09.
2003
Klarer Sieg für die Schweiz
Sicher, Tschechien klingt im Unihockey nicht ganz
so sexy wie Schweden oder Finnland. Aber nach den beiden grossen skandinavischen
Nationen sind die Osteuropäer der drittattraktivste Gegner, den man sich
überhaupt denken kann. Zudem steht die WM im eigenen Land bevor, jedes
Länderspiel ist wichtig. Bedauerlich, dass dies ein Grossteil der Schweizer
Unihockeyfans anders sah und dem ersten Spiel fern blieb, die St.Galler
Kreuzbleiche-Halle mehr schlecht als recht gefüllt war. Es bleibt zu hoffen,
dass im zweiten Spiel vom Sonntag wenigstens eine vierstellige Besucherzahl den
Weg in die Halle findet.
Das Material wurde aufs äusserste strapaziert!
Die 600 Zuschauer, die gekommen waren, mussten
ihr Erscheinen nicht bereuen. Die Schweiz dominierte das erste Drittel klar und
setzten die Gäste massiv unter Druck, während Wolf kaum geprüft wurde. Den
Tschechen schien alles etwas zu schnell zu gehen, das 3:0 nach dem ersten
Abschnitt entsprach durchaus den gezeigten Leistungen. Matthias Hofbauer
bestätigte seine in Schweden gemachten Fortschritte, schoss zwei Tore und
machte Lust auf mehr in der bald beginnenden Meisterschaft. Die Tschechen fanden
zumindest resultmässig zurück ins Spiel, als sie nach einem eleganten Konter
und einem glückhaften Treffer (Eigentor Helbling) auf 3:2 verkürzen konnten.
Doch nicht für lange, Christoph Hofbauer und Aeschlimann sorgten mit ihren
beiden Treffern für die Entscheidung. Der Höhepunkt im letzten Drittel war die
Einwechslung des Lokalmatadoren Armin Brunner, der in der 55. Minute zu seinem
Länderspiel-Debüt kam und vom heimischen Publikum warm empfangen wurde.
Die Tipps von Sascha Brendler führen noch nicht zum Erfolg.
Wie immer in Spielen gegen die Tschechen besassen die Schweizer Vorteile, wenn sie den Ball schnell in den eigenen Reihen zirkulieren liessen. Das klappte über weite Strecken sehr gut. Nur manchmal liess man sich auf unnötige Zweikämpfe oder Klein-Klein-Spielchen ein, welche gegen die Tschechen gefährlich werden können. Wenn man sich das erknorzte Unentschieden vor der WM in Helsinki, damals im Rahmen des Vierländerturniers in Uster, in Erinnerung ruft, ist die Schweiz sicher mehr als einen Schritt weiter gekommen. Auch wenn ebenfalls sicher ist, dass die Tschechen an der WM ganz anders auftreten dürften.
Schweiz - Tschechien 6:3 (3:0, 2:2, 1:1)
Kreuzbleiche St.Gallen - 600 Zuschauer
SR: Nylen/Hellberg (SWE)
Tore: 2. M.Hofbauer 1:0; 14. Bill (Bigler) 2:0; 18. M.Hofbauer (Bill, Engel; Ausschluss Folta) 3:0; 23. Ostransky (Kozuznik) 3:1; 27. Rohel (Eigentor Helbling) 3:2; 28. Chr.Hofbauer (Capatt) 4:2; 38. Aeschlimann (Keller) 5:2; 53. Engel (Stegmann) 6:2; 59. Rohel (Folta) 6:3.
Strafen: je 1x2 Minuten
Best Players: Matthias Hofbauer, Mihal Rohel
Schweiz: Wolf; Schärli, Stegmann; Helbling, T.Weber; Bichsel, Ott; Aeschlimann, Engel, Keller; Bigler, Bill, Cadisch; Chr.Hofbauer, M.Hofbauer, Capatt; Brunner.
Tschechien: Kafka; Hanzlik, Hrcek; Jakubek, Kotlas; Dvorak, Zatloukal; Kozusnik, Cepek, Ostransky; Zalesny, Folta, Rohel; Schneider, Sikora, Trnavsky; Freund, Jedlicka.