05.
2002
Interview Urs Helbling
Urs, wie war es vor über 10'000 Zuschauern
gegen die Tschechen zu spielen? Du konntest in den Playoffs mit Josba ja schon mal
üben...
Das Heimspiel mit Josba war unglaublich. Inoffiziell waren es sogar 6800
Zuschauer in der total überfüllten Eishalle. Und von diesen waren 6700 wie ein Mann
hinter uns - die Stimmung war also ganz anders als hier gegen die Tschechen.
Aber man hat den Support der finnischen Fans
schon gespürt, oder?
Ja, ich denke, das hat damit zu tun, dass die Finnen dank uns zu ihrem
Traumfinale gegen die Schweden kamen.
Hattest du viele Anfragen von Seiten finnischer
Journalisten oder Trainer im Vorfeld dieser WM?
Nein - die Finnen interessiert das Schweizerische Unihockey nicht. Alles war
auf das grosse Finale gegen Schweden fokussiert.
Du wechselst zurück zu deinem Stammverein
Jona-Uznach Flames. Von Josba in die Schweizer NLB. Warum dieser Schritt?
Das Jahr in Finnland war sensationell. Aber es wurde für den Verein
schwierig, mir weiterhin eine Arbeit zu besorgen. Mein finnisch ist nicht wirklich
vorhanden, ich habe mich immer auf englisch unterhalten. Und zudem gibt es schon auch
lustigeres, als ständig stundenlang im Bus zu den Spielen zu fahren. Ich wollte zurück
in meine Heimat, und in Jona bin ich aufgewachsen. Zusammen mit Patrick Bachmann, der von
Wiler her auch zu den Flames wechselt, wollen wir dort etwas bewegen.
Aber für deine Nati-Karriere ist dieser
Schritt nicht gerade förderlich...
Das ist richtig. Ich habe die WM 2004 in der Schweiz schon im Blick - wenn
wir mit Jona diese Saison nicht aufsteigen, muss ich mir sicher wieder einen Wechsel in
die NLA überlegen.
Wie hast du diese WM erlebt?
Ich habe mich sehr darauf gefreut - in Finnland war das DAS Thema. Ich
wusste, dass der Anlass super organisiert sein würde. Die ganze Woche empfand ich als
sehr speziell - natürlich auch, weil ich sonst in diesem Land spiele. Nach dem 4:3 war
die Erleichterung riesig, das Gefühl einfach gradios! Das muss heute abend bei der
Players-Party noch ausgiebig gefeiert werden...
Urs vielen Dank für dieses Gespräch