NLA Männer: Vorschau Playoff-Halbfinal

Die "Grossen Vier" sind im Playoff-Halbfinal unter sich. Am Samstag beginnen die Serien GC - Malans und Wiler - Köniz, gesucht werden die beiden Superfinalisten für das Spiel in Kloten am 27. April.

Eines steht bereits vor dem Anpfiff der Halbfinal-Serien fest: Es wird keinen Superfinal-Neuling geben. Tatsächlich teilen sich Wiler, Köniz, Malans und GC die Teilnahmen an den bisher vier Finalspielen seit 2015 untereinander auf. Bereits drei Mal stand Wiler-Ersigen im Enspiel (2 Titel), Köniz (1 Titel) und Malans (2 Niederlagen) bisher je zwei Mal. GC stand nur einmal im entscheidenden Meisterschaftsspiel, gewann dieses dafür 2016. Auch ein Blick auf die letzte Weltmeisterschaft zeigt: Die vier Halbfinalisten können getrost als die "Grossen Vier" der Liga bezeichnet werden, 15 von 20 WM-Teilnehmern der Schweizer Nationalmannschaft stehen im Kader dieser Teams.

GC als Favorit mit solider Defensive
Die Serie GC gegen Malans findet nach 2017 und 2018 bereits zum dritten Mal statt: Vor zwei Jahren eliminierten die Bündner die Stadtzürcher im Viertelfinal gleich mit 4:0 Siegen, letztes Jahr revanchierten sich die Hoppers mit einem 4:1 im Halbfinal. Das Team von Luan Misini hat nach einem kleinen Tief gegen Ende der Qualifikation (inklusive verlorenem Cupfinal) zu gewohnter Stärke zurückgefunden. Gegen den HCR war die solide Defensive einmal mehr der Grundstein zum Erfolg, der Gegentoreschnitt sank gegenüber der Qualifikation (4.35 im Schnitt) noch einmal deutlich auf 2.5 kassierte Tore pro Match. In munterer Skorerlaune befanden sich derweil die Nationalstürmer Claudio Laely (9 Skorerpunkte) und Joël Rüegger (10).

Der Playoff-Topskorer bei Malans heisst überraschend Jo Dennis Bärtschi. Nach nur 3 Skorerpunkten in der Qualifikation blühte der Stürmer im Viertelfinal gegen Chur regelrecht auf und holte sich in vier Spielen 3 Tore und 6 Assists. Die Herrschäftler entledigten sich im gemäss Quali-Tabelle engsten Viertelfinal des Kantonsrivalen Chur Unihockey auf schnellstmöglichem Weg, 4:0 stand es - auch wenn Chur in allen Spielen meist gut mithalten konnte, war Malans in den Schlüsselmomenten bereit und zog angesichts des stärkeren Kaders auch völlig logisch in den Halbfinal ein. Besonders heiss auf die Serie dürfte auch der Malanser Rückhalt im Tor sein: Von GC im Jahre 2015 augemustert, kämpfte sich Jonas Wittwer nach einer langen Verletzung und einer Saison in der 1. Liga bei Limmattal zurück und spielt mittlerweile wieder auf nationalem Top-Niveau. Ob dies reicht, um mit dem Aussenseiter Malans seinen Nachfolger und WM-MVP Pascal Meier zu bezwingen?

Wiler gegen Köniz: Vorteil im Kopf?
Ein besonderer Unihockey-Leckerbissen dürfte die Serie zwischen Wiler und Köniz werden. In der Neuauflage des Superfinals duellieren sich die beiden Erzrivalen zum ersten Mal sei 2008 (!) wieder in einer Playoff-Serie. Obwohl Wiler seither unzählige Meistertitel gesammelt hat - in den letzten Direktbegegnungen behielt stets Floorball Köniz das bessere Ende für sich. Seit mittlerweile vier Spielen wartet Wiler auf einen Sieg gegen Köniz, auch in der Qualifikation setzte sich der Meister zweimal durch, wenn auch äusserst knapp (4:3 und 5:4).

Wiler-Ersigen bezwang im Viertelfinal wie schon letzte Saison den UHC Uster mit 4:0 Siegen, obwohl die einzelnen Spiele zum Teil sehr eng verliefen. Ähnlich wie GC überzeugte Wiler in den letzten Wochen mit einer Leistungssteigerung nach einem kleinen Tief im Januar und einer sehr soliden Defensive. Dafür plagten Cheftrainer Thomas Berger personelle Sorgen: Matthias Hofbauer konnte erst zwei Playoff-Spiele absolvieren und Deny Känzig schied im ersten Spiel gegen Uster verletzt aus. In die Bresche sprangen andere, wie zum Beispiel die unermüdlichen Routiniers und Vorkämpfer Väänänen und Krähenbühl, der genesene Daniel "Magic" Johnsson und der junge Marco Louis.

Ganz anders die Situation bei Floorball Köniz: Silvan Bolliger und Tuomas Iiskola haben nach 5 Playoff-Spielen bereits mehr Skorerpunkte gesammelt als zuvor in der ganzen Qualifikation - beim Finnen liegt dies natürlich auch an der Verletzung, die ihm lange Zeit von den Spielfeldern fernhielt. Das erste Könizer Sturm-Trio wird durch Patrik Doza komplettiert, insgesamt 51 Skorerpunkte holte diese Formation gegen Zug und wies damit die ebenfalls auf eine starke erste Linie angewiesenen Zentralschweizer in die Schranken. Doch die offensive Leichtigkeit im Viertelfinal könnte auch zur Hypothek werden, wenn auf einmal das Wiler-Bollwerk Widerstand leistet.

Das erste Spiel dieser emotionsgeladenen Halbfinalserie wird live vom Schweizer Fernsehen übertragen.

NLA Männer, Spieldaten Playoff-Halbfinal (best-of-7)

Grasshopper Club Zürich (1.) - UHC Alligator Malans (4.)

Samstag 23. März, 17:00 Uhr - Sporthalle Hardau, Zürich
Samstag 30. März, 17:00 Uhr - Turnhalle Lust, Maienfeld
Sonntag, 31. März, 17:00 Uhr - Sporthalle Hardau, Zürich
Samstag 6. April, 17:00 Uhr - Turnhalle Lust, Maienfeld
Evtl. Samstag 13. April, 17:00 Uhr - Sporthalle Hardau, Zürich
Evtl. Samstag 20. April, 17:00 Uhr - Turnhalle Lust, Maienfeld
Evtl. Montag, 22. April, 17:00 Uhr - Sporthalle Hardau, Zürich

SV Wiler-Ersigen (2.) - Floorball Köniz (3.)

Samstag 23. März, 17:00 Uhr - Sportanlage Grossmatt, Kirchberg / Live auf SRF 2
Samstag 30. März, 18:00 Uhr - Sporthallen Weissenstein, Bern
Sonntag, 31. März, 17:30 Uhr - Sportanlage Grossmatt, Kirchberg
Freitag, 5. April, 19:30 Uhr - Sporthallen Weissenstein, Bern
Evtl. Samstag 13. April, 19:00 Uhr - Sportanlage Grossmatt, Kirchberg
Evtl. Samstag 20. April, 17:00 Uhr - Sporthallen Weissenstein, Bern
Evtl. Montag, 22. April, 17:30 Uhr - Sportanlage Grossmatt, Kirchberg