09.
2002
Interview mit Magnus Kanholt
![]() Der schwedische "Ober-Magier" Magnus Kanholt |
Eines schon mal vorneweg: es lief deutlich besser als letzte Saison. Gegen gute Gegner erzielten wir auch gute Ergebnisse. Salopp gesagt, gewannen wir von vier Spielen gegen NLA-Konkurrenten deren zwei und verloren auch zweimal. Dies ist eine Statistik, mit der wir leben können. Man spürt, dass die Spieler ein Jahr älter sind und ein Jahr mehr Erfahrung haben. In Spielen gegen unterklassige Teams präsentierten wir uns deshalb viel solider.
Wie präsentiert sich die Mannschaft derzeit und wie wurden die neuen Spieler integriert?
Die neuen Spieler zu integrieren war absolut kein Problem. Man hat das Gefühl, sie sind schon seit Jahren bei uns. In guten Gesprächen haben wir die richtigen Spieler ausgewählt und ihnen vermittelt, was Basel Magic von ihnen erwartet. Die Spieler stehen alle hinter unseren Zielen. Die neue Taktik, die wir spielen, ist ausserdem stärker auf unsere eigenen Fähigkeiten ausgerichtet. Wir sind physisch noch stärker, haben eine laufstarke Mannschaft und alle Spieler haben ein grosses Kämpferherz. Wir haben aber noch nicht die Erfahrung und können nicht wie eine brasilianische Fussballmannschaft auftreten.
Wie beurteilen Sie die letzten Resultate im Vergleich zur letzten Vorbereitung?
Auch auf diese Frage kann man antworten, dass es durchaus besser war als noch im letzten Jahr. Für meinen Geschmack war es aber noch ein Stück davon entfernt, was ich mir erhoffe. Wenn bei uns alles gut läuft, können wir jedoch viele Mannschaft überraschen. Ein entscheidender Punkt ist, dass wir keine Erfahrung abrufen können, da fast ausschliesslich alle Spieler noch in einer Phase sind, in der sie Erfahrung machen müssen. In gewissen Spielsituationen unterliegen wir einer mentalen Blockade. Ich nenne es „Magic-Syndrom“.
Am Samstag kann ihre Mannschaft sich das „Magic-Syndrom“ nicht leisten. Der Gegner Malans ist amtierender Schweizermeister und Cupsieger. Wie sehen Sie die Chancen für Ihre Equipe?
Ich erwarte eine hart arbeitende Mannschaft am Samstag um 18 Uhr und denselben Kampf wie in der Vorbereitung gegen Wiler-Ersigen (5:3-Sieg) und Zäziwil-Gauchern (5:2-Sieg). Da gewannen wir dank taktischer Disziplin und hoher Kampfbereitschaft. Gegen Malans werden wir das beste Saisonspiel machen müssen, um zu Punkten zu kommen. Sie können jederzeit auf den Knopf namens „Olofsson“ drücken und uns somit in Schwierigkeiten bringen. Sie haben natürlich auch einige gute Schweizer Spieler, aber Malans geniesst nur den höchsten Respekt von uns wegen Martin Olofsson.
Wagen Sie eine Prognose für die Saison. Was kann Basel Magic erreichen?
Ich fühle, dass es gut läuft und wir unerwartete Punkte holen können. Die Plätze von fünf bis acht würden mich nicht überraschen. Wir können das schaffen. Entscheidend für uns ist einzig, dass wir über uns selber siegen und das Wissen erlangen, dass wir vieles erreichen können. Und jeder arbeitet zur Zeit hart dafür, dass wir einen Schritt nach vorne machen können.
Gestern haben Sie zusammen mit Nationaltrainer Urban Karlsson auf der Tribüne dem Fussballspiel FC Basel gegen Spartak Moskau beigewohnt. Wie hat’s Ihnen gefallen?
Urban und ich waren unglaublich überrascht über diese wahnsinnige Atmosphäre. Das war enorm beeindruckend und machte grossen Spass. Es war auch ein tolles Fussballspiel und die Basler sind halt schon „verrückt“. Jung und alt standen hinter der Mannschaft, standen immer wieder auf,
schrien und hüpften. Für uns zwei Schweden war das schon etwas Grossartiges. Wir haben uns natürlich auch darüber unterhalten, wie es sein könnte, wenn Basel den Zuschlag für die Austragung der Weltmeisterschaften 2004 erhält. Es macht mir wirklich grossen Spass hier in Basel zu arbeiten und fühle mich sehr wohl. Und ich bin stolz, dass die Basler ein so tolles Fussballteam haben.