04.
2006
Interview mit Marcel Kaltenbrunner
Marcel Kaltenbrunner, die obligate Frage. Wie geht
es mit dem Rücken?
Marcel Kaltenbrunner: Ehrlich gesagt, ich musste schon ziemlich viele Ponstan
schlucken… Aber heute ging es relativ gut, ganz im Gegensatz zum letzten
Mittwoch. Dort wollte der Rücken nicht mehr, ich erlebte das ganze letzte
Drittel nur noch apathisch liegend im Geräteraum.
Hast du noch etwas vom Spiel mitbekommen?
Wie alt fühlt man sich in solchen Momenten?
Kaltenbrunner: Sehr alt. Schon als ich in der Rehabilitationsphase zwischen
80-jährigen meine Übungen machte, wars ein wenig komisch. Da braucht man schon
extrem viel Geduld und Willen, nochmals zurückzukommen.
Der Rücktritt war ja schon länger eine beschlossene
Sache. Wie hast du dich darauf vorbereitet?
Kaltenbrunner: Ehrlichgesagt habe ich keine Gedanken daran verschwendet.
Ich war auch überzeugt, dass wir es heute nochmal packen, darum tut der Abschied
auch weh. Aber ich bin stolz auf meine Mannschaft, wir haben Charakter bewiesen.
Keiner hat mehr nach der katastrophalen ersten Partie noch mit uns gerechnet.
Das gibt Mumm für die nächste Saison.
Hast du die Standing-Ovations des Publikums
mitbekommen?
Aber so ganz gehst du ja doch noch nicht. Im Mai
findet die WM schon mit dir statt?
Kaltenbrunner: Natürlich, dort will ich natürlich dabei sein. Ich werde
sicher in den WK in Magglingen einrücken. Ich hoffe in Schweden meine Karriere
würdig beenden zu können.
Marcel, vielen Dank für dieses Interview.