10.
2008
Kurzinterviews mit Moser und Sindelova
Magda Sindelova, du hast einen Cut über dem Auge - war es ein hartes Spiel?
Der Riss ist am genau gleichen Ort, wie ich schon in den letzten Playoffs einen eingefangen habe. Das passiert eben. Auch Jihlkova (Kinn) und Novotna (Nase) haben ziemlich üble Blessuren kassiert. Aber wir wussten ja, dass Dietlikon nicht nur schnell sondern auch hart spielt.
Nach einem für euch guten Startdrittel zog Dietlikon davon. Warum das?
Im Mitteldrittel hat uns Dietlikon mit drei schnellen Toren wirklich etwas überfahren. Uns fehlt eben die Routine auf diesem Niveau, da kann so etwas schon einmal geschehen. In der Meisterschaft haben kaum die Gelegenheit, solche Situationen zu simulieren.
Es fällt aber auf, dass Dekanka versucht, auch auf internationalem Niveau nicht einfach nur zu kontern, sondern mehr das Spiel zu machen.
Das hängt wohl mit zwei Faktoren zusammen. Erstens können wir in der heimischen Meisterschaft nicht kontern. Wir haben schon versucht, den Gegnern das Spiel zu überlassen und so Konter zu üben - aber die brauchen dann jeweils 30 Sekunden, bis sie sich mal in unsere Hälfte trauen... Und zum anderen sind wir nach der Bronzemedaille im Januar sicher selbstbewusster geworden.
Mit welchen Gefühlen siehst du dem Halbfinal entgegen?
Wir haben IKSU gegen Balrog gesehen. Das war schon nicht schlecht, was die Schwedinnen da gezeigt haben... Umgekehrt haben sie uns bei unserem schwachen Startspiel beobachtet. Ich hoffe daher, dass sie uns immer noch ein wenig unterschätzen. Egal, wer unser Gegner sein wird: Ich bin überzeugt, dass wir uns für den Final qualifizieren können.
Marco Moser, warum hast du gegen Dekanka mit zwei Linien durchspielen lassen anstatt die Kräfte für den Halbfinal etwas zu schonen?
Wir haben schon eine Weile nicht mehr mit zwei Linien agiert, ich wollte die Spielerinnen wieder an diesen Rhythmus gewöhnen. Im letzten Gruppenspiel werden aber voraussichtlich alle Spielerinnen zum Einsatz gelangen.
Bist du mit der Leistung des Teams gegen Dekanka zufrieden?
Im ersten Drittel waren wir noch etwas zu ungeduldig. Der zweite Abschnitt war aber sensationell, da spielten wir phasenweise Powerplay bei fünf gegen fünf. Am Schluss ging es dann nur noch um die Kontrolle. Das haben wir gut gelöst.
Wie schätzt du die andere Gruppe ein?
Balrog war stark - wie erwartet. Von IKSU bin ich ein wenig enttäuscht, nach den Leistungen in den letzten Jahren hatte ich etwas andere Vorstellungen von diesem Team. Aber vielleicht kommt das ja auch noch. Und wir dürfen uns im Halbfinal, egal gegen wen wir spielen werden, ohnehin keine Fehler leisten. Skandinavische Teams können sich an solchen Fehlern sofort aufbauen. Das gilt es zu verhindern.