03.
2007
Männer NLA: Winterthur mit besseren Nerven
Wenn der Vereinspräsident beim letzten Heimspiel zum Mikrofon greift, hat dies meist wenig Gutes zu bedeuten. Köniz-Präsident Martin Messerli musste am Sonntag den 437 Zuschauern in der Lerbermatt erklären, dass die Saison für die 1. Mannschaft vorbei ist. Wieder einmal haben die Berner Vorörtler den Einzug in die Playoffs nicht geschafft, wieder einmal ruhen die Hoffnungen auf den U21 Junioren. Diese gaben auch gegen Winterthur mehrheitlich den Ton an. Die Routiniers, wie Captain Daniel Bill und Peter Bigler mussten grippegeschwächt schon im ersten Drittel forfait erklären, resp. sassen angeschlagen nur auf der Bank, Samuel Dunkel fiel verletzt gar ganz aus. Kam hinzu, dass Rychenbergs „Terrier“ Dominik Heller die Kreise von Topskorer David Blomberg entscheidend einengte. Dem Schweden wurde nach zwei Drittel eine zehnminütige Denkpause verordnet – die erste Könizer Linie hiess dann Emanuel Antener (19), Philipp Wanner (20) und Kaspar Schmocker (18).
Rüegsegger stoppt Könizer Höhenflug
Zu diesem Zeitpunkt führten die Zürcher bereits 2:5. Mit 0:3 entschied Winterthur bereits das erste Drittel für sich – die Könizer schienen noch nicht gemerkt zu haben, dass es um die Wurst geht. René Berliats Pausenpredigt weckte aber seine Spieler. Entschlossener traten sie die Zweikämpfe an und suchten vermehrt den Abschluss. Anteners Anschlusstreffer (24.) beflügelte die Berner zudem, und nach Philipp Wanners 2:3 schien das Spiel auch zu kippen. Doch die Winterthurer behielten die Nerven und Cédric Rüegsegger stoppte den Könizer Höhenflug mit zwei Toren – das zweite sechs Sekunden vor Drittelsende.
Erneut Spannung im Schlussdrittel
Antener und Blomberg, die beiden besten Berner Punktesammler, sorgten mit einem Doppelschlag bis zur 54. Minute aber wieder für Spannung in der Lerbermatt. Erneut hatte aber Rychenberg die passende Antwort parat. Nach einem harten Check an Daniel Ahl – der Schwede spielte übrigens im Mitteldrittel als Center im ersten und als Verteidiger im dritten Block - eroberte Jonas Grunder den Ball und legte für Rüegsegger auf (54.). Als Heikki Rantala kurz danach auf die Strafbank geschickt wurde, bot sich den Könizern die Möglichkeit mit sechs gegen vier Feldspielern den Anschlusstreffer zu erzielen – allein, die Stöcke zitterten und Winterthurs Roman Bischof entschied die Partie mit dem 7:4 ins leere Tor endgültig (58.). Der letzte Treffer 22 Sekunden später war nur noch Kosmetik.
“Zuchwil retour ist gebucht“
„Wir haben die Playoffs nicht heute verspielt“, meinte der Könizer Torhüter Samuel Thut, „wir müssten die Punkte viel früher holen.“ Die Winterthurer hingegen durften feiern. „Zuchwil retour ist gebucht“, jubelte Teammanger Marco Rusterholz nach dem Schlusspfiff und ergänzte, „hoffentlich sogar zweimal.“ Das Zürcher Selbstvertrauen ist gross, gegen den souveränen Leader Wiler-Ersigen haben sie nichts zu verlieren. Dass sie die Playoffs erreichen würden, hätte vor der Saison ausserhalb Winterthurs wohl eh niemand gedacht.
Floorball Köniz – Rychenberg Winterthur 4:8 (0:3, 2:2, 2:3)
Lerbermatt. – 437 Zuschauer.
SR: Erhard/Renz.
Tore: 11. (10.20) Gerber 0:1, 12. (11.36) Lüthi (Glauser) 0:2, 18. Rantala (Eichmann) 0:3, 24. Antener (Blomberg) 1:3, 33. Wanner (Albrecht) 2:3, 37. Rüegsegger (Rantala) 2:4, 40. Rüegsegger (Grunder) 2:5, 49. Antener (Ahl/Ausschluss Rüegsegger) 3:5, 51. Blomberg (Antener) 4:5, 54. Rüegsegger (Grunder) 4:6, 58. (57.17) Bischof (ins leere Tor) 4:7, 58. (57.39) Grunder (Rantala) 4:8.
Strafen: Floorball Köniz 1 x 2’, Rychenberg Winterthur 2 x 2’
Floorball Köniz: Thut; von Gunten, Ahl; Kuchen, Schmocker; Neyer, Schweizer; Bill, Antener, Blomberg; Kissling, Hunziker, Trüssel; Wanner, Albrecht, Kaeser.
Rychenberg Winterthur: E.M. Schütz; Eichmann, Weber; Heller, Gerber (ab 52. Russi); Rantala, Rüegsegger, Grunder; Kern, Lüthi, Glauser; Bischof.
Bemerkungen: Floorball Köniz ohne Dunkel (verletzt), Rychenberg Winterthur ohne Helbling, Müller (verletzt), M. Schütz (abwesend), Lienhard (überzählig). – Pfostenschüsse: 3. Lüthi, 7. Antener, 38. Hunziker. – 15. Bill verletzt ausgeschieden, 52. Gerber verletzt ausgeschieden.
Best Player: Antener (Floorball Köniz), Rüegsegger (Rychenberg Winterthur).