11.
2003
Knappe Niederlage nach guter Leistung
Die Schweizer starteten stark – die ersten 10 Minuten gehörten ganz ihnen. Die Gäste sollten nach der Partie einen verspäteten Flug und ein dadurch ausgefallenes Training als „Ausrede“ geltend machen. Die fast 1700 Zuschauer in der Grünfeldhalle zu Jona kümmerte das allerdings wenig. Nach einem herrlichen Treffer durch Christoph Hofbauer und einem Kaltenbrunner-Hammer im Powerplay führten die Eidgenossen gegen die skandinavische Übertruppe früh mit 2:0. Die Tatsache, dass eine Zweitore-Führung gegen Schweden noch nie da gewesen war, zeigt die Kräfteverhältnissen zwischen den beiden Nationen auf.
Der endgültige Beweis
Engel können fliegen ...
Kaltenbrunners schwarze 10 Minuten
Man kann nicht einmal sagen, dass die Schweden nach diesem Rückstand richtig aufgedreht hätten. In den Reihen der Schweizer begannen sich aber die Fehler einzuschleichen, die man zuvor glänzend vermieden hatte. Vor allem Marcel Kaltenbrunner, sonst die Souveränität in Person, tat sich dabei hervor. Ein erstes Missgeschick konnte der starke Daniel Streit noch ausbügeln. Dann aber wehrte der Bündner mit hohem Stock im Slot einen Ball ab – und den fälligen Penalty versenkte Peder Boden souverän zum Anschlusstreffer. Und 8 Sekunden vor Drittelsende stoppte „Kalti“ den anbrausenden Niklas Jihde mit ein Foul. Vier Sekunden Überzahl reichte Schweden, um durch Johan Andersson den Ausgleich zu erzielen.
Knick nach dem Ausgleich, starker Endspurt
![]() Zeigte eine sehr starke Partie, einzig der krönenden Torerfolg fehlte Michael Zürcher |
Chance verpasst
Die Schweiz hat eine grosse Chance verpasst, die Schweden erstmals überhaupt zu schlagen. Natürlich, es ist ja „nur“ der Founders-Cup und noch nicht die WM – aber in Jona hätte Länderspiel-Historie geschrieben werden können. Die Schweden dürften sich im Hinblick auf die Weltmeisterschaft noch stark steigern – auch wenn ihr Coach, Peter Kokocha, seit Jahren nicht müde wird zu betonen, wie viel mehr Vorbereitungszeit und Gewicht die Nationalmannschaft in der Schweiz doch habe. Für den Moment bleibt die alte Weisheit bestehen – nur wenn die Schweden einen schwachen Tag haben und die Schweizer über sich hinauswachsen sowie keine Fehler machen, ist der Weltmeister schlagbar. Die Schweizer waren nach dem 6:6 im Frühjahr ein weiteres mal nahe dran. Ein bis zwei Fehler zuviel haben den ersten Sieg gekostet.
Schweiz - Schweden 4:6 (2:2, 0:3, 2:1)
Grünfeld, Jona – 1680 Zuschauer
SR: Cerny / Janousek (CZE)
Tore: 3. Ch. Hofbauer (Keller) 1:0; 9. Kaltenbrunner (Bill/Ausschluss Dahlgren) 2:0; 15. Boden (Penalty) 2:1; 20. (19:54) Andersson (Davidsson/Ausschluss Kaltenbrunner) 2:2; 28. Gustavsson (Bloomberg) 2:3; 32. Svensson (Andersson) 2:4; 35. Andersson (Svensson) 2:5; 45. Ch. Hofbauer (Eichmann) 3:5; 51. M. Hofbauer (Keller) 4:5.; 59. Jihde (Boden) 4:6
Strafen: 2x2' Schweiz; 2x2' Schweden
Schweiz: Streit; Helbling, Th. Weber; Bichsel, Kaltenbrunner; Dysli, Eichmann; Balmer, Zürcher, Capatt; Bill, Weingart, Engel; M. Hofbauer, Ch. Hofbauer; Keller
Schweden: Agren; Davidsson, Axelsson; Olofsson, Lorendahl; Kameren, Linder; Gustavsson, Jihde, Blomberg; Svensson, Andersson, Djurling; Nilsson, Dahlgren, Hällback; Boden
Bemerkungen: Schweiz ohne Bigler (verletzte sich im Aufwärmtraining am Auge); 25. Pfostenschuss Jihde; ab 58:14 Schweiz ohne Torhüter; 59:40 Time out Schweiz
Best Players: Ch. Hofbauer / Andersson.