03.
2007
Interview mit Marcus Cathomas
Er tigerte hinter der Bank hin und her, als ob er nie weggewesen wäre. Marc „Cat“ Cathomas, ehemaliger Nati- und Churer Meistertrainer. Neben ihm sorgte auch Livio D’Intino für Leben auf der Bank. Die Mannschaft zog mit – schon der erste Bully-Gewinn wurde lautstark beklatscht. Am Ende half aber alles nichts. Chur verlor knapp gegen Rychenberg und verpasste damit die Playoffs definitiv.
Cat, wie war für dich die Rückkehr an die Bande nach der langen Pause?
Wie macht man so etwas?
Mit vielen Einzelgesprächen. Ein Schulterklopfen hier, ein Zuzwinkern da. Ich wollte den Spielern vor allem vermitteln, dass es kein Zufall war, dass sie in der Finalrunde stehen – dafür muss man etwas können. So schlecht wie in den letzten Wochen können sie gar nicht sein. In einer Krisensituation wie jetzt kann man nur über die Emotionen wieder den Weg zum Erfolg finden.
Emotionen können auch kippen, siehe Oilinkis Ellbogenstoss in den Rücken von Rüegsegger wenige Sekunden vor Schluss…
Ich denke, es ist verständlich, dass es am Schluss persönliche Frustreaktionen gab. Wir haben uns die Saison natürlich anders vorgestellt. Aber mit dem Einsatz in dieser ersten Partie für mich war ich sehr zufrieden. Wir haben zweimal einen Rückstand aufgeholt – und so ein Sonntagsschuss von Rolf Kern im letzten Drittel gelingt ihm vielleicht in einem von zehn Fällen. Am Schluss haben dann die Kräfte etwas nachgelassen und wir wurden zu passiv, den Siegtreffer des HCR habe ich fast kommen sehen. Aber wir haben die Playoffs sicher nicht jetzt verspielt, das ist in den Wochen zuvor passiert.
Hast du Blut geleckt, zieht es dich zurück an die Bande? Wie sieht das nächste Saison aus?