters Churer Tor kommt. Dann bringen die Bündner zu wenig Druck hin, zu viel muss kompensiert werden, was zu Unordnung führt.
Keyplayers: Von Martell Pontus Karlson wird enorm viel erwartet. Jahrelang trug er in Höllviken die Captainbinde und produzierte pro Saison immer mindestens 40 Punkte. Mit einem guten Center kann er auch in der NLA an diese Werte kommen. Wahrscheinlich braucht der Schwede aber noch etwas Zeit, um sich an das hiesige Spiel zu gewöhnen. Enorm wichtig für Chur ist mit seiner Erfahrung, seiner Mentalität und seinen gefährlichen Auswürfen auch Goalie Christoph Reich.
Newcomers: Mauro Stingelin verfügt über viel Potential. Der 20-Jährige Stürmer traut sich viel zu und spielt frech auf. Lernt er, das Risiko richtig zu dosieren, kann er in dieser Saison 20 Skorerpunkte erzielen.
Aussichten: Der Umbruch ist weiter im Gang und die Ausländerpositionen sind - Martell Pontus Karlson ausgeklammert - nur durchschnittlich besetzt. Dazu ist die Abwehr immer noch zu wenig gefestigt. So wird es mit einer Playoffqualifikation schwierig.
Tipp: Rang 9

 


Ranglisten-Tipp nach der Qualifikation der unihockey.ch-Redaktion:

1. SV Wiler-Ersigen
2. Floorball Köniz
3. Grasshopper Club
4. UHC Alligator Malans
5. Zug United
6. UHC Waldkirch-St. Gallen
7. HC Rychenberg Winterthur
8. UHC Uster
9. Chur Unihockey
10. Tigers Langnau
11. UHC Thun
12. Ad Astra Sarnen

 

 

 

 

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Tabellen

1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

Quicklinks