26.
02.
2013
NLA Männer | Autor: Schneeberger Jonas (SO)

«Gefühl, säe in einer Wüste»

Mit 0:4 Siegen ist Chur Unihockey im Play-off-Viertelfinal klar an GC gescheitert. Es habe der letzte Biss gefehlt, sind sich die Protagonisten einig. Für Trainer Thomas Berger ein Grund, vieles infrage zu stellen.

«Gefühl, säe in einer Wüste» Trainer Thomas Berger (Mitte) zieht eine kritische Saisonbilanz (Bild Erwin Keller)

Samstagabend um 22 Uhr in der Churer GBC-Turnhalle: Eine knappe Stunde ist vergangen, seit das frühe Saisonende der Churer Unihockeyaner feststeht. Die meisten Spieler sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt - Banden einsammeln, Zuschauertribüne einfahren, Tische wegräumen und so weiter. Alltag für die Amateure, die sich im Spannungsfeld zwischen Sport, Schule und Beruf bewegen.

Dass unter diesen Vorzeichen keine Tränen vergossen werden, als hätte der oder die engste Vertraute das Zeitliche gesegnet, wie das im Fussball, Eishockey oder Tennis zu sehen ist, ist verständlich. Und doch ist es in diesem speziellen Fall sinnbildlich. Sinnbildlich für den fehlenden Biss, den viele der Protagonisten als Hauptgrund für das klare Scheitern im Play-off-Viertelfinal gegen die Grasshoppers sehen. «Die Spannung, der absolute Siegeswille hat einfach gefehlt», sagt Routinier Andri Adank mit Blick auf die mit 0:4 Siegen verloren gegangene Serie. Trainer Thomas Berger sieht es auch so: «Wir brachten es nicht auf die Reihe, die Spannung so aufzubauen, dass wir in den Play-offs richtig heiss waren.»

Fehlende Explosionsgefahr
Auf der Suche nach dem Warum ringen die Churer nach Erklärungen. «Es ist für mich absolut unverständlich, was hier vor den Play-offs in den Trainings abging», sagt Berger. «Bei meinen früheren Stationen Malans und Wiler-Ersigen herrschte vor den Play-offs Explosionsgefahr. Die Spieler waren wie Rennrösser, die in den Startboxen schnaubend und mit schäumendem Mund darauf warten, endlich losrennen zu können.»

Verteidiger Ivo Rutzer, der die Spiele seiner Mannschaft seit Mitte Januar wegen schulisch bedingten Trainingsrückstands von der Bande aus verfolgte, stellte fest: «In den Play-offs funktionierte am Anfang nicht alles so, wie es hätte sollen, und dann folgte der Einbruch.» Im Bestreben, es besser zu machen, habe man sich verkrampft, so Rutzer.

So bleibt im Lager der Churer die bittere Erkenntnis, nach einer starken Qualifikation gegen ein defensiv starkes GC «sang- und klanglos ausgeschieden» zu sein (Sandro Cavelti und Trainer Berger). Während sich die Spieler dennoch auf einem guten Weg wähnen und aufgrund der Steigerung in der Qualifikation gegenüber dem Vorjahr positiv in die Zukunft blicken, plagen den Trainer ernsthafte Zukunftssorgen. «Wenn ich auf die Statistiken blicke, waren wir auch in der Qualifikation nicht so viel besser als im letzten Jahr. Schlussendlich standen einfach ein paar Punkte mehr auf dem Konto. Top war das aber nicht, das zeigte sich dann auch in den Play-offs», so Berger.

Larifari-Kultur
Während in den Play-offs bei GC die Leistungsträger gross aufspielten, blieben diese auf Churer Seiten blass. Dieser Umstand stimmt den Jeninser nachdenklich. «Wir müssen uns überlegen, ob wir die richtigen Leute im Team haben, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.» Berger bemängelt dabei die Einstellung. «In dieser Stadt herrscht eine ‘Larifari-Kultur'», sagt er. «Ich probiere hier etwas zu säen, aber säen kann ich nur auf fruchtbarem Boden. Im Moment habe ich das Gefühl, ich säe in einer Wüste.» Unlängst hat sich Berger in Chur für zwei weitere Jahre verpflichtet. Mit der jüngsten Enttäuschung im Bauch sagt er aber: «Ich finde, ich bin gescheitert.»

Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"

Stürmer Jamie Britt und Verteidiger Samuel Volkart haben ihre Verträge bei Alligator Malans vorzeitig verlängert und werden somit auch in der Saison 2025/26 im Dress der... Britt und Volkart bleiben Alligatoren
Zug, Rychenberg und Wiler siegen auch am Sonntag und bilden nun auch in dieser Saison das Spitzentrio in der Tabelle. Die Tigers und Uster fallen zurück, Thurgau unterliegt... Vier Teams mit sechs Punkten am Wochenende
Alligator gewinnt ein hart umkämpftes Spiel gegen Köniz nach Verlängerung, GC holt sich dank gutem Start in Weinfelden drei Punkte. Während Wiler und Rychenberg auswärts... GC und Malans als Sieger im Strichkampf
Der 22-jährige Flügelstürmer Matteo Steiner hat seinen Vertrag bei den Unihockey Tigers um mehrere Jahre verlängert. Damit ist es Tigers-Sportchef Marco Rentsch gelungen... Tigers verlängern mit Topskorer

Community Updates

Tabellen

1.UHC Thun+5732.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Ticino Unihockey+718.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Ad Astra Obwalden-1312.000
10.Unihockey Limmattal-1812.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3629.000
2.Nesslau Sharks+1222.000
3.Aergera Giffers+121.000
4.UH Appenzell+517.000
5.Unihockey Basel Regio-616.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+515.000
7.UHC Bremgarten-2713.000
8.UH Lejon Zäziwil+111.000
9.Visper Lions-1311.000
10.Red Lions Frauenfeld-1410.000

Quicklinks