04.
2006
Männer NLA: Unerwartete Rückkehr
Verzweifelt versuchte Churs Sportchef Hanspeter Putzi nach Spielschluss der Speakerin zurufen, Lulzim Kamaj als besten Spieler auszuzeichnen. Marcel Kaltenbrunner stand auf ihrem Zettel, der hatte zwar ein ganz erstaunliches Comeback gegeben, doch Kamaj war der Torschütze des entscheidenden Treffers. Sein Weitschuss in der zweiten Minute der Verlängerung bedeutete die Entscheidung in einer der besten Partien in der Churer Gewerbschule seit langem. Prickelnd, emotionsgeladen und vor allem extrem spannend – beste Werbung für den Unihockeysport. Dass es soweit kam, lag primär an Chur Unihockey. Knapp 24 Stunden vorher enttäuschten sie in Maienfeld auf der ganzen Linie und verloren diskussionslos mit 3:9. „Wir müssen uns gewaltig steigern, sonst haben wir in den Playoffs nichts verloren“ erkannte Churs Andreas Cadisch nach der samstäglichen Niederlage. Die Steigerung kam zum richtigen Zeitpunkt.
Schnelle Churer Führung
„Wir brauchen wohl einen Tritt in den Allerwertesten“ erzählte Torhüter
Aldo Peng nach dem turbulenten zweiten Spiel. Er war einer der
Hauptverantwortlichen der Churer Rückkehr. In der ersten Partie wurde er beim
Stand von 0:5 in der 26. Minute eingewechselt und – quasi als Trostpreis – zum
besten Spieler gewählt. Die Motivationsspritze wirkte: Mit tollen Paraden war er
seiner Mannschaft ein starker Rückhalt. „Das Feuer war wieder da“ spürte Peng
bald. Nach zehn Minuten führte der Stadtclub bereits mit 3:0, Alligators Trainer
Stefan Pettersson war früh gezwungen sein Time-out zu nehmen. Martin Olofsson
verkürzte zwar zum 3:1 doch Thomas Engel – nach seiner Verletzung meist
nur in Überzahl eingesetzt – traf kurz danach bei einer Strafe von Matthias
Jecklin zum 4:1.
Kamajs entscheidende Tore
Die Malanser reagierten vehement im Mitteldrittel. Bis zur 32. Minute
glichen sie die Partie wieder aus, vor allem Verteidiger Mathias Larsson zeigte
mit zwei Treffern seine Klasse. Churs Flavio Kaltenbrunner, der eine seiner
besten Partien im Churer Dress zeigte, hatte aber mit dem 5:4 kurz vor der Pause
die nötige Antwort bereit. Der Schlussabschnitt war vor allem von der Spannung
geprägt. Erst kehrten die Herrschäftler bei einem Doppelausschluss die Partie,
ehe Kamaj – wieder in Überzahl – erneut ausglich. In der Schlussphase verliessen
die Malanser Ausländer das Feld fast nicht mehr, doch Peng und seine Vorderleute
brachten trotz Dauerdruck das Unentschieden über die Zeit. Nach 99 Sekunden in
der Verlängerung beendete Kamaj die intensive Partie.
Chur Unihockey – Alligator Malans 7:6 n.V. (4:1, 1:3, 1:2, 1:0)
Gewerbeschule, Chur – 776 Zuschauer
SR: Baumgartner / Kläsi
Tore: 2. Rohner (Binggeli) 1:0, 6. Marcel Kaltenbrunner (Flavio Kaltenbrunner) 2:0, 10. Marcel Kaltenbrunner (Hanzlik) 3:0, 16. Olofsson (Capatt/Ausschluss Flavio Kaltenbrunner) 3:1, 18. Engel (Cadisch/Ausschluss Jecklin) 4:1, 26. Bebi (Jussila) 4:2, 28. Larsson (Mathis) 4:3, 32. Larsson (Jussila/Ausschluss Lüthi) 4:4, 38. Flavio Kaltenbrunner 5:4, 49. (48.53) Olofsson (Capatt/Auschlüsse Binggeli und Cadisch) 5:5, 50. (49.27) Olofsson (Brunner/Ausschluss Cadisch) 5:6, 53. Kamaj (Oilinki/Ausschluss Bischof) 6:6, 61. (60.39) Kamaj (Capaul) 7:6
Strafen: Chur 5x2' + 1x10' (Cadisch), Malans 4x2' + 1x10' (Bebi)
Malans: Tönz; Larsson, Jecklin; Pfiffner, Riederer; Beyeler, Kläger; Brunner, Capatt, Mathis; Jussila, Olofsson, Bebi; Wallimann, Dominioni, Ruof; Bischof
Chur: Peng; Rohner, Kamaj; Marcel Kaltenbrunner, Hanzlik; Oilinki, Capaul, Binggeli; Flavio Kaltenbrunner, Cadisch, Lüthi; Engel, Parli
Bemerkungen: Alligator Malans komplett, Chur Unihockey ohne Weingart, Graf; 10. Time-out Alligator Malans, 32. Time-out Chur Unihockey
Beste Spieler: M. Kaltenbrunner / Larsson