01.
2009
Mit einem Rumpfteam verloren
Den UHC Uster plagen akute Verteidigungssorgen. Oder treffender: Verteidigersorgen. Gerade Mal zwei Defensivleute standen für das Spiel gegen Rychenberg zur Verfügung - Patrick Krienbühl und Raphael Bohli. Uster-Trainer Oliver Bachofen musste auf Nachwuchs-Kräfte vertrauen. Der junge Andreas Honold, dem dieses Vertrauen zukam, war bei seinem NLA-Debüt nicht zu beneiden. So musste er Weltklassespieler wie Radim Cepek die Stirn bieten. Nur wenige Stunden zuvor hatte Honold noch für die U-21 gespielt. Prompt luchste ihm der tschechische Nationalspieler nach acht Minuten den Ball ab und bezwang auch Goalie Bisso. Es war schon das 0:3, davor hatte Cepek sowie Joel Friolet schon früh in dieser Partie die Kraftverhältnisse geklärt. Nach 20 Minuten durfte Honold seinen Platz in der Verteidigung dem gelernten Stürmer Troxler überlassen.
Neben den Langzeitverletzten fehlten auch Hänggi und Maag verletzt, Jaggi und Vizzini mussten krankheitshalber passen. Deshalb setzte Bachofen jeden Spieler ein, der auch nur halbwegs laufen und gleichzeitig den Stock halten konnte. Louhelainen spielte im Powerplay, Hänggi musste trotz einer Verletzung an der Rippe im letzten Drittel aushelfen. Dazu gab neben Honold auch David Kyburz sein NLA-Debüt.
Die Frage, wer dieses Kantonalderby für sich entscheiden würde, war demnach schon früh geklärt. Cepek traf noch vor der ersten Pause zum dritten Mal. Rychenberg dominierte das Spiel nach Belieben, Uster war defensiv fehleranfällig und hoffte auf einen Lucky-Punch. Die beste Chance vergab der explosive Berweger nach 18 Minuten.
Bachofen: „In der Garderobe geblieben"
Das Mitteldrittel war zwar das aus Ustermer Sicht beste, doch mehr als ein Treffer von Klotz nach einem Gegenstoss schaute nicht heraus. Dafür sorgte auch der Ustermer Edi-Marc Schütz im Tor von Rychenberg, der einige gute Tormöglichkeiten seines ex-Teams zunichte machte. Nach zwei Abschnitten führte Rychenberg immer noch ungefährdet 6:1, weil auch Manuel Mucha und Vojtech Skalik etwas für ihr Punktekonto machten. Weiter ging das Debakel im letzten Abschnitt, wo Uster kaum mehr Offensivaktionen unternahm und Rychenberg einem sicheren Sieg entgegensteuerte. Wolfer und Friolet waren die letzten Torschützen für die Winterthurer zum 1:8-Endstand.
Uster-Coach Oliver Bachofen ärgerte sich im Anschluss an die Partie über den verschlafenen ersten Abschnitt. „Wir sind im ersten Drittel in der Garderobe geblieben." Zu den vielen Verletzungen sagte er nur: „Die Erfahrung zeigt: wenn es schlecht läuft, ist man auch schneller verletzt." Er betonte aber, dass er keinem Spieler einen Vorwurf machen wolle. Sein Ärger über die Verletzungs- und Krankheitshexe sind berechtigt: Kurz nach dem Spiel setzte er sich mit Assistenztrainer Patrick Müller zusammen. Das Gesprächsthema: Genug Spieler für das Auswärtsspiel in Köniz vom Sonntag finden.
UHC Uster - Rychenberg Winterthur 1:8 (0:4, 1:2, 0:2)
Buchholz. - 351 Zuschauer. - SR: Bösch/Schwarz.
Tore: 4. Cepek (Skalik) 0:1. 7. Friolet 0:2. 8. Cepek 0:3. 18. Cepek (Skalik) 0:4. 28. M. Mucha (Cepek) 0:5. 31. Klotz (Bohli) 1:5. 39. Skalik (Weber/Ausschluss Züger) 1:6. 45. Wolfer (Friolet) 1:7. 57. M. Mucha (Weber) 1:8.
Strafen: Uster 3-mal-2 Minuten, Rychenberg 4-mal 2 Minuten.
Uster: Bisso; Bohli, Honold; Krienbühl, Binkert; Hürlimann, Troxler, Züger; Berweger, Silvola, Klotz; Louhelainen, Kyburz, Hänggi.
Rychenberg: Schütz; Weber, Moschen; Gysin, Heller; D. Mucha, Cepek, Skalik; Wolfer, Friolet, Schadegg; M. Mucha, Huber, Pass.
Bemerkungen: 19. Pfostenschuss Schadegg. 60. Pfostenschuss Hürlimann. 21. Tor Uster aberkannt. Uster ohne Aellig, Tilhe, Widler und Maag (alle verletzt), Künzli, Jaggi, Vizzini, Schlüssel (alle krank).