10.
2006
Männer NLA: Als das Spiel aus den Bahnen geriet
Ausgerechnet Hannu Korhonen wurde mit seinem 5:4-Siegtor nach 3 Minuten und 11 Sekunden der Verlängerung doch noch Matchwinner für den UHC Uster. Der routinierte Finne hatte Minuten zuvor, noch in der regulären Spielzeit, das goldene Tor auf dem Stock, als er mit einem Penalty an Gäste-Hüter Burri scheiterte. Doch eigentlich war – noch einige Minuten früher – David Kaufmann schon als vermeintlicher Siegbringer gefeiert worden. Der junge Stürmer hatte sich, mit der Wut im Bauch, übers ganze Feld getankt und schloss erfolgreich zur Ustermer 4:3-Führung ab. Doch die Basler konnten diesen Vorsprung wett machen und bestraften die für einen Moment unkonzentrierten Ustermer noch vor Ablauf der 60 Minuten mit dem Ausgleich.
Die Hektik kam ganz zum Schluss
Doch was war zuvor geschehen? Usters Topskorer Keni Rautio hatte seine Farben mit zwei Toren im Startdrittel mit 2:0 in Front gebracht. Diese Zweitoreführung war zwar von den Spielanteilen her nicht unverdient, aber trotzdem etwas glücklich. Insbesondere die erste Basler Linie mit den Schweden Berglund und Johansson produzierte mehrfach Torgefahr, doch Fabio Bisso im Tor der Gastgeber liess sich mit teils mirakulösen Paraden vorerst nicht bezwingen. Danach lehnten sich die Ustermer in der Offensive zunehmends zurück und überliessen den Gästen das Spieldiktat. Ein fataler Fehler: Renggli’s inzwischen überfälliger Anschlusstreffer brachte bei den Gästen den Glauben und die Emotionen zurück ins Spiel. Bis weit ins letzte Drittel konnten die Oberländer mit einem ruhigen Spiel den knappen Vorsprung aber halten, hätten diesen in einigen Situationen auch ausbauen können. Erst Gadient’s abgelenkter Schuss fand nach 52 Minuten seinen Weg ins Tor der Gäste, doch die Basler vermochten in Überzahl nur wenig später die Verhältnisse wieder zurecht zu rücken. Ärgerlich für die Ustermer, dass sie diesen Vorsprung dann nicht halten konnten, vor allem darum, weil sie daraufhin in Überzahl agieren konnten. Johansson zog alleine davon und traf aus einem von Auge unmöglichen Winkel ins linke obere Eck zum 3:3-Ausgleich. Aber nur wenig später kam ja Kaufmann’s Sololauf zum 4:3, und was dann geschah, wissen wir bereits.
Nun kommen die schweren Brocken
Hat der UHC Uster jetzt einen Punkt verloren oder zwei gewonnen? Enttäuschung auf Seiten der Oberländer ob eines Punktverlustes gegen das Schlusslicht Basel wäre wohl vermessen, denn die Tabellensituation täuscht: Basel Magic – in Uster mit dem ersten Punktgewinn der Saison – erwischte zum Saisonstart mit Malans, Wiler-Ersigen und Chur gleich drei der meistgenannten Titelaspiranten. Der UHC Uster hingegen hat von den Spielen gegen die Top-Teams der Liga lediglich die Partie gegen die Tigers aus Langnau hinter sich. In den restlichen fünf Spielen der Hinrunde scheint nur ein Punktgewinn im Heimspiel gegen Floorball Köniz im Bereich des Möglichen, alle anderen zählbaren Resultate würden einer Sensation nahe kommen.