06.
2002
Interview mit Thomas Berger
Thomas, von Schweizer Meister Alligator Malans
in die NLB – wie kam es dazu?
Ich wurde anfangs Juni von den
Capitals kontaktiert. Man stellte mir das Konzept des Vereins vor und machte mir
das Angebot, die Mannschaft zu trainieren. Wir wurden uns ziemlich schnell
einig. Es brauchte nur noch ein paar Abklärungen mit meinem jetzigen
Arbeitgeber, die zum Glück positiv verlaufen sind – ich kann meinen 50%-Job auch
von Bern aus erledigen.
Was sind denn die Ziele der Capitals und somit
auch deine?
Die sind ganz klar definiert. Man will hier
langfristig gesehen Spitzensport in der Stadt Bern betreiben. Spitzensport
heisst, sich in der vorderen Hälfte der NLA zu etablieren. In Köniz wird im Raum
Bern bereits gutes Unihockey gezeigt, es ist aber kein
Stadtklub.
Mittelfristig braucht es dazu natürlich den Aufstieg in die
NLA.
Was versteht man unter mittelfristig? Bereits in
der kommenden Saison?
Wenn es diese Saison schon klappt,
beklagen wir uns sicher nicht. Aber es kann auch erst in 2-3 Jahren der Fall
sein. Wichtig ist, dass die Capitals und die Stammvereine alle auf das Ziel hin
arbeiten. Ich möchte auch zu bedenken geben, dass ich in diesem Jahr noch kaum
Einfluss auf die Zusammenstellung der Mannschaft habe, dafür ist es bereits zu
spät.
Welche Aufgabengebiete übernimmst du
genau?
In erster Linie bin ich einfach Trainer der 1.
Herrenmannschaft. Natürlich werde ich aber versuchen, meine Ideen im ganzen
technischen Bereich der Capitals einzubringen. Zudem werde ich die
Trainerausbildung der Stammvereine übernehmen – es ist eminent wichtig, dass
dort gut gearbeitet wird.
Du warst sieben lange Jahre bei Malans. Es wird
sich für dich vieles ändern...
Ich weiss – neue Stadt, neuer
Job, neuer Verein, neue Zielsetzungen, neue Liga – aber gerade das macht es
interessant. Ich kann hier bei Null beginnen und etwas aufbauen. Das ist eine
riesige Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.
Bei GC hättest du das alles auch haben können –
einfach mit dem Unterschied, dass die Hürde „Aufstieg in die NLA“ nicht zu
überwinden gewesen wäre.
Dann hätte mich GC halt anfragen
müssen.
Kann man auch damit rechnen, dass schon bald ein
paar Bündner in der Stadt Bern spielen werden?
Kurzfristig ist
nichts geplant – wenn mich aber einer anruft, und fragt, ob er hier spielen
darf, sag ich sicher nicht nein... Im Ernst: Eine Stadt wie Bern hat den
Vorteil, dass es hier eine Universität gibt. Den muss man in Zukunft besser zu
nutzen versuchen. Aber das funktioniert erst, wenn man in der NLA
ist.
Wo steht denn das Team jetzt in der
Vorbereitung?
Die Mannschaft wird vom Physiotherapeuten durch
das Sommertraining geführt – er hat das bereits letztes Jahr gut gemacht. Ich
werde erst ab August nach Bern ziehen und dann das Hallentraining übernehmen. Es
wird dann darum gehen, das momentan durch die Fusion noch sehr grosse Kader auf
die 20 Besten zu reduzieren. Das ist keine leichte Aufgabe.
Du wirst dabei von einem prominenten Assistenten
unterstützt. Wie kam es dazu?
Beat Moser hat schon in der
vergangenen Saison einzelne Trainings von UHU Laupen-Bern geleitet. Es war daher
naheliegend, ihn als Assistenten für die Capitals zu gewinnen. Momentan fällt er
jedoch aus – er leidet unter Bandscheibenproblemen, seit er sich am
Adventure-Weekend mit der Nati wohl übernommen hat (die Redaktion wünscht gute
Besserung!). Die Gesundheit geht vor – sobald er wieder fit ist, wird er sich
voll für den Verein einsetzen.
Nachdem dein Abgang bei Malans bekannt wurde,
gab es auch Spekulationen um ein Engagement beim Verband. Wie ist da der Stand
der Dinge?
Hier sind die Gespräche noch am laufen, weshalb ich
nicht mehr dazu sagen möchte. Es würde mich aber freuen, wenn wir uns einig
würden.
Thomas Berger, besten Dank für das Gespräch und eine aufregende Zukunft in der Bundeshauptstadt!