11.
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2003
NLA Männer | Autor: Keller Damian

Die Schweizer Spieler in der Einzelkritik

Der Founders-Cup war bereits der letzte ernsthafte Test vor dem WM auf heimischem Boden. Welche Tendenzen bezüglich Kader zeichnen sich ab? Noch lässt sich Urban Karlsson nicht in die Karten schauen. Einige Spieler scheinen ihre Chance aber wirklich genutzt zu haben.
Torhüter

Daniel Streit
Verzeichnete mehrere Big-Saves gegen Schweden, griff bei einem Gegentreffer bös daneben. Mit ihm kann im Hinblick auf die WM sicher gerechnet werden.

Roger Tönz
Fehlerlos und ein sicherer Rückhalt gegen Finnland – auch er dürfte seine Position klar gestärkt haben.

Fazit
Für Mark Wolf oder andere Kandidaten wie Reto Ryffel dürfte es schwer werden, an Streit und Tönz vorbei zu kommen. Karlsson kann sich glücklich schätzen, über mehrere Top-Torhüter zu verfügen – jetzt muss er nur noch das glückliche Händchen haben, den richtigen Goalie zum richtigen Zeitpunkt zu bringen.
Daniel Streit

 

Verteidiger

Simon Bichsel
Wie immer – Simon Bichsel ist ein grossgewachsener und somit ein manchmal etwas ungelenk wirkender Verteidiger. Er neigt zu Fehlern in der Auslösung, wenn er unter Druck gerät. Könnte er die Fehler abstellen, wäre er ein Weltklasse-Verteidiger... Kriegt er das bis im nächsten Mai hin?

Marc Dysli
Überzeugte mit seinem Punch und den Rushes nach vorne - er müsste mit den beiden Auftritten des Wochenendes seine Chancen um einen Platz im WM-Team massiv verbessert haben. Mit Defensiv-Polizist Eichmann an der Seite bildete er das beste Verteidiger-Duo auf dem Platz gegen Schweden.

Marcel Kaltenbrunner
Kalti zog gegen die Schweden 10 schwache Minuten ein. Abgesehen davon überzeugte er durch seine defensive Präsenz und seine Torgefährlichkeit - 2 Treffer in 2 Spielen beweisen das. Wenn er fit ist und bleibt, ist er aus dem WM-Kader nicht weg zu denken.

Tom Weber
In der Nationalmannschaft ist Tom Weber nicht der Häuptling wie bei Rychenberg. Im Moment hinkt er aber noch etwas seiner letztjährigen Form nach. Wenn er seine Verletzungen ganz auskuriert und die Form wieder gefunden hat, gehört auch er zu den Fixstartern an der WM.

Simon Eichmann
Ganz stark gegen Schweden, fehlerhaft gegen Finnland - ein zwiespältiger Auftritt des jungen Winterthurers. Durch seine Vielseitigkeit (könnte auch als Center eingesetzt werden) ist er besonders wertvoll.

Urs Helbling
Bei den Länderspielen gegen Tschechien musste man immer zittern, wenn der Ball in die Nähe Helblings kam - Fehlpässe waren fast schon die Regel. An diesem Wochenende hat sich Helbling nichts derartiges geleistet - und mit seiner physischen Präsenz viel Positives bewirkt.

Fazit
Die Verteidigung hat weitgehend überzeugt. Gefährlich sind Fehler - Kaltenbrunner im ersten Spiel oder Eichmann im zweiten haben das zu spüren bekommen. In der Hinterhand hat Karlsson noch Spieler wie Schärli, Ott, Flury, Rohner, Roger Gerber oder Reto Weber. Es stellt sich die Frage, ob man nicht Eichmann oder Kaltenbrunner auf die Center-Position vorziehen könnte oder gar müsste, wenn auf der Verteidiger-Position derart viele valable Alternativen vorhanden sind (im Gegensatz zur Centerposition).
Tom Weber

 

Stürmer

Daniel Bill
Der Jönköpings-Söldner spielte über weite Strecken solide aber unauffällig. Erst in den letzten Minuten des Finnland-Spiels taute er auch in der Offensive noch so richtig auf

Adrian Capatt
Keines der acht Schweizer-Tore geht auf das Konto des Bündners. Früher ein wild stürmender Flügel mit wenig Interesse an lästigen Pflichten wie Backchecking, ordnet sich Capatt mittlerweile mehr dem Team unter - was zu Lasten der Torproduktion geht.

Andri Bösch
Die Fehlerquote hielt sich im Spiel gegen Finnland im Rahmen, Bösch fügte sich ins Kollektiv ein. Karlsson wird sich entscheiden müssen, was für einen dritten Center er möchte und ob Bösch der richtige Mann dafür ist.

Christoph Hofbauer
Dynamik, blindes Verständnis mit Bruder Matthias und Sturmkollege Raphael Keller - Christoph Hofbauer zeigte ein glänzendes Turnier und schoss zwei Treffer gegen Schweden. Solche Jungen braucht das Land...

Claudio Weingart
Der Länderspiel-Neuling bekam nicht oft Gelegenheit, sich ins rechte Licht zu rücken. Er konnte somit seine bei Rot-Weiss gezeigten Leistungen nicht beweisen. Der Saisonverlauf wird zeigen, ob er im WM-Kader Unterschlupf findet.

Matthias Hofbauer
Man hat Mättu schon effizienter und spielfreudiger gesehen. Trotzdem war "seine" Linie die stärkste Formation der Schweiz und müsste eigentlich so zusammen bleiben.

Reto Balmer
Es ist ein langer Weg vom Köniz-Topskorer bis an die Weltmeisterschaft... Der junge Berner konnte keine Akzente setzen und fiel als einziger etwas ab. Aber auch er kann sich in der Meisterschaft sicher für eine weitere Chance aufdrängen.

Daniel Aeschlimann
Er war am wichtigen Anschlusstreffer gegen Finnland beteiligt, zeigte sich ansonsten aber nicht sehr gefährlich vor dem gegnerischen Tor - er kann sicher noch mehr. An der WM in Helsinki hat er bewiesen, dass er in wichtigen Partien "da" ist.

Raphael Keller
Keller war "die Entdeckung" des Turniers. Er harmonierte um Welten besser mit den beiden Hofbauers als Capatt im September gegen Tschechien, die eingespielte Klub-Linie überzeugte voll und ganz. Mit dem Tor gegen Finnland krönte er seine ausgezeichnete Leistung.

Thomas Engel
Was soll man noch über Tom Engel sagen? Zwei Treffer gegen die Finnen, ein Vorbild an Einsatz, ohne Angst vor Zweikämpfen gegen die skandinavischen Hünen - wenn's ihn nicht schon gäbe, Urban Karlsson müsste für sein Team einen Engel erfinden...

Michael Zürcher
Der baumlange Winterthurer blieb zwar ohne Torerfolg. Mit seinen "Steals" in der Offensive und seiner Schnelligkeit ist er aber genau der richtige Mann für eine Flügelposition im Dritten Block. Unter dem Titel "Ball abluchsen" steht im Lexikon sein Bild. Wenn er im Abschluss noch kaltblütiger wird, ist er ein Fixstarter an der WM.

Fazit

Der Sturm lebt von der Wiler-Linie um die Gebrüder Hofbauer und von Tom Engel. Nicht zum Einsatz kommen konnte Peter Bigler, der sich vor dem ersten Spieler beim Aufwärmen am Auge verletzte - in Normalform hat er einen Platz in diesem Team. Wer sich sonst noch aufdrängen kann, wird die Meisterschaft zeigen. Die Alternativen sind aber weniger mannigfaltig als in der Defensive.

Christoph Hofbauer

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1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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