04.
2007
Die 55 Minuten Gala
Wieviel Kraft die beiden Teams in den Halbfinals gelassen haben, war die meistgehörte Frage vor dem Finalspiel in Kirchberg. Schnell wurde klar, dass der eine Ruhetag für die Unihockey Tigers zu wenig war. Im Vergleich zum heutigen Spiel lief die Halbfinalentscheidung am Ostermontag wie in Zeitlupe ab. Das Tempo, das Wiler-Ersigen anschlug, überforderte die Langnauer von Beginn weg. Der Wiler-Kreisel surrte so schnell – die Tigers kamen gar nie richtig ins Spiel. Nur während fünf Minuten im Mitteldrittel brannte das Langnauer Feuer. Vor allem nach Simon Stuckis Powerplayknaller zum 3:1 (29.) stieg die Alarmstufe auf „Rot“. Christoph Hofbauer betätigte sich aber als Feuerlöscher in der 32. Minute mit dem vierten Wiler-Tor.
Roger Gerber in blendender Spielllaune
Zuvor hatte der überragende Roger Gerber mit zwei Toren (6./22.) und Olle Thorsell mit einem satten Weitschuss (10.) das Heimteam bereits früh vorentscheidend in Führung gebracht. Aus dem auf hohem Niveau agierenden Kollektiv ragte die nominell zweite Formation rund um Center Gerber heraus, welche einige spektakuläre Torchancen kreierte. Bei den Tigers erreichte nur Natistürmer Simon Stucki Betriebstemperatur – in der „Schwedenlinie“ fehlte der erkrankte Christofer Pergelius merklich.
Kein Umschwung im letzten Drittel
Mit zwei Linien und einer zeitweiligen Manndeckung versuchte Johan Schönbeck im Schlussabschnitt den Umschwung seiner Langnauer zu erreichen. Doch eine grosse Steigerung war dadurch nicht zu erkennen. Zu dominant war Wiler-Ersigen, zu müde Langnau. Nach Raphael Kellers 5:1 – seine erste Ballberührung übrigens – in der 54. Minute brach Schönbeck die Aktion ab und beorderte wieder alle drei Linien aufs Feld. Die Tigers hatten kapituliert, während Wiler-Ersigen seinen Torhunger gestillt hatte.
Zimmermann sieht noch Steigerungspotential
Im Gegensatz zum Cupfinal fand Wiler-Ersigen heute den Schalter. Trotz der brillanten Vorstellung sieht Stürmer Adrian Zimmermann noch Steigerungspotential. „An der Chancenauswertung können wir noch arbeiten“, meinte er nach dem Spiel. Der WM-Topskorer kommt nach einer durchzogenen Saison langsam in Fahrt. „Ich fühle mich so gut wie nie in dieser Saison“, bestätigt der Aetigkofer. Von einem 3:0 Durchmarsch will er trotzdem nichts wissen. „Uns interessiert nur das nächste Spiel“, erklärte er trotzig. Dieses findet am Samstag in Hasle-Rüegsau statt – und garantiert wird dann ein anderes Tigers Langnau auf dem Platz stehen.
Wiler-Ersigen – Tigers Langnau 5:1 (1:0, 3:1, 1:0)
Grossmatt Kirchberg. – 1'055 Zuschauer.
SR: Baumgartner/Kläsi
Tore: 6. R. Gerber (Zurflüh) 1:0, 10. Thorsell 2:0, 22. R. Gerber (Punkari /Ausschluss Stucki) 3:0, 29. Stucki (Canerstam/Ausschluss A. Zimmermann) 3:1, 32. Chr. Hofbauer (M. Hofbauer) 4:1, 54. Keller (Punkari) 5:1
Strafen: Wiler-Ersigen 1 x 2’, Tigers Langnau 2 x 2’
Wiler-Ersigen: Streit, Punkari, Schild; Thorsell, Bichsel; Jungo, Bieber; Matthias Hofbauer, Christoph Hofbauer, Fankhauser (ab 54. Keller), Roger Gerber, Zurflüh, Krähenbühl; Adrian Zimmermann, Balmer, Zingg.
Tigers Langnau: Philipp Gerber; Markus Gerber, Held; Palomäki, Wyss; Luginbühl, Suter; Stucki, Aeschbacher, Aeschlimann; Canerstam, Kronholm, Burkhalter; Lüthi, Liechti, Bürki.
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Berger, Hedlund, Wittwer, D. Zimmermann (alle verletzt), Tigers Langnau ohne Rindslisbacher (verletzt) und Pergelius (krank). – 17. Pfostenschuss Punkari - 30. Tor Krähenbühl aberkannt (hoher Stock)
Best Players: R. Gerber (Wiler-Ersigen), Stucki (Unihockey Tigers)