09.
2023
Karten neu gemischt
Am Sonntag beginnt die neue Saison der UPL Männer. Im ersten Teil unserer Vorschau widmen wir uns den fünf Teams, die wir als Titelfavoriten betrachten. Wiler etwa hat sich im Sommer weiter verstärkt, während bei GC der Substanzverlust zu gross scheint, um die Qualifikation erneut auf dem 1. Rang abzuschliessen.
Vor einem Jahr "nur" als Mitfavorit gehandelt, holte sich Wiler-Ersigen den 13. Meitertitel und konnte sich diesen Sommer eindeutig verstärken. Somit befinden sich die Unteremmentaler nach kurzem Unterbruch wieder einmal in der Rolle des Gejagten. Köniz blickt ebenfalls auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück, sicherte sich dabei die Teilnahme am Superfinal erst im 7. Spiel einer packenden Serie gegen Rychenberg. Diese beiden Teams treffen am Sonntag in der 1. Runde gleich wieder aufeinander und sind neben Wiler die aussichtsreichsten Kandidaten auf eine Topklassierung. Qualisieger GC beklagt einen sommerlichen Aderlass, hat aber ebenfalls gute Chancen auf das Playoff-Heimrecht. Bei den Stadtzürchern gibt es genau wie bei Zug United noch das eine oder andere Fragezeichen, dennoch runden die Hoppers und Zug das Quintett der Favoriten in der diesjährigen Meisterschaft ab. Wir werfen im ersten Teil unserer Vorschau einen Blick auf die Kader dieser Spitzenteams.
SV Wiler-Ersigen
Stars und Schlüsselspieler
Das Kader des Rekordmeister ist qualitativ wie auch in der Breite sehr stark. Hinten sichern mit Jan Bürki, Jan Ziehli, Andrin Hollenstein und Yanis Wyss vier Nationalverteidiger ab. Im Sturm ist Neuzugang Max Wahlgren hervorzuheben, der am Supercup bereits einen nachhaltigen Eindruck hinterliess und die gegnerischen Verteidigungsreihen vor einige Probleme stellen wird. Dazu kommen etablierte Stammkräfte wie Deny Känzig, Marco Louis, Rückkehrer Simon Laubscher und natürlich der brandgefährliche Michal Dudovic.
Stars von morgen
Nicht nur die Dichte an Nationalspielern ist bei Wiler beeindruckend, sondern auch die Anzahl Eigengewächse, die Jahr für Jahr den Sprung in die 1. Mannschaft schaffen. Mit Amelio Tambini steht der nächste mögliche «Verteidigungsminister» bereit, im Sturm ist Jamie Martinjas bereit für seine ersten Einsätze in der UPL und bringt eindrückliche Skorerwerte aus allen Nachwuchsstufen mit.
Goaliesituation
In der vergangenen Saison hatte Wiler eines der besten Goalieduos der Liga. Meistergoalie Yanick Flury ist geblieben, Tim Kramer erhofft sich bei Köniz den Status als unbestrittene Nummer eins zu erobern. Als Back-Up steht mit Mateo Fiechter ein hochtalentierter junger Torhüter bereit, der den Supercup-Final begann (in der 33. Minute ohne grosse Schuld am Rückstand ausgewechselt) und beendete (Flury kassierte im Penaltyschiessen eine Strafe). Ein grosses Versprechen für die Zukunft.
Spiele vom Wochenende
Samstag, 9. September (Cup 1/16-Final)
Bern Capitals - SV Wiler-Ersigen
17:00 Uhr, Sporthalle Moos, Gümligen
Sonntag, 10. September (UPL Männer, 1. Runde)
Chur Unihockey - SV Wiler-Ersigen
17:00 Uhr, Gewerbliche Berufsschule, Chur
Floorball Köniz Bern
Stars und Schlüsselspieler
Jan Zaugg ist spätestens nach dem Rücktritt von Christoph Meier der beste Schweizer Spieler der Liga, das Ausländertrio ist ebenfalls eines der besten - oder zumindest das beste jener Teams, die sich an das Gentlemen Agreement halten. Dazu kommt mit Spielern wie Manuel Engel, Luca Graf, Yann Ruh oder Pascal Michel eine Menge Klasse und Erfahrung.
Stars von morgen
Die Jungen Leon Tringaniello, Mike Gerber oder Samuel Poffet können bereits als etablierte UPL-Spieler betrachtet werden. Eine der grössten Entdeckungen der letzten Saison war U19-Allstar David Hermle – und das «Talent-Reservoir» der Berner Vorstädter bringt weiter fleissig neue Talente hervor. In der Vorbereitung gehörte glänzte etwa Dominic Herzog, als ein Grossteil der arrivierten Kräfte verletzt ausfiel.
Goaliesituation
Tim Kramer fand via Basel, Zug und Wiler den Weg in die Sporthallen Weissenstein und hat sich Schritt für Schritt für höhere Aufgaben empfohlen. Jetzt ist er endlich Stammgoalie bei einem Top-Team und tritt in die grossen Fussstapfen von Patrick Eder. Mit Janis Schwarz hat auch Köniz ein Top-Duo im Tor, die Parallelen zu Wiler sind augenscheinlich, bildete Schwarz mit Matteo Fiechter doch in der U19 lange ein starkes Tandem. Und apropos U19: Mit Alessio Mura steht der nächste Top-Goalie schon bereit. Das nächste Kapitel in der ruhmreichen Könizer Goalietradition dürfte also bald beginnen.
Spiele vom Wochenende
Samstag, 9. September (Cup 1/16-Final)
Iron Marmots Davos-Klosters - Floorball Köniz Bern
19:00 Uhr - Sportzentrum Arkaden, Davos
Sonntag, 10. September (UPL Männer, 1. Runde)
Floorball Köniz Bern - HC Rycheberg Winterthur
16:00 Uhr - Sporthallen Weissenstein, Bern
HC Rychenberg Winterthur
Stars und Schlüsselspieler
Levin Conrad (52 Skorerpunkte), Claudio Mutter (52) und Noah Püntener (49) lagen in der Skorerliste letzte Saison praktisch gleichauf, nach einer verletzungsbedingt komplizierten ersten Saison in der Schweiz dürfte Jonathan Nilsson in ähnliche Sphären wie die drei genannten Schweizer vordringen. Mit Nicola Bischofberger, Nils Conrad, Johan Larsson und dem «umfunktionierten» Markus Lindgjerdet stellt der HCR in der Verteidigung die beste Top 4 der Liga.
Kimo Oesch schaffte letzte Saison den definitiven Durchbruch und dürfte weiterhin in einer der beiden ersten Sturmlinien auflaufen. Mit U19-Vizeweltmeister Timo Graf (Jahrgang 2004) und dem jungen Damian Hocevar (2005) stehen zwei weitere Kandidaten in den Startlöchern. Rychenberg wurde in den letzten beiden Jahren jeweils hinter Zug United U21-Vizemeister und kann auf ein breites Reservoir an Talenten zählen.
Obwohl der langjährige Nationaltorhüter und WM-MVP von 2018, Pascal Meier, seine Karriere beenden musste, muss sich Rychenberg zwischen den Pfosten keine Sorgen machen. Luca Locher vertrat Meier vergangene Saison hervorragend und bildet wie schon 2020/21 und 2021/22 wieder ein Duo mit Nick Schüpbach, der nach einem Jahr aus Schweden und mit Karlstad den Aufstieg in die SSL feiern durfte. Rychenberg hat zwei Torhüter mit Nummer-eins-Format.
Spiele vom Wochenende
Freitag, 8. September (Cup 1/16-Final)
Unihockey Mittelland - HC Rychenberg Winterthur
20:00 Uhr, Giroud Olma, BBZ Turnhallen Olten
Sonntag, 10. September (UPL Männer, 1. Runde)
Floorball Köniz Bern - HC Rycheberg Winterthur
16:00 Uhr - Sporthallen Weissenstein, Bern
Grasshopper Club Zürich
Stars und Schlüsselspieler
Man kommt nicht umher festzustellen, dass sich in diesem Bereich ein kleines Vakuum aufgetan hat. Verblieben sind die langjährigen Topskorer Paolo Riedi und Joël Rüegger, die gemeinsam mit dem neuen Nati-Captain Noël Seiler offensiv die grösste Verantwortung tragen werden. Der Zuzug des routinierten Skorers Sandro Cavelti kommt da gerade recht. In der Verteidigung nimmt der oft von Verletzungen geplagte Moritz Mock ein Timeout vom Nationalteam, um sich auf seine Aufgaben bei GC zu fokussieren. Der bekannteste Name in der GC-Verteidigung ist ansonsten Kay Bier - ein langjähriger Leader, der es verdient hätte, wenn zu seinen bisher drei Länderspielen noch einige dazu kommen würden.
Die Hoppers verpflichteten auch nach der Rücktrittswelle im Frühling keine Ausländer – Hut ab. Noël Seilers Bruder Elia (Jahrgang 2004) dürfte diese Saison der definitive Durchbruch in der höchsten Liga gelingen, Dylan Hasenböhler (2003) kam sogar schon zum Debüt in der A-Nati. Eigentlich sind fast alle Feldspieler im Kader Eigengewächse, ein Top-Shot wie zuletzt die Seiler-Brothers oder Hasenböhler ist am Horizont aktuell noch nicht zu erspähen.
Cyril Haldemann trat vor einem Jahr das schwere Erbe von Pascal Meier an, hat sich aber als Stammgoalie in der Hardau etabliert - in Erinnerung blieb er allerdings auch als Pechvogel im Cupfinal, wo er sich im ersten Drittel verletzte. Lange Zeit Stammgast in der U23, hat er sich bisher nicht in die Gunst von Johan Schönbeck spielen können. Hinter ihm übernimmt Henrik Wagenheim die Nummer 2 von Michael Haenle, der zu Limmattal ging.
Spiele vom Wochenende
Freitag, 8. September (Cup 1/16-Final)
Red Lions Frauenfeld - Grasshopper Club Zürich
20:00 Uhr, Sportzentrum Auenfeld, Frauenfeld
Sonntag, 10. September (UPL Männer, 1. Runde)
Grasshopper Club Zürich - Floorball Thurgau
19:00 Uhr, Sporthalle Hardau, Zürich
Zug United
Stars und Schlüsselspieler
Was für ein Transfersommer - gleich drei neue Nationalspieler wurden aus dem Hohen Norden «importiert». Neben Robin Nilsberth (bisher) werden Sami Johansson, Miko Kailiala und Albin Sjögren die Liga bereichern. Johansson bildete bei Classic und im Nationalteam mit Emeli Salin und Nico Salo eine der besten Sturmlinien der Welt, Sjögren kommt als Meister, Topskorer und MVP aus der SSL. Zu den Schweizer Aushängeschildern gehören Captain Tim Mock, der den Lockrufen aus der Hardau widerstand und kürzlich sein Debüt in der A-Nati gab und Severin Nigg, der als 22-Jähriger bereits in seine vierte Saison als unbestrittener Stammspieler steigt.
Zug gewann 2022 und 2023 den Schweizer Meistertitel der U21. Linus Arnold könnte noch zwei Jahre bei den Junioren spielen, kam in der UPL aber schon auf fast einen Punkt pro Spiel. Severin Niggs jüngerer Bruder Julian dürfte der nächste sein, dem der definitive Durchbruch gelingt. Insgesamt wurde im Sommer ein halbes Dutzend Junioren integriert – und am Czech Open sorgte bereits ein Supertalent für ein Ausrufezeichen: Linus Hedlund (Jahrgang 2008!) gehörte im Zuger U23-Team zu den besten Skorern der Kategorie «Pro», obwohl er bisher in der Meisterschaft nie höher als U16 spielte.
Erstmals seit langer Zeit steht in Zug kein ausländischer Torhüter mehr unter Vertrag. Für den Obwaldner Nils Schälin sind die «Lehrjahre» vorbei, er wird als klare Nummer 1 in die Meisterschaft starten. Letzte Saison wurde er durch eine Verletzung gebremst, in dieser Zeit sprang Jari Portmann ein und komplettierte das Duo mit dem Schweden Leo Hagström. Ein junges, einheimisches und ambitioniertes Torhütergespann.
Spiele vom Wochenende
Samstag, 9. September (Cup 1/16-Final)
Bassersdorf Nürensdorf - Zug United
17:30 Uhr, Turnhalle Hatzenbühl, Nürensdorf
Sonntag, 10. September (UPL Männer, 1. Runde)
Zug United - Unihockey Tigers Langnau
16:00 Uhr, Stadthalle Herti, Zug