Lok Reinachs Punktekonto isteröffnet. Die Aargauer bewiesen dabei gleich doppelt Moral: Einerseits rehabilitierten sie sich teilweise für die zwei Kanterniederlagen der ersten Doppelrunde. Und dazu zeigten sie im Spiel selber nach den Ausgleichstreffern der Gäste eine Reaktion und legten jeweils nach.
Auch wenn noch vieles nicht so klappte, wie es sich
Mannschaft und Anhang erhofft hatten. Auch wenn ein Heimremis gegen einen Gegner
in Reichweite spärlich zu sein scheint. Auch wenn zwei Zweitore-Führungen nicht
zum Sieg gereichten: Nach dem 5:5-Unentschieden nach Verlängerung gegen Uster
wähnt man NLA-Aufsteiger Lok Reinach auf dem Weg der Besserung. Dennoch: Es war
unverkennbar, dass noch einiges zu tun ist, bis die Equipe auch gegen höher
dotierte Vereine resistenter aufzutreten vermag. Denn in der Anfangsphase der
Partie zeigten sich wiederum eklatante Schwächen in der Reinacher Verteidigung,
gleich mehrfach konnten die Ustemer gefährliche Querpässe vor das Lok-Tor
spielen. Mehr als einmal musste der überaus starke Keeper Patrick Wiederkehr
mirakulös retten.
Luokkanens zwei Treffer
In der 8.Minute war es dann, etwas entgegen der bisherigen
Chancenverteilung, endlich soweit: Lok Reinachs erster Führungstreffer der noch
jungen Saison erzielte Petteri Luokkanen. Er stand goldrichtig vor dem Tor und
musste den präzisen Pass von Magnusson nur noch umleiten zum 1:0. Der finnische
Doppeltorschütze war im Reinacher Angriff Dreh- und Angelpunkt an diesem Abend.
Nur eine Minute später liess die Reinacher Defensive ihren Torhüter wieder im
Stich, diesmal mit Folgen: Keiner war da, um Goalie Wiederkehrs Abpraller
wegzuspedieren, sodass Kaufmann den Ausgleich markieren konnte. Nach dem Muster
der vergangenen Saison dann das 2:1 vor der ersten Drittelspause: Uster machte
mit seinem jungen Team – alle Spieler mit Jahrgänge 1980 und jünger - mächtig
Druck, Hedlund enteilte und passte zu Pappi, der zum erneuten Führungstreffer
traf. Wer nun dachte, Lok würde zu Beginn des zweiten Drittels befreiter
aufspielen, sah sich getäuscht, denn die Gäste rissen das Diktat zunächst an
sich, was in der 26.Minute in einem Pfostenschuss gipfelte. Erst ein
Ueberzahlspiel ermöglichte sieben Minuten später dem Heimteam das 3:1 durch
Rossier. Nun wagte Reinach mehr, kassierte zwar nach einer Unachtsamkeit das 3:2
durch Bohli, legte aber durch Luokkanen wieder nach. Doch auch dieser
Zweitorevorsprung wurde wieder egalisiert, und als der sonst neben seinen
Skorerpunkten mit einigen Fehlzuspielen aufgefallene Magnusson mittels einem
flachen Distanzschuss sechs Minuten vor Schluss noch einmal die Reinacher in
Führung schoss, war auch das nicht genug, denn David Kaufmann verwertete ein
Zuspiel Rautios zum erneuten Ausgleich. Das 5:5 hielt schlussendlich auch durch
die Verlängerung an.
Uster mit mehr Chancen
Lok bewies somit gleich doppelt Moral: Man holte man nach den deutlichen
Niederlagen in der Start-Doppelrunde den ersten Zähler und konnte zudem im Spiel
selber reagieren, legte nach den Ausgleichstreffern wieder nach. Mit dem
Unentschieden aber muss man angesichts der Leistung über die gesamten 65 Minuten
schlussendlich zufrieden sein. Auch wenn man mit dem Ziel Ligaerhalt – notabene
ohne Bestreiten der Playouts - gegen einen solchen Gegner zu Hause ganz einfach
gewinnen sollte. Doch Uster kam zu mehr Chancen und war, wenn auch nicht während
des ganzen Spiels, ballsicherer als der Platzklub auftrat. Eine wenn auch nur
teilweise Erklärung für das lückenhafte Zusammenspiel Reinachs dürfte sein, dass
diverse Stammspieler nur zu Teileinsätzen kamen. Sie hatten aus diversen Gründen
letzte Woche Trainingsrückstände zu verzeichnen.
Lok Reinach – UHC Uster 5:5 n.V. ( 2:1,
2:1, 1:3, 0:0)
Pfrundmatt, Reinach - 300 Zuschauer
SR: Güpfert / Servodio
Tore: 8. Luokkanen 1:0, 9. D. Kaufmann (Schmid), 18. Pappi (Hedlund) 2:1,
33.Rossier (Luokkanen, Ausschluss Korhonen) 3:1, 37.Koli 3:2, 38. Luokkanen (Magnusson,
Ausschluss Sigg) 4:2, 43. Aellig (Bohli) 4:3, 48.Kaufmann (Sigg) 4:4,
55.Magnusson (Rossier) 5:4,
57.D. Kaufmann (Rautio) 5:5
Strafen: Reinach 3x2', Uster 3x2'
Reinach: Wiederkehr; Binder, Kölliker, De Icco, Schnidrig, Magnusson;
Hedlund, Luokkanen, Pappi, Christen, Rossier, Gaido, Wyder, Dätwyler, Geiger,
Marbacher
Uster: Bieri; Schmid, Künzler, Widler, Bohli, Krienbühl; Rautio, Graf,
Korhonen, T. Hürlimann, D. Hürlimann, Kaufmann, Kohli, Aellig, Gahlert, Sigg
Bemerkungen: Reinach ohne Hafner (rekonvaleszent) und Jansen (Ausland),
46.Time-out Reinach