04.
2007
Emotionen über- und überall
Die Halbfinal-Serie zwischen den Bernern und den Zürchern war auch im dritten Umgang erneut enorm umkämpft. Wie in allen bisherigen Partien setzte sich der Sieger wiederum nur mit einem Tor Differenz durch. Wiler-Ersigens 6:5-Erfolg geht in Ordnung – über die ganze Partie gesehen hatten die Berner mehr Spielanteile. Die Winterthurer waren vor allem im Powerplay gefährlich und münzten drei ihrer vier Überzahl-Möglichkeiten in Tore um. Rantala war bei Winterthur mit drei Toren die herausragende Figur. Bei der Berger-Truppe erzeugte vor allem die dritte Linie extrem viel Druck nach vorne – Doppeltorschütze Zingg stach dabei heraus.
Zum ersten Mal geriet Wiler-Ersigen in dieser Serie zu Beginn in Rückstand – Eichmann brachte die Gäste in der 4. Minute in Überzahl in Front. Die Heimmannschaft entwickelte in der Folge viel Druck, kombinierte gefällig und schaffte durch Gerber, er setzte energisch nach, den Ausgleich (7.). Und für einmal machte die Berger-Truppe die Tore: Zurflüh (9.), sowie Zingg und Punkari, mit einem Doppelschlag in der 16. Minute (innert 28 Sekunden), erhöhten auf 4:1. Wilers Schwung hielt aber nicht lange an. Nur gerade 20 Sekunden nach Punkaris Tor traf Roger Gerber I zum 4:2. Und mit der Pausensirene revanchierte sich Rantala für den in Winterthur in der letzten Sekunden kassierten Treffer mit dem 4:3 zumindest ein kleines bisschen.
Streit suchte den Streit
Im zweiten Abschnitt gingen die Emotionen hoch. Handgemenge, wie sie sonst im Unihockey nur ganz selten zu sehen sind, versetzten die 940 Zuschauer in Staunen und Rage. Wiler-Keeper Daniel Streit liess sich in der bisher intensivsten Partie dieser Serie von der giftigen Stimmung anstecken, reklamierte und musste gar für 12 Minuten in die Kühlbox – sein Stellvertreter Mathieu Pulver hütete den Kasten für die letzten 22 Minuten und machte seine Sache sehr gut. Und wieder bereitete Rychenberg in diesem Drittel den Wiler-Angreifern grosse Probleme. Ein Tor zu erzielen war schwer, enorm schwer. Schwerarbeiter Krähenbühl brachte den Ball in der 32. Minute dann doch noch ins Tor und erzielte den einzigen Treffer in Periode 2.
Die Winterthurer setzten ihre Powerplay-Stärke auch im letzten Drittel um. Nach Zimmermanns 6:3 (46.) schoss Rantala in Überzahl seine Farben wieder heran (50.). Der Finne hatte noch nicht genug und brachte in der 56. Minute mit dem 6:5 Hochspannung in die Grossmatt zurück. Mit letztem Einsatz gelang es dem Heimteam den knappen Vorsprung im Herzschlag-Finale über die Zeit zu retten. Nach der Schlusssirene sah Schild noch die rote Karte und wird Wiler am Samstag fehlen – ein herber Schlag zum Schluss.
Wiler-Ersigen - Rychenberg Winterthur 6:5 (4:3, 1:0, 1:2)
Grossmatt, Kirchberg – 940 Zuschauer
SR: Erhard/Renz
4. Eichmann (Rantala/Ausschluss Punkari) 0:1, 7. Roger Gerber II 1:1, 9. Zurflüh (Thorsell) 2:1, 16. (15:13) Zingg (A. Zimmermann) 3:1, 16. (15:41) Punkari (M. Hofbauer) 4:1, 17. (16:01) Roger Gerber I 4:2, 20. (20.00) Rantala (Ausschluss Roger Gerber II) 4:3, 32. Krähenbühl 5:3, 46. Zingg (A. Zimmermann) 6:3, 50. Rantala (Roger Gerber I/Ausschluss C. Hofbauer) 6:4, 56. Rantala (Roger Gerber I) 6:5
Strafen: Wiler 4x2' + 1x10' (Streit) + rote Karte (Schild); HCR keine
Wiler-Ersigen: Streit (ab 38. Pulver); Punkari, Schild; Bichsel, Thorsell; Jungo, Bieber; C. Hofbauer, M. Hofbauer, Fankhauser; Krähenbühl, Roger Gerber II, Zurflüh; Zingg, Balmer, A. Zimmermann; Keller
Rychenberg Winterthur: Edi-Marc Schütz; Eichmann, Weber; Heller, Roger Gerber I; Vanzella, Russi; Rüegsegger, Grunder, Rantala; Lüthi, Kern, Glauser; Bischof, Müller, Kunz
Bemerkungen: Wiler ohne Berger, Hedlund und D. Zimmermann (alle verletzt), Flury und Wittwer (beide Ersatz); Rychenberg ohne Helbling (verletzt); 58:02 Time-out Rychenberg, 58:02 - 58:16 und 58:32 - 60:00 Rychenberg ohne Torhüter