01.
2002
Kurzinterview: Daniel Sabathy tritt Ende Saison zurück!
Wir haben den Platz unter den besten 6 sicher nicht im letzten Spiel gegen Torpedo vergeben, sondern in der schwachen Phase mit sechs Niederlagen in Serie zuvor. Vor allem die Punktverluste gegen die Lakers schmerzen natürlich im Nachhinein gesehen doppelt.
Die Schützenhilfe von Malans
wäre da gewesen, mit einem Sieg gegen Torpedo hätte es trotzdem
noch klappen können.
Richtig. Wir haben wohl einfach zu viele
Spieler im Team, die dieser Situation nicht gewachsen waren. Das hat sich
schon durch die ganze Saison hindurch gezeigt. Kaum einer meiner Spieler
hat in seiner Karriere schon einmal eine solche Drucksituation erlebt.
Zu wenige können einmal eine „Welle“, einen Lauf des Gegners, stoppen.
Ein Tom Weber alleine kann das auch nicht.
Aber man hat ja 5:2 geführt,
zur Spielhälfte war man nur ein einziges Tor (Malans führte zu
diesem Zeitpunkt 7:6, bald darauf 8:6) vom Ziel entfernt... Gibt das denn
nicht das nötige Selbstvertrauen, um die mangelnde Routine zu kompensieren?
Wir haben Angst vor dem eigenen Mut bekommen.
Wenn man zu fest nach vorne schaut, sich vorstellt, dass man es nun doch
noch schaffen könnte, verliert man die Konzentration für den
Moment. Ein seltsames Phänomen. Ich glaube, wir sind angesichts unseres
Dreitore-Vorsprungs richtig erschrocken. Die Fehler, die wir dann gemacht
haben, kann ich nur mit der Angst vor dem Siegen erklären.
Schauen wir etwas voraus, auf die
Abstiegsrunde. Da sollte Rychenberg ja nichts mehr passieren, oder?
Es gibt 18 Punkte zu verteilen, und ein
paar davon werden wir noch benötigen. Wir möchten den Ligaerhalt
jedenfalls möglichst rasch sicherstellen. Zum Glück stehen wir
im Cupfinal – nicht nur, weil das ein toller Event sein wird, mit dem wir
unsere Saison retten können, sondern auch, weil uns das helfen wird,
konzentriert zu bleiben. Im Moment ist eine grosse Enttäuschung da,
aber die Aussicht auf den Cupfinal wird uns helfen, nicht in ein Loch zu
fallen.
Wie sieht Deine persönliche
Zukunft beim HC Rychenberg aus?
Ich werde nächstes Jahr aus beruflichen
Gründen nicht mehr Trainer beim HCR sein. Dieser Entscheid ist aber
schon vor dem Spiel gegen Torpedo und unabhängig vom Ausgang der Meisterschaft
gefallen, eigentlich schon wenige Wochen nach meinem Amtsantritt. Die zeitliche
Belastung ist schlichtweg zu gross.
TK-Chef Kindhauser Wir wissen schon seit einer Weile, dass Sabathy aufhören wird. Der Verbleib von Assistenztrainer Vollenweider ist aufgrund seiner angespannten beruflichen Situation auch noch unklar. Möglich, dass wir mit einer komplett neuen Führungscrew in die nächste Saison steigen werden. Es wurden bereits Gespräche mit möglichen Nachfolgern geführt, für konkrete Ergebnisse ist es aber noch zu früh. |