09.
2010
"Mein Deutsch ist etwas eingerostet"
Der UHC Uster verpflichtete kurz vor Ablauf der Transferfrist den Schweden Andreas Fröberg. Weil er erst per Anfang Oktober in die Schweiz fliegt, stand er den Zürchern bisher noch nicht zur Verfügung. Der 30-jährige Allrounder spielte mit Ausnahme eines dreijährigen Abstechers in tiefere Ligen seit 1999 bei AIK. Dort erlebte er unter anderem den Aufstieg in die höchste Liga (2000) und gewann je einmal die schwedische Meisterschaft (2009) sowie den Europacup (2008). In Uster trifft er mit Trainer Tomas „Tian" Eriksson, der vor Jahresfrist ebenfalls von AIK zu Uster wechselte und seinem jüngeren Bruder Hakan, der von Balrog ebenfalls neu zu Uster stiess, auf zwei alte Bekannte.
Andreas, wie kam es zu deinem Transfer zum UHC Uster?
Nach der letzten Saison wusste ich nicht, wo ich spielen wollte und dachte eigentlich ans aufhören. Bereits vor dem Sommer erhielt ich eine erste Anfrage von Uster, sah darin aber nicht mehr als einfach eine Alternative. Mit dem Nachdenken in den Sommerferien kam ich auf den Geschmack und stieg mein Interesse wesentlich, in die Schweiz zu gehen und bei Uster zu spielen. Nichts Wesentliches hielt mich zurück und so wurden die Pläne immer konkreter. Mit so vielen Veränderungen stehe ich vor einem neuen Abschnitt in meinem Leben.
Welches sind deine Beweggründe, die zu dieser Entscheidung führten?
Völlig neue Erfahrungen im Unihockey. Bei AIK ging es immer darum, Titel zu gewinnen, wir hatten fast immer eine Topmannschaft. Dies sieht bei Uster wohl etwas anders aus und so freue ich mich auf andere sportliche Zielsetzungen. Zudem lockte es mich, mit meinem Bruder zusammenzuspielen. Insgesamt bestand der grösste Reiz im Abenteuer, sowohl sportlich wie auch persönlich Neues zu erleben.
Du reist erst Anfang Oktober, also ungewöhnlich spät, in die Schweiz. Weshalb nicht schon früher?
Die ganze Sache hat sich erst spät konkretisiert und so konnte ich meine Arbeitsstelle nicht früher unterbrechen als per Anfang Oktober. Klar ist es nicht optimal, erst so spät zur Mannschaft zu stossen, aber es war unter diesen Umständen die einzige Alternative.
Was weisst du über den UHC Uster?
Nicht viel mehr als mir meine ehemaligen Teamkollegen mit Schweizer Vergangenheit erzählt haben. Es handelt sich um einen gut funktionierenden Verein mit einem familiären Umfeld. Die Mannschaft weist viele junge, ambitionierte Spieler auf und hat in den letzten Jahren zwischen den beiden höchsten Ligen gependelt. Das Hauptziel wird also sein, die Klasse zu halten und falls möglich die Playoffs zu erreichen. Viel mehr als diese Informationen, die ich von Tian und Hakan habe, weiss ich jedoch noch nicht.
Inwiefern wirst du der Mannschaft etwas bringen und welche Rolle gedenkst du einzunehmen?
Das ist schwierig zu sagen zum jetzigen Zeitpunkt, zuerst muss ich die Mannschaft kennenlernen. Ausserdem kommt es darauf an, auf welcher Position ich eingesetzt werde. Voraussichtlich wird dies Verteidiger sein. Das habe ich zwar auch schon gespielt, ist jedoch nicht meine angestammte Position, deshalb wird es spannend, mich da zu entwickeln. Auf jeden Fall erhoffe ich mir im Vergleich zu AIK mehr Spielzeit, und werde wohl auch mehr Verantwortung tragen und das Spiel meiner Mannschaft beeinflussen können. Darauf freue ich mich.
Wie steht es um deine Deutschkenntnisse?
Die sind leider nicht so gut und etwas eingerostet. Ich habe zwar im Gymnasium während sechs Jahren Deutsch gelernt, das ist jedoch über zehn Jahre her. Ich brauche also eine Auffrischung, habe jetzt aber im Unterschied zur Schule auch einen Grund, es besser zu lernen und zu verstehen. Nun erhalte ich die Chance, eine Fremdsprache besser zu lernen, was ja nicht möglich ist, wenn man vielleicht zwei Wochen irgendwo in den Ferien ist.