25.
09.
2002
NLA Männer | Autor: Basel Magic

Interview mit Sascha Brendler - Basel ist eine Wundertüte

Sascha Brendler gastiert mit seinem HC Rychenberg am Samstag in der St. Jakobshalle bei den Magiern. Der 28-jährige Trainer will um jeden Preis verhindern, das Basel zu seinen ersten Punkten kommt.

Sascha Brendler
Will weitere Siege in der NLA
Sascha Brendler
Sascha Brendler, wie kam es dazu, dass Sie nun beim HCR das Zepter schwingen?
Kurz vor Weihnachten wurde ich vom HC Rychenberg-Winterthur kontaktiert. Für mich war es ein Traum, dass ich ein NLA-Team trainieren konnte und wollte mir diese Möglichkeit nicht entgehen lassen. Mitte Februar haben wir dann alles vertraglich besiegelt.

Darf man fragen, wie lange Ihr Kontrakt läuft?
Ich habe einen Einjahresvertrag unterschrieben.

Wie war der Start bei Ihrer neuen Trainerstation?
Also bisher läuft alles zu meiner Zufriedenheit. Ich traf auf eine Mannschaft, die sehr froh war, dass wieder klare Verhältnisse herrschen und ein neuer Trainer gefunden wurde. Ich spürte die Neugier der Spieler auf meine Philosophie.

Als Saisonziel habt ihr euch die Finalrunde gesteckt…
(unterbricht) Klar, wie alle anderen Mannschaften auch. Ich kann doch nicht vor meine Spieler treten und sagen, wir spielen um ein Viertel aller Spiele zu gewinnen. Das ist doch Quatsch. Alle Teams wollen unter die ersten Sechs. Dazu brauchen wir Punkte.

Die ersten Punkte wurden ja auch schon eingefahren. Wie würden Sie das Spiel gegen Zäziwil-Gauchern im Nachhinein analysieren?
Der 4:2-Sieg ist natürlich für uns alle eine grosse Erleichterung. Wir haben in den ersten zehn Minuten wirklich hervorragend gespielt, lagen dann aber entgegen dem Spielverlauf mit 0:1 zurück, konnten das Resultat dann zu unseren Gunsten drehen. Die Berner konnten dann zwar das Spiel ausgeglichen gestalten, wir trafen dann in der Schlussminute aber vorentscheidend zum 4:2 ins leere Tor.

Sie lassen mit einer „speziellen“ Taktik spielen, bei der nur ein wirklicher Angreifer agiert. Wie erklären Sie einem Laien den Sinn?
Einem Laien würde ich antworten, dass es mein Ziel ist, weniger Tore zu bekommen als zu schiessen. Wir versuchen somit eine Überzahlsituation in der eigenen Spielhälfte zu kreieren.

Radim Cepek
Sorgt bei Rychenberg für Spektakel
Radim Cepek - Tschechischer Rekordinternationaler
Ein interessanter Mann in Ihrer Mannschaft ist der tschechische Neuzugang Radim Cepek. Wie ist seine Rolle definiert?
Ich bin überzeugt, dass uns Cepek die wichtigen Punkte sichern kann, die am Ende den Ausschlag geben, ob man in der Finalrunde spielen kann oder nicht. Als wir mit der Verpflichtung eines Ausländers liebäugelten, habe ich von Anfang an die Meinung vertreten, dass man nicht irgendeinen von irgendwoher holen soll, sondern ein Spieler, der unsere Mannschaft auch tatsächlich verstärkt und sie weiterbringt. Und Cepek ist schliesslich der beste Unihockeyspieler Tschechiens. Natürlich braucht er noch ein wenig Zeit, da er erst seit drei Wochen bei uns ist, aber es ist eigentlich unglaublich, was er bislang schon gezeigt hat. Die Mitspieler unterhalten sich mit Cepek in Hochdeutsch, er besucht ja auch fleissig einen Deutschkurs. Und die jungen Spieler schauen schon jetzt zu ihm hoch, weil er ganz einfach der Beste im Team ist.

Wie lange sind Sie dem Unihockeysport schon treu und wie kamen Sie zum Traineramt?
Seit neun Jahren bin ich bei der Sportart Unihockey anzutreffen. Nur im ersten Jahr versuchte ich mich als Spieler, da aber zu dieser Zeit akuter Trainermangel herrschte, entschied ich mich schon vor acht Jahren hinter die Bande zu stehen. Ich habe eigentlich von Beginn an mich sehr als Trainer engagiert und habe meine eigenen Ambitionen als Spieler zurückgeschraubt.

Was erwarten Sie vom nächsten Gegner?
Basel Magic habe ich letzte Saison gesehen und auch in der diesjährigen Vorbereitung. An zwei Vorbereitungsturnieren waren wir gleichzeitig am Werk und ich habe zusätzlich das Cupspiel von Basel gegen Sarnen gesehen. Aus meiner Sicht ist Basel Magic eine Wundertüte – man weiss nie was drinsteckt! Da spielen sie manchmal wirklich sehr stark – und in anderen Spielen schüttelt man innerlich den Kopf. Ich denke, Basel hat vielleicht teilweise ein Problem mit der Einstellung. Ich habe mich auch mit anderen Trainern unterhalten. Beispielsweise hat Björn Söderberg von Wiler-Ersigen ein sehr kluges und effizientes Basel Magic gesehen, als man im Testspiel gegen sie mit 2:5 unterlag.

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